Heiligenhaus. Mit seiner Hautfarbe spielt der Comedian im Heiligenhauser Club sein Programm hindurch. Einfacher Humor trifft auf nicht so einfache Themen.

Schwarzen Humor, den kann Dave Davis: Doch wer jetzt pikiert ist über die Doppeldeutigkeit des Satzes, hat den Künstler noch nicht live erlebt. Mit einfachstem Humor und Flachwitzen auch über seine Hautfarbe im Gepäck, aber auch einer wichtigen Botschaft, machte der Kölner am Mittwochabend im ausverkauften Club halt mit seinem neuestem Programm Live ist live.

Dave Davies ist nicht zum ersten Mal in Heiligenhaus zu Gast gewesen.
Dave Davies ist nicht zum ersten Mal in Heiligenhaus zu Gast gewesen. © Katrin Schmidt

Wo Rassismus und Diskriminierung bereits beginnen, und wie unnötig es doch eigentlich sei, sich darüber aufzuregen, dass manche Menschen eben weder schwarz noch weiß sind (und das nicht auf die Hautfarbe bezogen), das arbeitet Dave Davis gut verpackt zwischen Kalauern und Schenkelklopfern heraus. Ob Slipper, der Delfin in der Hose oder der Kannibalen-Koch, der mit einem Fuß aus der Küche die Gäste begrüßt, die Lacher des Publikums sind ihm sicher.

Wichtige Botschaften zwischen den Zeilen im Heiligenhauser Club

Doch dann kommt auch die nachdenkliche Seite: Heiligenhaus gefalle ihm, sagt er – „aber wie nennt ihr euch eigentlich? Heiligenhauser? Heiligenhäuser?“ Hauser, schallt es mit Nachdruck von den Zuschauern. „Seht ihr, ihr ärgert euch doch auch, wenn man euch nicht richtig anspricht, auch wenn es grammatikalisch falsch ist“, zieht er den Vergleich zu dem N-Wort, „nur weil es früher Usus war, heißt es eben nicht, dass man es weiterhin verwenden sollte, wenn es Menschen verletzt.“

Es wurde gelacht, aber die Zuschauer wurden auch zum Nachdenken animiert.
Es wurde gelacht, aber die Zuschauer wurden auch zum Nachdenken animiert. © Katrin Schmidt

Davis spielt mit Vorurteilen

Ja, er spielt mit Vorurteilen, „im Dunkeln sieht man auch euch Weiße nicht“, er wundert sich, warum er immer noch Single ist, „ich bin 360 Grad Schokoladenseite, so‘n Leckerchen kriegste nicht alle Tage“ und sei „der Kölsche Jong mit Bläck Föös“. Das Publikum lacht, und wird selber Teil der Show. Ob Martina, die Klassensprecherin des Abends, der junge Marco, Maike von der Stadt, das finden die Zuschauer lustig; zwischen den einstudierten Parts lockert das definitiv das Programm auf – dass man dadurch auch die Wahrscheinlichkeit erhöht, Zuhörer von einem Anliegen zu überzeugen, kann man für die leisen, aber dennoch so wichtigen Botschaften des Abends nur hoffen.