Duisburg-Rheinhausen. Nach dem Aus für das bekannte Duisburger Horror-Haus bauen Michael und Daniela Driske Halloween einen Gruselparcours in der Villa Rheinperle auf.
Der Teufel steckt im Detail – oder vielmehr der Untote: Aus einem Blumenkasten lugt eine halbe Plastik-Hand hervor. „Wir können gleich das Spinnennetz aufhängen“, sagt Michael Driske. Halloween auf der Couch zu verbringen, kennt er nicht. „Gar nichts zu machen ist langweilig“, sagt der einstige Gründer des Rheinhauser Horror-Hauses, dessen Fundus an Gruselartikeln einen Raum der Villa Rheinperle füllt: mit selbstgebastelten Grabsteinen, Bildern von Mörderpuppe Chucky, Masken und Totenköpfen.
Driskes Urlaubsantrag in der Woche vor dem 31. Oktober ist zur Tradition geworden ist. Mit seinem Team stattet er in diesen Tagen die Villa Rheinperle für das Halloween-Event mit der passenden Dekoration aus. „Dieses Jahr sind wir mit 20 Leuten nur ein kleines Team.“, sagt Driske.
Die Erinnerungen an die großen Zeiten des Horror-Hauses sind noch präsent. Angefangen hatte es im eigenen Haus: „Bedingt durch unsere Tochter, weil sie zu klein war, um mit ihr auszugehen“, sagt Driske. So holten er und Frau Daniela sich die Gruselparty ins eigene Heim, mit Labyrinth-Wegen, Grusel-Gängen durch Flur und Wohnzimmer und einer zum Friedhof umfunktionierten Terrasse – so wuchs die Fangemeinde.
Spiegelräume, vom Exorzismus wackelnde Betten
„Ideen hatten wir genug“, erzählen Driske und Teamkollege Ingo Rubenzer. Spiegelräume, nachgebaute Hotels und Kliniken, vom Exorzismus wackelnde Betten – der Fantasien waren keine Grenzen gesetzt. Driske gestikuliert wild mit den Armen, als er an Bücherhüllen denkt, die plötzlich den Besuchern entgegen fielen – an Angelschnüre zogen sie dafür. „Je verrückter desto besser“, lautete das Motto.
Irgendwann veranstalteten sie das alles im „Hotel Albtraum“, ebenfalls auf dem Areal der Villa Rheinperle. Zwischen 80 und 100 Leute gehörten zum Team, die mit anpackten und die Menschen erschreckten – alles für den guten Zweck, mehr als 10.000 Euro seien in den Jahren zusammengekommen. „Bei diesen Menschenmassen immer noch wenig“, sagt Driske, der sich daran erinnert, wie mehr als 2000 Besucher auf der Straße standen und auf Eintritt warteten.
Stadt erteilte hohe Auflagen - das Ende des Horror-Spektakels
Schließlich schaltete sich nach 2014 die Stadt ein: Es sei zu einer Großveranstaltung geworden, dafür sei das Gebäude nicht ausgelegt. „Das wird es leider nie wieder geben“, spricht die Wehmut aus Grusel-Fan Driske. Es sei am Ende ein Jahresprojekt gewesen, die Erwartungshaltung immer größer geworden. Nun hilft er im zweiten Jahr bei der Villa Rheinperle mit seinem Team mit – wieder ehrenamtlich. Sollte Geld reinkommen, werde auch das gespendet, heißt es.
„Als kleiner Junge habe ich von einer Gruselbahn geträumt“, sagt Driske. Wenn er sich in Freizeitparks die Konkurrenz angesehen hat, dann mit einem ganz anderen Blick: „Ich gucke mehr auf die Details.“ Was er nächstes Jahr um diese Zeit machen wird, weiß er noch nicht. „Aber wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben, irgendwann und irgendwie nochmal etwas Großes zu machen.“ Dann bestimmt wieder mit viel Liebe zum Detail.
Die Halloween-Party an der Villa Rheinperle (Villenstraße 2 auf dem Logport-Gelände in Rheinhausen) steigt am Montag, 31. Oktober. Eintritt ab 21 Jahren, Tickets nur im Vorverkauf