Herne. . Eine Bürgerinitiative kämpft um die Existenz des Horststadions in Holsterhausen. Die Botschaft: Die Anlage ist für den Stadtteil unverzichtbar.

Vor zehn Tagen hat sich die „Bürgerinitiative Horststadion Holsterhausen“ (BI) gegründet. Am Donnerstag stellte das breite gesellschaftliche Bündnis seine Ziele vor. BI-Vorstandsmitglied Susanne Schröder bringt das Anliegen so auf den Punkt: „Für mich ist das Horststadion das Herzstück von Holsterhausen. Dafür lohnt es sich zu kämpfen.“

Ein Bericht der WAZ über das mögliche Aus des Horststadions habe sie aufgeschreckt, erklärt BI-Sprecher Rolf Bremer. Die Anlage sei für den Vereins-, Schul- und Freizeitsport in Holsterhausen unverzichtbar und erfülle auch eine sehr wichtige soziale und ökologische Funktion, so der Rentner, der viele Jahre stellvertretender Leiter des Herner Jugendamtes war.

BI vermisst transparente Debatte

Hinzu komme: Die Fortschreibung des Herner Sportentwicklungsplanes aus dem Jahr 2014 biete keine Grundlage für eine Schließung des Horststadions. Wie berichtet, haben Stadt und Teile der Politik gegenüber der WAZ eingeräumt, dass die Erlöse aus einer Verwertung des Grundstücks eine nicht unerhebliche Rolle spielten.

Bremer und die BI kritisieren, dass bisher keine transparente und öffentliche Diskussion stattgefunden habe. Einen Beschluss über die Aufgabe der Anlage gibt es bisher zwar nicht, doch die BI befürchtet einen Tod auf Raten, weil der Sportausschuss grünes Licht für den Bau eines Kunstrasenplatzes beim SV Holsterhausen an der Wiesenstraße gegeben hat. Wenn der Ascheplatz im Horststadion nicht mittelfristig ebenfalls durch einen Kunstrasen ersetzt werde, so die BI, drohe das Aus für die Arminia und die gesamte Anlage.

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Viele Argumente macht der Vorstand der Bürgerinitiative für den Erhalt des Horststadions geltend. Hiltrud Buddemeier verweist auf den „einmaligen Baumbestand“. Das Areal sei als einzige größere Grünanlage des Stadtteils unverzichtbar, sagt sie.

Sabine Schmidt von der Schulpflegschaft der Horstschule unterstreicht die Bedeutung des Stadions für Sportfeste und grundsätzlich für die sportliche Betätigung von Kindern im Stadtteil. Das kann die dreifache Mutter Britta Pöpping, Mitglied der Schulkonferenz der Sonnenschule, bestätigen. Für die Schulen ihrer Kinder - Sonnenschule, Erich-Fried-Gesamtschule - sei das Horststadion sehr wichtig.

Initiative wirbt am 26. März für sich

Horst Schröder, Wanne-Eickel-Aktivist und Namenspate fürs Horststadion, beklagt die „fadenscheinigen Argumente“ von Stadt und Politik und erklärt: „Das Ding kann man nicht einfach so wegreißen.“ Das sieht Volker Hegenbarth, der Leiter der ehemaligen Rewe-Filiale Holsterhauser Straße, ebenso.

Und für „Arminia-Urgestein“ Günther Malessa - er war unter anderem Spieler, Trainer, 1. Vorsitzender und Kassierer - ist es „selbstverständlich“, dass das Horststadion erhalten bleibt. Kaum ein Verein in Herne habe so viel soziales Engagement bewiesen wie Arminia. Dass ins Fußballzentrum Horsthausen zwei Millionen Euro und zuletzt sogar noch 90 000 Euro für einen Parkplatz investiert worden seien und das Horststadion leer ausgehen könnte, ist für Malessa „nicht nachvollziehbar“.

Unterstützer aus London und Berlin

Durch Aktionen, Unterschriftensammlungen und nicht zuletzt einen „konstruktiven Dialog mit Stadt und Politik“ wolle sich die Initiative für den Erhalt des Horststadions einsetzen, kündigt Rolf Bremer an. Bereits beim Armina-Heimspiel gegen VfB Börnig am Sonntag, 26. März, wird die BI für sich werben. Das Spiel beginnt um 15 Uhr im Stadion an der Gartenstraße 15, die Initiative ist dort ab 14 Uhr präsent. Der Eintritt ist frei.

Die bisherige Resonanz sei beachtlich: Eineinhalb Wochen nach der Gründung gehörten der Initiative bereits mehr als 70 Mitglieder an, so Bremer. Auch aus Berlin, München und London sei bereits Unterstützung signalisiert worden - „von ehemaligen Holsterhausern“.