Heiligenhaus. . Eine 39-jährige Frau wurde nahezu besinnungslos in ihrem Bett aufgefunden. Ihr Lebensgefährte klagte nur über Schwindelgefühl. Der Mann hatte einen propangasbetriebenen Döner-Grill besorgt und diesen im Schlafzimmer mit offen brennenden Flammen in Betrieb gesetzt.

Beinahe das Leben gekostet hat zwei Heiligenhauser die ungewöhnliche Art und Weise, wie sie ihre winterlich kalte Wohnung in einem Haus- und Geschäftsanbau an der Hauptstraße zusätzlich beheizten.

Als ein 64-jähriger Mann und seine 39-jährige Lebensgefährtin am Abend des 1. Februar gegen 23.30 Uhr zu Bett gingen, war es ihnen dort eindeutig zu kalt. So besorgte der Mann einen propangasbetriebenen Döner-Grill und setzte diesen im Schlafzimmer mit offen brennenden Flammen in Betrieb. Zwar sorgte das Gerät über Nacht offenbar für angenehme Temperaturen, gleichzeitig aber ohne ausreichende Zu- und Ablufteinrichtungen auch für weniger Sauerstoff und einen lebensgefährlichen Anstieg von Kohlenmonoxid (CO) in der Raumluft.

Die unmittelbaren Folgen davon spürte der 64-Jährige am nächsten Morgen selbst, als er gegen 7.30 Uhr die Wohnung verließ, um zur Arbeit zu gehen, sich dabei ungewohnt unwohl und schwindelig fühlte, dieses aber normalen Blutdruck- und Kreislaufproblemen zuschrieb.

CO-Vergiftung

Als die 39-jährige Lebensgefährtin dann aber gegen 11.30 Uhr nicht verabredungsgemäß zur Arbeit erschien und auf Klingeln und Klopfen an der Wohnungstür gegen 13.30 Uhr auch nicht öffnete, verständigte der 64-Jährige die Polizei. Zusammen mit der Feuerwehr wurde die Wohnung nur wenige Augenblicke später gewaltsam geöffnet. Die 39-jährige Frau wurde nahezu besinnungslos in ihrem Bett aufgefunden und mit notärztlicher Erstversorgung zur Uni-Klinik Düsseldorf gebracht. Die Patientin sei zwar außer Lebensgefahr, weitere gesundheitliche Folgen der Vergiftung seien jedoch noch nicht auszuschließen, heißt es im Polizeibericht.

Die Raumluftmessungen der Feuerwehr hatten eine erhebliche CO-Belastung angezeigt, die durch schnelle Belüftung der Wohnräume beseitigt werden konnte. Es wurden nun ein Strafverfahren und weitere Ermittlungen unter dem Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung eingeleitet. Der Döner-Grill mit Gasleitung und -flasche wurde sichergestellt.