Herne.. Baukauer Nachbarn lassen sich Jahr für Jahr mehr einfallen. Am Montaglaufen sie als Gespenster durch ihre Vorgärten und erschrecken die Passanten.

Unheimliche Gestalten blicken vom Obergeschoss des Hauses an der Schloss-Strünkede-Straße in Baukau. Skelette hängen an der Hauswand herunter, eine schwarze, giftige Spinne hangelt sich am Haus entlang. Das Bild, das sich in dem sonst so beschaulichen Stadtteil bietet, ist durchaus ungewöhnlich. Die Nachbarn Wunn/Labinski errichten hier nämlich jedes Jahr zu Halloween ein Gruselhaus. Und das hat es in sich.

Seit vier Jahren erweitern die Nachbarn das Haus stetig. Alles hat mit einer Baustelle angefangen erzählt Daniela Wunn. Ihr Vermieter habe dazu einen Erdhügel im Vorgarten errichtet und nicht wieder abgeräumt. Zu Halloween sind wir in die Garage gegangen und haben ein Holzkreuz darauf gestellt. Fertig war das erste Grab in unserem Vorgarten.Gemeinsam mit den Nachbarn der Familie Labinski entstand die Idee, das ganze Haus zu dekorieren. Am Anfang wurden einige Figuren aufgestellt und künstliche Spinnweben verteilt. Mittlerweile sind Licht- und Bewegungseffekte hinzugekommen, die durch eine Lichtschranke ausgelöst werden. Gruselige Sound-Effekte gibt es dazu.

Puppen selbst gestaltet

Verantwortlich für die gruseligen Puppen ist Jens Mackowiak. Der 39-Jährige ist ein Freund der Familien. Aus alten Schaufenster- oder Schneiderpuppen werden Monster oder bekannte Figuren aus Gruselfilmen, wie Chucky, die Mörderpuppe oder Jason Vorhees. „Bei uns wird nichts weggeschmissen, wir verwenden alles zur Halloween-Deko“, sagt Roland Labinski stolz. Alte Kleidung wird den Puppen angezogen, aus Holzresten werden der Sarg und der Zaun gestaltet.

Eine neue Errungenschaft ist der grün blinkende Kronleuchter, der von der Hauswand zu fallen scheint. „Wir haben ein Theaterstück besucht und die Requisiten wurden anschließend verkauft. Da haben wir den Kronleuchter mitgenommen. Ein nettes Geschenk der Gemeinde St. Marien“, sagt Daniela Wunn. Zwei bis drei Tage dauert der Aufbau. Maßgeblich beteiligt daran sind Jens Mackowiak, Roland Labinski und Tobias Neumann, der Lebensgefährte von Daniela Wunn. Heike Schub-Labinski, Franziska Labinski und Daniela Wunn organisieren das ganze Drumherum. Überwiegend positive Rückmeldung bekommen die beiden Familien für ihr Werk. „Egal, ob jemand Halloween gut oder schlecht findet. Das Haus schauen sich alle gerne an und loben uns auch für die Arbeit. Das ist schön“, meint Roland Labinski. Auch viele Kinder kommen gerne vorbei, schleichen durch den Vorgarten und machen Fotos mit den gruseligen Figuren. Solange nichts gestohlen oder kaputt gemacht wird, ist betreten erlaubt. Zur Sicherheit bewachen die Familien ihr Halloween-Grundstück aber dennoch mit einer Videokamera.

Den Höhepunkt wird das bunte Treiben am Montag, also an Halloween, finden. Dann werden die beiden Familien verkleidet durch die Vorgärten laufen. Kiloweise Trockeneis wird für nebelige Stimmung sorgen. Und Kinder erhalten natürlich etwas Süßes. An Allerheiligen wird der Spuk dann abgebaut. „Wenn die Leute zur Kirche gehen, finden sie es bestimmt nicht schön, an den Untoten vorbei zu kommen“, findet Daniela Wunn.