Herne. . Lärmbelästigung durch die Cranger Kirmes, beim Abbau und außerhalb der Kirmeszeit: Anwohner gehen auf die Barrikaden. Das beklagen sie konkret.
- Anwohner des Kirmesplatzes in Crange klagen über Lärmbelästigungen und fordern besseren Schutz
- Beim Abbau und außerhalb der Kirmeszeit komme es zu Ruhestörungen, so Beschwerden
- Betroffene berichten von Lärm durch nächtliche Autorennen, Lkw-Verkehrsschulen, Drohnen und Modellautos
In 41 Tagen beginnt die Cranger Kirmes. Nicht für alle ist dies ein Grund zur Freude. Anwohner klagen über Lärmbelästigungen während des Volksfestes und beim Abbau, aber auch durch „störende Platznutzungen“ außerhalb der Kirmeszeit. Am Dienstag wird sich die Politik damit befassen.
„Das geht an die Gesundheit.“ So bringt eine Anwohnerin der Dorstener Straße (Name der Redaktion bekannt) die Folgen der nach ihrem Empfinden dauerhaften Lärmbelästigungen im Gespräch mit der WAZ auf den Punkt. Der Kirmesbetrieb mit Auf- und Abbau sorge für rund drei Wochen dafür, dass man die Wohnung praktisch nicht nutzen könne, sagt sie.
„Lkw-Verkehr bis Mitternacht“
Was sie und andere Anwohner besonders ärgere: Der Abbau der Kirmes dauere acht Tage, „oftmals auch mit Lkw-Verkehr bis Mitternacht“. Keinerlei Verständnis hätten Anwohner für die erheblichen Lärmbelästigungen außerhalb der Kirmeszeit. Diese hätten in den vergangenen Jahren zugenommen.
Von Autorennen berichtet die 62-Jährige ebenso wie von Autofahrertreffpunkten mit lauter Musikbeschallung. An bis zu sechs Tagen der Woche seien Lkw-Verkehrsschulen hier präsent. Weitere Lärmquellen seien Drohnen und ferngesteuerte Modellautos sowie Motorrad- und Autofahrer, die auf dem Platz übten. Der Piraten-Bezirksverordnete Günter Nierstenhöfer hat die Beschwerden aufgegriffen und eine Anfrage für die Bezirksvertretung Wanne gestellt. „Ich kann den Ärger nachvollziehen“, sagt er.
Polizei berichtet von Autorennen
Der Pirat will nun unter anderem von der Stadt wissen, ob einige Lärmursachen während der Kirmeszeit eingeschränkt und ob der Abbau anders geregelt werden könnte. Und er fragt, welche Möglichkeiten die Verwaltung sehe, die Lärmbelästigungen außerhalb der Cranger Kirmes einzuschränken.
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Auf Anfrage will die Stadt dazu am Freitag nicht Stellung nehmen, um der offiziellen Beantwortung in der Bezirksvertretung nicht vorzugreifen. Die Thematik sei aber bekannt und somit seien „auch die Beschwerden der Anwohner für uns nicht gänzlich neu“, sagt Stadtsprecher Christoph Hüsken. Polizeisprecher Volker Schütte berichtet, dass es in den vergangenen Jahren auf dem Kirmesplatz Autorennen („aber nicht im großen Stil“) und Ärger mit dort parkenden Lkw-Fahrern gegeben habe. In diesem Jahr lägen aber noch keine Beschwerden vor.