Aus beruflichen und familiären Gründen hört Tim Bauer zum Saisonende als Trainer des Handball-Landesligisten Westfalia Herne auf.
- Aus zeitlichen Gründen hört Tim Bauer am Saisonende als Trainer des HC Westfalia auf
- In noch drei Landesligaspielen betreut der 40-Jährige die Herner Landesliga-Handballer
- Noch einen Zähler braucht das Team, um den Klassenerhalt endgültig zu sichern
2011 sagte Tim Bauer: Gerne würde er mal den Segelschein machen. Der Linkshänder war damals Handball-Profi beim spanischen Klub Alser Puerto Sagunto und hatte, bei zweimal Training am Tag plus die Spiele in der höchsten spanischen Liga, zu wenig Zeit dazu. Dieser Segelschein wird wohl immer noch ein Weilchen warten müssen. Zeit, die fehlt, ist auch der Grund, warum Bauer zum Saisonende, wie berichtet, als Trainer des Landesligisten HC Westfalia Herne aufhört. Robertas Cerniauskas, Trainer der Zweiten, übernimmt den Posten.
„Das hat berufliche und familiäre Gründe“, erklärt Tim Bauer, „es stehen demnächst andere Dinge im Fokus.“ Nach der Geschäftsgründung eines Wohnmobilverleihs 2016 ist der 40-Jährige zeitlich zunehmend stärker eingebunden.
Zu sehr, um den Trainerposten so fortzuführen, wie es Tim Bauers Anspruch ist: „Ich will die Dinge immer professionell, hundertprozentig angehen.“ Deshalb wechselt Tim Bauer auch nicht zu einem anderen Verein.
Mit der Westfalia hat er als Spieler den Aufstieg in die Verbandsliga geschafft, als Trainer ab 2015 aber auch die Rückkehr in die Landesliga nach der vorigen Saison miterlebt: „Es war ein schwieriges Jahr mit vielen Verletzungen, trotzdem war der Abstieg natürlich unsere eigene Schuld. Allerdings war es wirklich beeindruckend, wie sich die Mannschaft in dieser Verbandsligasaison gegen den Abstieg gewehrt hat.“
Tim Bauer lobt eine „tolle Entwicklung“ der Spieler
Generell: „Die Spieler haben mittlerweile eine tolle Entwicklung genommen, individuell und was ihr Deckungsverhalten und die Spielanlage angeht.“ Für Tim Bauer ist es kein Zufall, dass Julian Ihnen (zum FC Schalke 04) und Robin Hettrich (zum HSC Haltern-Sythen) zu Mannschaften wechseln, die sich gerade an der Verbandsligaspitze einen Kampf um den Aufstieg in die Oberliga liefern: „Mit ihrem Engagement und Tempo ist nun ihre weitere sportliche Entwicklung dran.“
Auch das Mitwirken in der Jugendarbeit, mit den Teams der Dragons, wie sich die Nachwuchshandballer der Herner nennen, war so eine positive Erfahrung für Tim Bauer: „Im Jugendbereich haben wir viel bewegt, durch viele Leute mit großem Engagement.“
Ein Punkt fehlt noch zum endgültigen Klassenerhalt
Einen wichtigen Schritt hat die Westfalia zuletzt gemacht, mit der erfolgten Erlaubnis durch die Stadt Herne dürfen die Leistungskader (A-, B- und C-Junioren) und die Erste mit Haftmitteln trainieren und spielen – das sei wichtig, um gegenüber den anderen Mannschaften auf diesem Niveau konkurrenzfähig zu bleiben, so Tim Bauer.
Drei Spiele stehen noch an in der Landesliga für die Westfalia mit Tim Bauer als Trainer. Der Coach zieht ein gemischtes Fazit: „Wir haben uns mündlich viel vorgenommen, was wir sportlich nicht unter Beweis gestellt haben.“ Denn die so gelobte Entwicklung sei zu Beginn der Saison, sagt er, zu langsam gewesen.
Möglich, dass der Viertletzte am Saisonende, je nach Lage in den höheren Ligen, noch eine Relegation um den Klassenerhalt spielen muss. „Wir sind vielleicht nicht im tiefsten Abstiegsstrudel. Aber um ganz sicher nicht mehr Viertletzter werden zu können, brauchen wir noch einen Punkt“, sagt Tim Bauer. Noch mindestens ein gewonnener Zähler wäre der Klassenerhalt. Endgültig, oder auch: Hundertprozentig.