Herne. . Jürgen Drews tritt mit Voxxclub am Freitag bei der offiziellen Eröffnung der Cranger Kirmes im Bayernzelt auf. Im Interview verrät er seinen Alltag.
Wann genau er auftritt, das weiß er bei den tausenden Terminen natürlich nicht. „Da musst du bei meinem Büro anrufen“, bittet Jürgen Drews höflich. Kein Thema. Also, jetzt die Auflösung: Am Freitag, 7. August, singt Jürgen Drews, der König von Mallorca, bei der offiziellen Eröffnung der 580. Cranger Kirmes um 15.20 Uhr in der Bayernfesthalle. Ob er zu den Kirmesgängern gehört und was er derzeit privat und beruflich so treibt, verriet der ewig jung gebliebene 70-jährige Sänger im Interview mit Jimena Salloch.
Du wirst gerne mit Vornamen angesprochen, oder?
Jürgen Drews: So ist es, ich bin der Jürgen. Und das hier ist mein Hund Fienchen (bellt). 16 Jahre ist sie schon alt. Dann haben wir noch die Hunde Bacci, Gipsy und Maxi.
Kommt Fienchen mit auf Crange?
Drews: Nein, wir haben hier in Dülmen, wo ich mit meiner Frau Ramona und meiner Tochter Joelina lebe, eine prima Hundepension. Die ist direkt um die Ecke, und dort bringen wir die Tiere immer hin, wenn wir unterwegs sind.
Die Cranger Kirmes kennst du aber, oder?
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Drews: Ich bin ja schon mehrfach dort aufgetreten, sicher. Aber nach meinen Shows fahre ich dann doch lieber nach Hause. Ich bin nicht so der Kirmesgänger, jedenfalls nicht mehr. In meiner Jugend war das noch anders.
Hast du Angst auf der Achterbahn?
Drews: Ich war mit Ramona letztens auf einer Achterbahn im Europapark, die fuhr durch die Dunkelheit. Ramona macht das alles nichts aus, die fährt die härtesten Sachen. Aber ich habe angefangen zu singen, in der dunklen Achterbahn. „Heut schlafen wir in einem Cabrio“, das ist mein neuster Song. Ramona ist dabei fast vor Lachen zusammengebrochen. Ich war froh, als die Fahrt vorbei war. Ich bin halt ein Weichei geworden.
Jürgen Drews und ein Weichei?
Drews: Na, nicht ganz. Ich muss mich halt vorher nur seelisch auf die Dinge einstellen können, dann mach ich fast alles mit. Ich bin noch topfit, fahre Ski, mache viel Sport.
Wehwehchen kannst du dir nicht leisten?
Drews: Soll ich mal erzählen, wie ein Montag bei mir aussieht?
Sehr gerne.
Cranger KirmesDrews: Um 8 Uhr stehe ich auf, quatsche kurz mit Ramona, dann nehme ich um 9.33 Uhr den Zug nach Düsseldorf, steige in das Flugzeug nach Mallorca. Gegen 14.30 Uhr komme ich an und setze mich in mein gelbes Cabrio, das steht auf dem Parkplatz am Flughafen. Ich fahre in unser Haus nach Santa Ponsa, mache mich kurz frisch und trete um 16.30 Uhr in Santa Ponsa im Bistro „König von Mallorca“ mit meinem Banjo auf. Danach fahre ich nach Hause, lege mich bis 23 Uhr hin, und fahre um 0.15 Uhr mit meinem Cabrio, natürlich offen, nach Arenal in den Megapark. Dort trete ich um 1.45 Uhr auf, eine Stunde lang. Danach fahre ich um 4.30 Uhr gemütlich wieder nach Hause, an der Promenade in Palma entlang, ganz langsam – und schaue den Jugendlichen zu, wie die aus der Disco kommen.
Wärst du gerne noch mal jung?
Drews: Ich bin am 2. April 70 Jahre alt geworden und habe Resümee gezogen über mein Leben. Vieles davon habe ich nun auf meiner aktuellen Platte „Es war alles am besten“ verarbeitet. Ich wollte Arzt werden, habe in einer Jazz-Band gespielt, war Gitarrist, habe Schlager gemacht und war bei den Les Humphries. Das Beste daran ist: Ich bin immer noch da!
Coole Alpenrocker treten mit Jürgen Drews auf
So sehen Volksmusiker heute aus: Fünf coole Jungs, die mit Livekonzerten, zwei Alben und Fernsehauftritten den Alpenrock salonfähig machen. Besonders mit „Rock Mi“ ist die Coverband Voxxclub auch nördlich des Weißwurst-Äquators bekannt geworden. Auf Youtube hat der als Flashmob inszenierte Song sensationelle Klickzahlen erreicht. Am Freitag, 7. August, sind die Sänger mit Jürgen Drews die Stargäste der Kirmes-Eröffnung im Bayernzelt. 500 Herner Bürgerinnen und Bürger hat der Oberbürgermeister zu dem Event eingeladen, das um 14 Uhr beginnt und gegen 16 Uhr zu Ende geht. Zum Fassanstich kommt NRW-Minister Michael Groschek.
Volksmusik mit Pop-Einflüssen
„Volxxmusik im anarchistischen A-Capella Style“, so nennt die Band ihren Stil, eine „moderne, sich öffnende und offene Mischung aus Volksmusik und modernem Pop“. Heißt: Volksmusik mit Beats, Pop und HipHop, mit Tuba und Akkordeon und Polka - mal rockig, mal poppig, mal rappig, mal wild, mal lässig, mal cool, mal Vollgas, immer aber mit jeder Menge Spaß und Tanzen. Für das erste, 2013 veröffentlichte Album „Alpin“ nahmen Voxxclub Anfang 2014 vor laufender Fernsehkamera von Florian Silbereisen Gold entgegen. 2014 folgte das zweite Album „Ziwui“.
Auch wenn die Band in den letzten zwei Jahren viel unterwegs war: Crange ist für Voxxclub eine neue Erfahrung, gab Christian Schild in einem Interview zu. „Wir freuen uns immer auf Neues. Dazu gehört auch die Cranger Kirmes.“ Der Auftritt auf Crange sei eine Auszeichnung.
Achterbahn und Schießbude
Mit Jürgen Drews waren Voxxclub schon auf einer kleinen Tournee unterwegs. Zusammen mit dem Altmeister wollen es die Nachwuchskünstler auf jeden Fall im Bayernzelt ordentlich krachen lassen. Anders als Jürgen Drews lieben Christian, Florian, Korbinian, Michael und Stefan, allesamt Anfang 30, übrigens auch die Achterbahn und andere schnelle Fahrgeschäfte und schießen an der Schießbude. Ach ja, und eine „Brettljause“gehört für sie zur Kirmes dazu...
Wer vor der Eröffnung eine erste Runde drehen will, kann das schon tun: Die Fahrgeschäfte öffnen bereits ab 13 Uhr.
Eine Chance auf kostenlose Stehplätze gibt es bei Öffnung des Festzeltes ab etwa 13 Uhr.