Herne. . Das Shoah-Mahnmal in Herne-Mitte soll ein Schutz-Tor aus Bronze erhalten. Diese Vorentscheidung traf am Dienstag die Politik.
Über den Schutz des Shoah-Mahnmals auf dem Willi-Pohlmann-Platz ist eine Vorentscheidung gefallen: Drei Ausschüsse sprachen sich am Dienstag mit breiter Mehrheit für ein Bronze-Tor aus, das die Betonwand mit 400 Okularen in der Nacht schützen soll; unter ihnen stehen die Namen von jüdischen Nazi-Opfern aus Herne. Das letzte Wort hat nun der Rat am 28. März.
Ein Schutz ist nötig, weil das Mahnmal mehrmals geschändet und schwer beschädigt wurde. In einer gemeinsamen Sitzung von Haupt- und Personal-, Kultur- und Bildungsausschuss sowie der Bezirksvertretung Herne-Mitte stellten die Wuppertaler Künstler Winfried Venne und Gabriele Graffunder zunächst ihre Pläne für das Bronze-Tor vor; dazu hatten sie im Rathaus ein etwa ein Meter großes Modell aufgestellt. Wichtig sei ihnen, dass sie keinen reinen Schutz des Monuments erarbeitet hätten. Sondern: „Wir schufen eine Ergänzung, eine Erweiterung”, sagte Gabriele Graffunder.
Nur die beiden AfD-Vertreter sagten Nein
Die Reaktionen waren fast durchweg positiv. „Sehr würdevoll”, kommentierte etwa Lutz Hammer (SPD), „sehr beeindruckend”, sagte Barbara Merten (CDU), „unheimlich gut“, meinte Andreas Ixert (Linke). In der über einstündigen Diskussion sprachen sich fast alle Vertreter für Variante I aus. Beide Tor-Hälften sollen demnach auf einer Art Landkarte die „Nahtstellen“ der Stadt zeigen, also die Orte der Gedenktafeln in der Stadt, die auf die Geschichte des jüdischen Lebens verweisen – links Wanne-Eickel, rechts Herne. Variante II, also Tore ohne Gestaltung, fand kaum Zuspruch. Nur die beiden AfD-Vertreter sagten am Ende Nein.
Nun geht es an die Detail-Gestaltung. Henryk Banski (SPD) schlug etwa vor, zusätzlich Davidsterne an den „Nahtstellen“ zu platzieren. Bislang, sagte er, zeigten die Bronzetore und somit das Mahnmal im geschlossenen Zustand keinen Bezug zum Judentum.