Herne. . Der Herner Rat entscheidet Ende Mai über einen Investor für die geplante neue Mitte von Herne-Baukau. Die Stadt lobt die Entwürfe der Planer.

  • Rat entscheidet am 30. Mai über Investor für Teilfläche zwischen Forellstraße und Kita am Lackmannshof
  • Geplant ist dort ein Geschäftszentrum mit Supermarkt und Häusern für bis zu 200 Wohnungen
  • Stadtspitze und SPD-Ratsherr loben die Pläne, die voraussichtlich bis 2020 umgesetzt werden sollen

Der Bau einer neuen Mitte in Baukau rückt näher. Ende Mai entscheidet sich der Rat für einen Investor, der die erste Teilfläche zwischen Forellstraße und Kita am Lackmannshof kaufen und bebauen soll. Geplant ist dort ein Geschäftszentrum mit Supermarkt und Häusern für bis zu 200 Wohnungen. Stadtdirektor Hans Werner Klee zeigt sich sehr zufrieden mit den Ideen der Planer. „Wir haben fünf hochwertige Entwürfe“, sagt er zur WAZ. Sie stammten von „namhaften Investoren“, die „durch die Bank gute Referenzen“ besäßen.

Details zu den fünf Entwürfen, die es in die Endrunde geschafft haben, will Klee vor dem Votum des Rates, das am 30. Mai hinter verschlossenen Türen fällt, nicht nennen. Er verweist auf Daten in den Entwürfen, die nicht öffentlich seien. Nur so viel: Die potenziellen Investoren, die sich an dem Verfahren zur Bebauung der 23 000 Quadratmeter großen Fläche beteiligt haben, hätten zum Teil ganz unterschiedliche Pläne präsentiert.

Stadt erstellt ein Ranking für den Rat

In den vergangenen Wochen, berichtet Stadtentwicklungsdezernent Klee, habe ein Team aus verschiedenen städtischen Fachbereichen unter Einbeziehung eines externen Experten ein Ranking erstellt. Auf Platz eins dieses Rankings steht der Favorit des Rathauses, über das die Politik abstimmt. Geprüft worden sei dabei die Qualität der Entwürfe unter anderem in Sachen Städtebau, Wohnungswirtschaft und Nahversorgung, auch der angebotene Kaufpreis habe eine Rolle gespielt. Laut Stadt hat das Areal einen Verkehrswert von rund 5,5 Millionen Euro.

In einem ersten Schritt soll ein Stadtteilzentrum mit Einzelhandel und Wohnbebauung entstehen.
In einem ersten Schritt soll ein Stadtteilzentrum mit Einzelhandel und Wohnbebauung entstehen. © hh

Auch Stadtplanungsdezernent Karlheinz Friedrichs ist zufrieden. „Wir haben nun die einmalige Chance, einen Stadtteil neu zu definieren“, sagt er zur WAZ. Der lange Atem habe sich gelohnt, kommentiert er mit Blick auf die Entwürfe: „Wir bekommen da eine tolle Qualität hin.“ Er zeigt sich sicher: „Für Baukau und ganz Herne wird das ein städtebaulich großer Entwurf.“

Nach Ratsentscheid und Bauleitplanung könnten die ersten Vorarbeiten im kommenden Jahr beginnen, sagt Friedrichs, Ende 2019/2020 könnte das Areal dann – nach vorsichtiger Schätzung fertig – sein.

Andreas Nowak (SPD) zeigt sich begeistert

Andreas Nowak, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Strünkede, lobt die aus seiner Sicht durchweg guten Entwürfe: „Ich bin begeistert.“ Er ist sicher, dass Baukau am Ende profitiert: „Das ist der große Wurf“, sagt der Ratsherr. Wermutstropfen: Die Bürger, die etwa unter den schlechten Nahversorgung litten, müssten sich noch gedulden, bis die neue Mitte fertig sei.

Nach und nach will die Stadt dann die weiteren Flächen auf dem Areal verkaufen und bebauen lassen. Entlang der Straße am Lackmannshof sollen in den kommenden Jahren bis kurz vor den Westring Mehrfamilienhäuser entstehen, nördlich davon eine Grünfläche. Zwischen Grünfläche und Forellstraße schließlich soll ein Campus entstehen für Forschungsinstitute und Firmen.