Essen. Diese Wanderung führt durch das Gebiet der 799 gegründeten, seit 877 reichsunmittelbaren Abtei Werden. Vom Mülheimer Südosten bis Essen-Kupferdreh, vom Südwesten des heutigen Innenstadtbezirks von Essen bis an die heutige Stadtgrenze von Velbert reichte das Areal. Zudem verfügte der Abteistaat über weitere Gebiete an Rhein und Ruhr.
Das reiche Kloster Werden grenzte im Norden an das ebenfalls sehr wohlhabende, einflussreiche und kleinflächige Reichsstift Essen, doch ansonsten war es von mächtigen Territorialstaaten umgeben: im Westen lag die Grafschaft Kleve, im Süden die Grafschaft Berg und im Osten die Grafschaft Mark.
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Außerdem befand es sich im Bereich der Macht- und Einflusssphären der Grafschaft Geldern und natürlich des Erzbistums Köln.
Die weltliche Schutz- und Verwaltungsfunktion des Abteibesitzes fiel dem Erbvogt zu, dieser Titel lag im Laufe der Jahrhunderte nachfolgend in den Händen der Hochadelshäuser von Berg, von Berg-Altena, von Altena-Isenberg, von Altena-Mark, von Kleve-Mark, von Kleve-Mark-Jülich-Berg-Ravensberg, von Brandenburg, bis Napoleon 1802/03 den Abteistaat aufhob. Die Route bietet auch die Gelegenheit, vier unterschiedliche Burgtypen im direkten Vergleich kennenzulernen.
Streckenbeschreibung
Am S-Bahnhof Kettwig-Stausee geht es nach links auf die Werdener Straße, bis nach kurzer Strecke rechts ein schmaler Fußweg zum Ruhrufer rechtwinklig abzweigt. Diesem folgen wir nach Westen durch Parkgelände, an einem kleinen Hotel vorbei und unter der Ruhrbrücke hindurch in die Landsberger- Straße hinein und folgen dann dieser Straße, die von älterer Bebauung gesäumt wird (1).
In der Linkskurve gegen Ende der Landsberger Straße zweigt nach rechts ein Weg in die Wiesen und Felder ab (Richtung NW).Wir laufen auf ihm in das Gehölz und nach rechts um den Park von Schloss Hugenpoet herum und an freiem Feld vorbei. Rechterhand erhebt sich auf hohem Bruchsteinsockel das „Gärtnerhaus“ aus den Wiesen: die ehemalige Burg Nettelshof (2). Auf der linken Seite sehen wir Schloss Hugenpoet (3).
Weiter auf ausgezeichneten Wanderwegen
Nach der Besichtigung verlassen wir das Gelände der Wasserburg nach links über den Parkplatz und begeben uns nach links auf die August-Thyssen-Straße. Nach wenigen hundert Metern verlassen wir den Fußweg neben der Landstraße, um am Parktor rechts durch die Anlagen von Schloss Landsberg aufzusteigen. Man kann das auf Ratinger Gebiet gelegene Schloss Landsberg (4) umrunden, sich den Park ansehen und an den Teichanlagen eine Rast einlegen. Am Hang oberhalb des postmodernen Wohnturms befindet sich ein weißes Fachwerk-Backsteingebäude: Dort sehen wir einen nach Südwesten verlaufenden, durch Wald aufsteigenden Hohlweg mit dem Zeichen „Raute 2“.
Diesem folgen wir, bis wir etwa auf halber Höhe des Berges an der Wegmündung nach links auf einen mit „X 17“ und „XR“ markierten Weg wechseln können. XR bleibt bis zum Ende der Wanderung unser Wegzeichen (X17 läuft einige Zeit mit).Wir folgen XR und gelangen in leichten Kurven aus dem Wald absteigend und unten dann mit einem Links- Rechts-Richtungswechsel durch eine kleine Siedlung zur Rindersberger Mühle (5).
Durch Wald und Wohngebiete
Es geht mit Straßenquerung weiter durch die Siedlung, gleich nach einer Bahnunterführung steigt der Weg durch Wald- und Wiesengelände auf, taucht nach Querung der Charlottenhofstraße unmittelbar in Wald ein und führt an der Fachklinik Rhein-Ruhr vorbei durch die Wohnsiedlung Auf der Rötsch, dort gegen Ende nach rechts und sofort wieder nach links und nun an der Charlottenhofstraße / Langenbügeler Straße entlang.
Am Wanderparkplatz geht es mit Links-Rechts-Links-Richtungsänderungen leicht aufsteigend über Felder auf den Bergrücken, dort über freies Feld und an Waldrändern entlang bis zum Hof Nipshagen. Schon kurz vor dem Hof verlassen wir zwischenzeitlich XR für einen Abstecher und nehmen die nach links durch Wald und Golfplatzgelände führende schmale Straße, die uns hinunter zu Schloss Oefte (6) geleitet.
Auch Industriekultur liegt auf dem Weg
Wir gehen die schmale Straße nur so weit wieder zurück, bis nach links ein Weg mit der Markierung „A 8“ in den Wald abzweigt. Er führt über den Oefter Bach sowie über eine Wegkreuzung aufsteigend über freies Feld und mündet in ein spitzwinkliges Wegstück von XR: Uns nach links haltend finden wir auf unsere XR-Route zurück. XR führt uns (jetzt ohne X17) bald steil aufwärts durch Buchen-Stechpalmen-Wald, schlängelt sich durch eine Häusergruppe hindurch und bringt uns schließlich über freies Feld zu einer schmalen Straße, an der wir nach links wenden.
Wir laufen neben dieser Straße durch Waldgebiet, bis in einer Kurve ein Schild rechts auf ein Teilstück des Sträßchens Pauline aufmerksam macht. Hier können wir einige Meter in den Wald hineingehen bis zur ehemaligen Zeche Pauline (7). Wieder zurück an der Straße müssen wir mit XR sofort den nächsten Abzweig nach rechts in den Wald nehmen: Der ausgebaute Weg „Pastoratsberg“ führt uns bergauf und in leichter Kurvenführung an der Ringwallanlage Alteburg vorbei (8) und bringt uns über den Höhenrücken zur Jugendherberge oberhalb von Werden.
Abtei Werden als Ziel
Dort an der Ringwallanlage Herrenburg (9) können wir einen weiteren lohnenden Abstecher unternehmen: Vor dem Gelände der Jugendherberge wählen wir den Weg nach rechts, der uns nach kürzester Strecke unten auf die Straße Klemensborn stoßen lässt. Wir folgen der Straße ein Stück nach links, bis rechterhand am Waldrand die Ruine der Klemenskirche (10) auftaucht. Nach der Besichtigung der Ruine geht es zurück zur Jugendherberge und mit XR rechts an den Gebäuden vorbei den bewaldeten Hang hinab, mit Kurven und teilweise mit schöner Aussicht.
An der Wegmündung gehen wir nach rechts in die Straße An der Stadtmauer, an der kleinen Kreuzung gleich wieder nach links auf die Straße Klemensborn. Diese geleitet uns an den Gebäuden der ehemaligen Abtei Werden (11) vorbei in die Werdener Altstadt. Ein paar Schritte nördlich der Abteigebäude erhebt sich die Basilika St. Ludgerus (11a).
Der Weg zum S-Bahnhof Werden ist einfach: Man läuft in westlicher Richtung auf der Abteistraße oder der Brückstraße zur Ruhrbrücke. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich der S-Bahn- Haltepunkt und die Bushaltestellen.