Herne. . Die Fronten bleiben verhärtet: CDU und Stadt diskutierten über die Umgestaltung der Bochumer Straße - und kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen.

Um 19.45 Uhr ist am Dienstagabend aus dem Nebenraum von René’s Stübchen ein befreites „Jaaaa“ zu hören: Pulisic hat für Dortmund im Pokalspiel in Lotte das 1:0 erzielt. Im Schankraum der Gaststätte an der Bochumer Straße gibt es für Christdemokraten an diesem Abend dagegen keine Erfolgserlebnisse.

In seiner Versammlung arbeitet sich der CDU-Stadtbezirksverband Herne-Mitte an der Theke mit bzw. gegen Baudezernent Karlheinz Friedrichs am Thema „Verkehrsführung Bochumer Straße“ ab - mit den seit Jahren bekannten Argumenten und verhärteten Fronten.

CDU: Autofahrer und Radfahrer sind nicht zufrieden

Die Umbau-. und Umgestaltungsmaßnahmen auf der Bochumer Straße - hier der Kreisverkehr bei Hornbach - haben sich aus Sicht der Verwaltung bewährt.
Die Umbau-. und Umgestaltungsmaßnahmen auf der Bochumer Straße - hier der Kreisverkehr bei Hornbach - haben sich aus Sicht der Verwaltung bewährt. © Barbara Zabka, Archiv

Nach Einschätzung der Stadt haben sich die Maßnahmen bewährt: Schienen und Kopfsteinpflaster raus, Abspecken von vier auf zwei (sehr breite) Fahrspuren, Abtrennung eines Radstreifens, Bau eines Kreisverkehrs in Höhe Hornbach - als „ganz vernünftig“ bezeichnet Friedrichs die Ergebnisse.

CDU-Vertreter sehen das anders. Sowohl Autofahrer als auch Radfahrer seien mit dieser Lösung nicht zufrieden, so der Tenor. Einer der wenigen Anwohner im Stübchen - Christdemokraten sind unter den rund 30 Gästen klar in der Mehrheit - widerspricht dem Dezernenten dagegen nicht: Zu seiner Verwunderung funktioniere das mit den zwei Spuren, sagt der Bürger.

Stadt erwartet Probleme durch A43-Ausbau

Die Probleme lägen eher auf Bochumer Stadtgebiet, sagt Friedrichs, doch auch in Herne gebe es noch hier und da Nachbesserungsbedarf. So komme es an der Ampelanlage Bochumer Straße/Berninghausstraße zu Rückstaus. Um die Grünphase der Bochumer Straße zu verlängern, soll auf der Berninghausstraße ein Anforderungskontakt, sprich: eine sogenannte Induktionsschleife installiert werden, kündigt die Stadt an. Und mittelfristig soll die Ampel Bochumer Straße/Regenkamp durch einen Kreisverekhr ersetzt werden.

Belastungen erwartet die Stadt, wenn in Kürze der A 43-Ausbau Herne erreicht. Während Friedrichs keine Prognose über mögliche Auswirkungen abgeben will und kann, befürchtet die CDU erhebliche Probleme durch Ausweichverkehre. Die Union betont, dass die Stadt im Bezirk Herne-Mitte in Aussicht gestellt habe, dass die Bochumer Straße für die Dauer der Baustelle wieder vier Spuren erhalten könnte. Friedrichs hielt sich dazu eher bedeckt: Das sei nicht Wunsch der Verwaltung.