Herne. . Ein iPhone für 600 statt 849 Euro? Ein Kunde hat im Internet bei einer Herner Firma ein neues Smartphone bestellt. Das Geld ist weg, das iPhone fehlt.
Andreas L. (Name von der Redaktion geändert) wollte ein Schnäppchen machen und ein besonders günstig angebotenes iPhone kaufen - für 600 statt 849 Euro. Doch das begehrte Smartphone kam nie bei ihm an. Kurz vor Weihnachten so viel Geld in den Wind zu schreiben, sei einfach ärgerlich, meint L. Er könnte der Herner Filiale einer Firma zum Opfer gefallen sein, die Smartphones im Internet anbietet.
Er und weitere Kunden der Firma, so kann man es auf Facebook lesen, haben iPhones zum Stückpreis von 600 Euro bestellt und warten seit zwei Wochen und länger auf die Lieferung. Inzwischen haben die Geprellten Anzeige erstattet, wie auch die Staatsanwaltschaft Bochum im Gespräch mit dieser Zeitung bestätigt. „So läuft das: 95 Prozent aller Onlinegeschäfte sind in Ordnung, der Rest landet bei uns auf dem Schreibtisch“, kommentierte Oberstaatsanwalt Paul Jansen.
Die Geschädigten hatten sich ein Schnäppchen erhofft. 600 Euro für ein Smartphone, das sonst 849 Euro kostet, das wollten sie sich nicht entgegen lassen. Die Herner Firma hatte ihr Angebot bei Ebay in ganz Deutschland beworben. Die Lieferzeit sollte laut L. fünf bis sieben Werktage in Anspruch nehmen. „Am 18. Dezember erhielten ich und weitere mir bekannte Opfer eine Mail der Firma, in der uns mitgeteilt wurde, dass zwischenzeitlich die Frau des ehemaligen Geschäftsführers die neue Inhaberin sei und dass ihr Mann sich beruflich umorientierten würde, da er erkrankt sei“, erläutert er.
Firma ist nicht erreichbar
Die neue Inhaberin habe erklärt, sie habe nicht ausreichend Ware erhalten und wolle die Vorauszahlungen ihrer Kunden zurückerstatten. Andreas L. sagt, dass er die Geschäftsfrau seit über einer Woche versuche zu erreichen, per Telefon und per Email. Auch die WAZ wollte eine Stellungnahme einholen, hatte hier aber ebenfalls keinen Erfolg. L. steht mit Opfern in Kontakt, die gleich mehrere Smartphones bestellten und deshalb weitaus höhere Verluste zu beklagen hätten.
Andreas L. will neben seiner Anzeige wegen Betruges jetzt zusätzlich auch noch auf Schadensersatz klagen, „auch wenn ich mein Geld zurückbekommen sollte.“