Heiligenhaus. Nur noch 30 Minuten Parken entlang der Hauptstraße und das Einführen kostenpflichtiger Plätze sorgt in Heiligenhaus für Diskussionen.
Es ist zunächst nur eine Verwaltungsvorlage, doch der Inhalt wird in Heiligenhaus heiß diskutiert: So geht es am Dienstag im städtischen Mobilitätsausschuss um die Frage, ob entlang der Hauptstraße künftig nur noch 30 Minuten geparkt werden kann und es in einigen Zonen zusätzliche kostenpflichtige Möglichkeiten geben wird. Während das Einzelhändler begrüßen, sehen das viele Heiligenhauser kritisch.
Kein Zwei-Stunden-Parken mehr in der Heiligenhauser Innenstadt
Zwei Stunden kostenfreies Parken – mit dieser bisherigen Regelung kann sich die Stadt Heiligenhaus von den meisten Städten in der Umgebung absetzen. 1250 kostenlose Parkplätze, so teilt die Verwaltung mit, stehen im Innenstadtkern insgesamt zur Verfügung. Doch vor allem im Bereich des Innenstadtkerns wünschen sich Stadt und Einzelhandel mehr Fluktuation; deshalb schlägt die Verwaltung nun vor, die Plätze entlang der Hauptstraße für nur noch 30 Minuten kostenfrei zur Verfügung zu stellen. „Wenn die Parkplätze in der Innenstadt den älteren Menschen und denen, die schlecht zu Fuß unterwegs sind, vorbehalten sein sollen, verstehe ich die kurze Parkzeit nicht“, kommentiert Bettina Frank auf der Facebook-Seite der WAZ Heiligenhaus.
Das sind die Befürchtungen der Heiligenhauser
Ähnlich kritisch sehen das Doris Seiler („Gut gemacht, dann wird die Stadt bald aussterben) und Frank aus Heiligenhaus („Dann weichen die letzten Besucher der Stadt auf die umliegenden Parkplätze aus und nehmen den Anwohnern die Parkplätze weg“), Hans Joachim Abts findet „Amazon und Ebay sagen Danke“. Sina Mülders meint, „die brauchen sich ja nicht wundern, wenn die Stadt Heiligenahus nicht mehr besucht wird. Wird immer unattraktiver gemacht.“ Chrissy Blum findet: „Dann fährt doch keiner mehr mit dem Auto in die Stadt“ und Markus Hesse ergänzt „oder korrekterweise, dann fährt keiner mehr in die Stadt.“
Moniert werden die unterschiedlichen Zonen, „wer soll da noch den Überblick behalten, was man nun wo kann“, findet Marion Wald. Sie ist oft in der Stadt unterwegs, „die zwei Stunden nutze ich oft aus und kann zwischendurch meine Einkäufe zum Auto bringen. Und wenn wir wollen, gehen wir gerne noch einen Kaffee trinken, das wäre künftig nicht mehr drin, wenn man das eben spontan vor hat und nicht bereits vorher plant, wo man hin möchte.“ Ähnlich sieht das Dana Beret: „Ich bin oft mit meiner Oma unterwegs, die nicht mehr so gut laufen kann. Wenn wir an der Hauptstraße parken, ist es ebenerdig, der Anstieg vom Basildonplatz aus ist für sie schon eine Herausforderung, und ich weiß, dass das auch andere in ihrem Alter so sehen.“
Es gibt auch Verständnis für die neuen Parkzonen
Doch es gibt auch andere Meinungen. So findet Ralf Jeratsch: „Im IKG sind immer Plätze frei. Völlig kostenlos und ohne Parkscheibenpflicht“, Elke Liss findet, „in Hilden ist auch Fußgängerzone, geht auch wunderbar“. Kathrin Schuster von den Grünen verteidigt ebenfalls das Konzept: So könnten durch die erhöhte Fluktuation mehr Menschen von der neuen Regelung profitieren, und die Händler ebenfalls.
Fest steht: Sollte der Verwaltungsvorschlag eine Mehrheit erzielen, wird das Parken in der Heiligenhauser Innenstadt komplexer - wer am Ende wirklich davon profitert, das wird dann die Zeit zeigen. Die Entscheidung wird Dienstagabend im Mobilitätsausschuss (18 Uhr, Großer Sitzungssaal im Rathaus, Hauptstraße 157) gefällt, die Vorlage ist einsehbar im Ratsinformationssystem auf heiligenhaus.de.