Heiligenhaus. Bei einer Wanderung durch Hetterscheidt traf ein Ehepaar auf eine Ringelnatter. Die sind völlig harmlos: Warum sie sogar Glück bringen.

Da hat das Ehepaar Pohl wohl zuerst den eigenen Augen nicht getraut, als sie sich bei schönstem Frühlingswetter am Samstag zu einem Spaziergang durch Hetterscheidt aufmachten. Da schlängelt sich plötzlich etwas über den Weg, was sonst eher im Verborgenen unterwegs ist. Und dank moderner Technik wissen sie: es ist eine Ringelnatter.

Dieses Exemplar einer Ringelnatter hat das Ehepaar Pohl in Hetterscheidt entdeckt.
Dieses Exemplar einer Ringelnatter hat das Ehepaar Pohl in Hetterscheidt entdeckt. © Brigitte Pohl

Schlangen gelten in dieser Region als nicht originär beheimatet. Blindschleichen zählen im Übrigen nicht dazu, sie gehören zur Gattung der Echsen und sind häufiger zu finden, sei es am Waldesrand, in hohem Gras oder in der Nähe von Gewässer. Doch die völlig harmlose Ringelnatter gibt es öfter, als man denkt, weiß die Untere Naturschutzbehörde im Kreis Mettmann. Doch immer noch zu selten; Ringelnattern stehen von daher unter Naturschutz. „Immer wieder werden Ringelnattern aus Unwissenheit, Angst oder Mutwilligkeit verjagt oder sogar getötet. Das ist verboten, denn die Ringelnatter gehört zu den durch das Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützten Tierarten“, heißt es vom Kreis Mettmann.

Heiligenhauser Wanderer reagieren genau richtig

Brigitte und Robert Pohl hatten nun das Glück, ein, wie sie finden „kapitales Exemplar“ an dem Wanderweg in Hetterscheidt vorzufinden, aufgenommen mit der Handykamera haben sie eine Funktion namens Google Lens genutzt, die ihnen dann offenbarte, dass es sich um eine Ringelnatter handelte. „Ein Wässerchen war nahebei“, berichtet Brigitte Pohl. Natter und Menschen gingen friedlich ihrer Wege. Ringelnattern zeichnen sich durch eine grüne oder auch blaue Färbung aus und sie sind gestreift.

Kommt es oft vor, dass Schlangen gemeldet werden? „Bei den uns bisher gemeldeten und überprüften Schlangenfunden im Kreis Mettmann handelte es sich immer um Ringelnattern“, heißt es weiter bei der Unteren Naturschutzbehörde. Sie könnten in der freien Natur, aber auch in Siedlungen angetroffen werden. „Dort legen sie ihre Eier in warmen Komposthaufen ab oder heizen sich in der Sonne auf.“

Wie man auf Ringelnattern reagieren sollte

Wie soll man reagieren, wenn man auf Ringelnattern trifft? „Lassen Sie die Tiere und ihre Gelege ungestört und greifen Sie nicht ein. Freuen Sie sich über die Glücksbotin in Ihrem Garten: Nach altem Volksglauben nämlich sollen Ringelnattern, die in der Nähe des Menschen leben, kleine Kinder bewachen, Haus und Vieh schützen und ganz allgemein Glück und Segen bringen“, so der Kreis Mettmann. Wer die Tiere in Ruhe lasse, trage somit zum Naturschutz bei.