herne. . Parallelen zwischen Loriot und der Herner Gestaltungssatzung für ein Neubaugebiet an der Castroper Straße sieht ein Stadtverordneter.
Sitzt im Stadtplanungsamt ein glühender Anhänger von Loriot? Diesen Verdacht hat Ingo Heidinger (Piraten-Alternative Liste) am Donnerstag im Planungsausschuss geäußert. Der Ratsherr nahm Bezug auf eine Vorlage des Fachbereichs Stadtplanung über eine neue Gestaltungssatzung für ein Neubaugebiet im Bereich Castroper Straße in Börnig. „Das ist mir alles etwas zu grau“ - so brachte Heidinger die Vorgaben auf den Punkt.
Die Satzung sieht nämlich vor, dass die Außenwände vor allem in Grautönen gestrichen werden sollten. Gefühlt 23 Grau-Töne listet die Stadt auf - von Lichtgrau über Olivgrau, Moosgrau, Mausgrau und Zeltgrau bis hin zu Umbragrau. Ähnlich viele Grautöne bringt bekanntlich Loriot alias Vicco von Bülow in seinem Film „Ödipussi“ ins Spiel. Als Geschäftsführer eines Stoff- und Möbelgeschäftes preist er einem Ehepaar einen neuen Sofabezug unter anderem in den Farben Staubgrau, Mausgrau und Zementgrau an. Das Ehepaar entscheidet sich am Ende für ein Aschgrau. Immerhin: Diese Grauschattierung findet sich nicht in der Gestaltungssatzung für die Castroper Straße.
Erna Kasupke kauft ein
Die NDR-Satiresendung „extra 3“ ist in dieser Woche nicht an Wanne-Eickel vorbeigekommen: In dem Beitrag „Autobahn TV“ verkündet eine Nachrichtensprecherin: „Wanne-Eickel: Die Privatisierung des Autobahnnetzes ist gut angelaufen. Kurz nach ihrem Besuch an der Wursttheke hat auch Erna Kasupke zugegriffen und einen der ersten Autobahnmeter für 19,99 Euro erstanden.“
Thomas Nückel zündelt
Mit dem Thema Autobrand statt Autobahn hat sich in dieser Woche der CDU-Landtagskandidat Sven Rickert befassen müssen - ging doch sein Wahlkampf-VW bekanntlich aus noch ungeklärter Ursache in Sodingen in Flammen auf. Dass FDP-Landtagskandidat Thomas Nückel etwas damit zu tun haben könnte, ist allerdings nur ein böses Gerücht, das die WAZ aber möglicherweise befeuert hat.
Zur Erinnerung: Der Liberale ließ sich jüngst für einen WAZ-Bericht - wie schon vor der Landtagswahl 2012 - mit offener Flamme fotografieren. Vor fünf Jahren entzündet durch FDP-Streichhölzer, diesmal durch ein FDP-Feuerzeug. Und wo wir schon mal bei falschen Verdächtigungen sind: Man kann die von 2005 bis 2010 in NRW regierende Koalition aus CDU und FDP sicherlich für viele Missetaten verantwortlich machen, aber nicht für die Einführung von G 8. Das Turbo-Abi ist nämlich - anders als jüngst in der Vorstellung des FDP-Landtagskandidaten Nückel von der WAZ behauptet - nicht von Schwarz-Gelb, sondern bereits 2004 unter Rot-Grün von allen Fraktionen beschlossen worden.