Herne. . Die Werkstatt für Behinderte ist tot, es lebe Wewole: Die 2016 gegründete Stiftung zieht eine erste positive Bilanz und stellt neue Pläne vor.

Aus der Werkstatt für Behinderte wurde 2016 Wewole (Werken, Wohnen, Lernen). Die im Zuge einer Umstrukturierung gegründete Wewole-Stiftung ist so frei und zieht nach 100 Tagen eine erste Bilanz – verbunden mit der Vorstellung neuer Projekte, Zahlen und Angeboten. Und davon gibt es eine Menge.

„Wir erleben ein völlig neues Wir-Gefühl“, sagt Rochus Wellenbrock, Vorstandsmitglied der Stiftung für Menschen mit Behinderung. Der Aufbruch sei geglückt. Und mit diesen Projekten unterfüttert das Unternehmen diese Aussage.

Beratung

In der Herner Innenstadt und möglichst auf der Bahnhofstraße will Wewole eine Beratungsstelle einrichten. Das Ziel: Menschen mit Behinderung oder deren Vertreter sollen hier über alle wichtigen Rehabilitations- und Teilhabeleistungen informiert werden – auch über das Wewole-Angebot hinaus, betont Wellenbrock. Das Konzept, das auch ein Café beinhalte, werde zurzeit erarbeit. Noch in diesem Jahr soll die Beratungsstelle öffnen; 2018 soll ein ähnliches Angebot in Castrop-Rauxel starten.

Wohnen

Neue Wege will Wewole auch im Wohnbereich gehen. So will die Stiftung dezentrale Wohnformen stärker in den Fokus rücken. Zum Beispiel im künftigen Quartier Jürgens Hof. Und: Mit dem Kostenträger Landschaftsverband Westfalen-Lippe erarbeite man ein Konzept für die neue Zielgruppe der demenzkranken Menschen.

Werken

Der Bereich „boome“, so Wellenbrock. Die Kapazitäten der zurzeit entstehenden 1400-Quadratmeter-Halle im Castroper Erin-Park seien bereits erschöpft. Zu den Auftraggebern zählten unter anderem der Herner Logistiker Dachser und die Dosen-Zentrale Züchner, ein Spezialist für Lebensmittelverpackungen. Und: Das Anfang 2016 von Wellenbrock gesetzte Ziel, binnen zwei Jahren rund 50 Menschen mit Behinderungen in Arbeitsplätze außerhalb der Werkstatt zu integrieren, sei in greifbarer Nähe. Zur Halbzeit seien zwei Dutzend solcher Vermittlungen erreicht worden, zum Beispiel beim Recyclingbetrieb Müntefering-Gockeln in Crange. Und eine Mitarbeiterin sei in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis vermittelt worden und bei Wewole ausgeschieden – „was in diesem Fall höchst erfreulich ist“, so Wellenbrock.

Öffentlichkeitsarbeit

An alle Gebäudefassaden und Stelen sei der WfB-Schriftzug bereits durch Wewole ersetzt worden. Bis zu den Sommerferien soll die „Umrüstung“ auf den neuen Namen und mit dem grün-blauen Logo abgeschlossen sein. Ebenfalls in Planung: eine Facebook-Seite und die Beteiligung an der Herner Gesundheitswoche.

Organisation

Ende Februar fand die konstituierende Sitzung des neuen Wewole-Beirats statt. Vorsitzender des von Vertretern aus Verwaltung und Politik (Herne und Castrop-Rauxel) und der Herner Lebenshilfe gebildeten Gremiums ist CDU-Ratsherr Peter Neumann van Doesburg.

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Wewole ist an drei Herner Standorten (Langforthstraße, Nordstraße, Zechenring) sowie in Castrop-Rauxel präsent.

Das Sozialunternehmen begleitet mit 370 Fachkräften mehr als 1200 Menschen mit Behinderung.

Mehr Informationen über die Stiftung: www.wewole.de