Herne. . Die Band um die Herner Gospelprojekt-Sängerin Mara Minjoli erfüllt sich mit einem eigenen Album einen Traum. Die Finanzierung läuft über Crowdfunding.

Es kostet mehrere tausend Euro, eine professionelle Musikplatte zu produzieren. Geld, das viele Musiker nicht mal eben übrig haben. Deshalb sammelt die Band „Metromara“ derzeit Spenden in eigener Sache. „Crowdfunding“ (Engl.: Schwarmfinanzierung) heißt das Zauberwort, mit dem die Musiker sich den Traum vom eigenen Album erfüllen möchten.

Seit Anfang November wirbt die Band, deren Frontsängerin Mara Minjoli im musikalischen Leitungsteam des Herner Gospelprojekt Ruhr arbeitet, bereits in den sozialen Medien für sich. Unter anderem mit einem Videoclip, in dem sie nicht nur die Band vorstellen, sondern Sängerin Mara außerdem berühmte Persönlichkeiten wie blaue Avatare und Musiker mimt. „Ich selbst schenke lustigen Videos auch immer mehr Aufmerksamkeit als schnöden Erklärungen“, erklärt sie im Gespräch mit dieser Zeitung.

"Groovige Musik mit mitreißenden Beats"

Ihre Mitstreiter vorzustellen, vergisst sie dabei dennoch nicht. „Wir sind eine internationale Gruppe von Berufsmusikern“, so Minjoli. Sie und die vier Männer haben sich währen des Jazz-Studiums in Amsterdam kennengelernt. „Und obwohl wir ganz unterschiedliche Persönlichkeiten sind, hat es gleich geklappt mit uns.“

Die drei Luxemburger Pol Beladi (Bass), Pit Dahm (Schlagzeug) und Jerome Klein (Synthesizer) machen gemeinsam mit dem in die Niederlande ausgewanderten Neuseeländer Oliver Emmit (Posaune) und Mara Minjoli, einem Kind des Ruhrgebiets, urbanen Jazz. „Jazz ist ein sehr vielseitiger Musikstil“, schwärmt Minjoli. Das Live-Spielen mache ihre Musik authentisch, der Syntesizer lasse die sie modern und urban wirken. „Wir machen groovige Musik mit mitreißenden Beats, schönen Melodien und Harmonien“, fasst sie den Stil zusammen, der zumindest in der Internetgemeinde bereits auf Anklang stößt.

Wohnzimmerkonzert für 500 Euro

Das „Fundingziel“ von 7000 Euro für die Plattenproduktion hat die Band bereits überschritten (7.550 Euro Stand Montagnachmittag). „Viele Unterstützer waren Freunde und Bekannte, die kleinere Summen gespendet haben“, sagt Minjoli. Aber auch Fremde hätten der Band via Internet finanziell unter die Arme gegriffen. Als Gegenwert erhalten sie entsprechend der gezahlten Summe zum Beispiel eine bedruckte Tragetasche (10 Euro), das Album zum Download (15 Euro), die CD (30 Euro) oder eine Vinylplatte (50 Euro). Für 500 Euro spielt die Band ein Wohnzimmerkonzert beim Spender. Vier davon sind bereits verkauft.

Die Kampagne laufe super und „alles, was wir zusätzlich einnehmen, können wir auch gut gebrauchen – wir haben mit 7000 Euro eher knapp kalkuliert“. Ende Dezember ist die Band, die aufgrund der räumlichen Distanz ausschließlich tageweise vor Konzerten probt, drei Tage lang im Studio. 500 CDs und 200 Vinylplatten sollen bis Ende März gepresst werden.

Hörproben und die Möglichkeit, das Projekt noch bis Donnerstag, 17. Dezember, finanziell zu unterstützen gibt es auf: www.startnext.de/metromara oder www.metromara.com.