Noch im März wird voraussichtlich der Kreisverkehr Hordeler Straße für Baustellenverkehr geöffnet. Im Bezirk Eickel wurden erneut Proteste laut.
- Es bleibt dabei. Kreisverkehr an Hordeler Straße wird wohl noch im März für Baustellenverkehr geöffnet
- Bezirkspolitiker und Bürger aus Eickel befürchten erhebliche Belastungen durch Lkw
- Stadt berichtet, dass für drei Monate 40 Lkw-Leerfahrten pro Tag durch Eickel fließen werden
Oberbürgermeister Frank Dudda war bereits in der jüngsten Ratssitzung „not amused“, die gleichen Worte wählte am Donnerstag Eickels Bezirksbürgermeister Martin Kortmann. Nach dem aktuellen Stand werden aber weder Stadt noch Politik verhindern können, dass Eickel bereits ab diesem Monat durch eine provisorische Öffnung des Kreisverkehrs Hordeler Straße für Lkw zusätzliche Verkehrsbelastungen drohen.
Wie berichtet, soll die umstrittene Abbindung des Kreisverkehrs in Richtung Eickel auf Wunsch der Emschergenossenschaft (EG) für drei Monate aufgehoben werden. Für die Errichtung eines Hochwasserrückhaltebeckens an der Kläranlage Hordel will die EG den Baustellenverkehr durch Öffnung des Kreisels durch Eickel führen.
Verwaltung erntet Gelächter
Dies beziehe sich aber „nur“ auf die Anfahrt der (leeren) Lkw, erklärte Klaus Tittel vom Fachbereich Verkehr im Bezirk Eickel auf Anfrage von Andreas Barzik (CDU). Die Leerfahrten sollen u.a. über die Edmund-Weber-, Richard-Wagner- und Magdeburger Straße erfolgen. Die Stadt werde dies kontrollieren, so Tittel. Die Lkw mit dem Bodenaushub sollen dagegen laut EG über Bochum abfließen.
Die Aussage Tittels, dass dadurch „nur 40 Lkw pro Tag“ durch Eickel führen und dies „keine bedenkliche Belastung“ darstelle, löste Gelächter und Kopfschütteln im Bezirk aus. Auch wurden große Zweifel daran laut, dass die Lkw mit dem Bodenaushub auf ihrem Weg zu einer Deponie in Gelsenkirchen-Bismarck tatsächlich die Bochumer Route und nicht Schleichwege durch Eickel nutzen werden. Auch Anwohner kritisierten in der Bezirksvertretung die Pläne der Emschergenossenschaft. Die Stadt Herne verwies erneut darauf, dass sie keinen Einfluss auf die Planung habe, weil die Teil-Öffnung auf Bochumer Stadtgebiet erfolge. Auch Einschränkungen für den Lkw-Verkehr auf Herner Gebiet durch entsprechende Beschilderungen seien rechtlich kaum möglich, sagte Tittel. Die Herner Verwaltung wollte jedoch weiter mit der Emschergenossenschaft nach einer „einvernehmlichen Lösung“ suchen. Auf Nachfrage von Maria Reinke (Grüne) bestätigte die Stadt, dass nach Abschluss des Bodenaushubs auch durch den Bau des Rückhaltebeckens über viele Monate zusätzlicher Lkw-Verkehr entstehe. Dieser werde sich aber in Grenzen halten.
Ein schwacher Trost: „Vom Bau des Hochwasserrückhaltebeckens profitieren auch wir“, sagte Bezirksbürgermeister Kortmann.