Heiligenhaus. Abfall, Straßenreinigung und Abwasser – eine dieser Gebühren soll 2024 in Heiligenhaus deutlich steigen. Alle Details mit Beispielrechnungen.

Auf diese Entscheidungen des Stadtrates schauen erfahrungsgemäß immer besonders viele Heiligenhauser sehr kritisch: Am Mittwoch legt der Rat, der ab 17 Uhr öffentlich im Rathaus tagt, fest, wie sich die Gebühren für Abfall, Abwasser, Straßenreinigung & Co. im kommenden Jahr verändern werden.

Wobei: Viel Spielraum haben die Politiker vor Ort gar nicht – denn die rechtlichen Rahmenbedingungen für Gebührensätze sind eng gefasst. Geld verdienen darf eine Stadtverwaltung damit nicht – umgekehrt müssen die Kosten in aller Regel vollumfänglich an die Bürgerinnen und Bürger weitergegeben werden.

Recht gute Nachrichten für Heiligenhauser bei den Abfallgebühren

Beim Abfall gibt es recht gute Nachrichten für die Heiligenhauser. Nachdem die Grundgebühr für dieses Jahr einen ordentlichen Sprung nach oben gemacht hatte, soll sie nun wieder sinken – vom 51,62 auf 44,22 Euro. „Die Reduzierung der Grundgebühr basiert im Wesentlichen auf dem Ergebnis der Neuausschreibung der Abfallentsorgungsdienstleistungen ab 1. Januar, wodurch erheblich günstigere Preise erzielt werden konnten“, erläutert die Stadtverwaltung. Bürgerinnen und Bürger müssen aber keine Angst haben. Die Awista als bisheriger Entsorger hat das die Ausschreibung erneut gewonnen – ein Wechsel-Chaos wie in diesem Jahr bei den Gelben Tonnen ist demnach nicht zu befürchten.

Jedes Kilogramm Müll, das die Heiligenhauser produzieren, wird berechnet.
Jedes Kilogramm Müll, das die Heiligenhauser produzieren, wird berechnet. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Wermutstropfen: Die Zusatzgebühr pro Kilo Restmüll steigt um einen Cent von 15 auf 16 Cent. Der Grund laut Stadt hierfür: die Einbeziehung der ab 2024 fälligen CO2-Bepreisung. Die Bioabfall-Zusatzgebühr soll unverändert bei 12 Cent pro Kilo bleiben.

Was bedeutet das für einen durchschnittlichen Haushalt in Heiligenhaus?

Was bedeutet das nun für einen durchschnittlichen Heiligenhauser Haushalt? Laut statistischen Bundesamt produziert jede Person pro Jahr rund 160 Kilogramm Hausmüll und 128 Kilo Bioabfall. Demnach muss ein Drei-Personen-Durchschnitts-Haushalt für den Restmüll nun 76,80 Euro statt bislang 72 Euro bezahlen, für den Bioabfall bleibt es bei rund 46 Euro. Unter dem Strich würde es hier also ein bisschen günstiger durch die um 7,40 Euro reduzierte Grundgebühr.

Gebühren für Straßenreinigung und Winterdienst bleiben unverändert

Im Bereich Straßenreinigung und Winterdienst würde sich lediglich bei den Anliegerstraßen eine Gebührensenkung von 5,48 auf 5,46 Euro pro laufendem Meter ergeben – bei den innerörtlichen Verbindungsstraßen bleibt es bei 7,86 Euro, bei den überörtlichen Verbindungsstraßen bei 7,23 Euro.

Die Gebühren für Straßenreinigung und Winterdienst in Heiligenhaus sollen unverändert bleiben.
Die Gebühren für Straßenreinigung und Winterdienst in Heiligenhaus sollen unverändert bleiben. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Hier schlägt die Verwaltung aber vor, den Gebührensatz wegen der geringen Auswirkungen auch bei Anliegerstraßen nicht zu verändern, so dass die Gesamtgebühren in diesem Bereich unverändert bleiben würden. Für ein Grundstück mit einer angrenzenden Straßenfläche von 15 Metern fallen demnach an Anliegerstraßen weiterhin 82,20 Euro an, an innerörtlichen Verbindungsstraßen 117,90 Euro und an überörtlichen Verbindungsstraßen 108,45 Euro.

Deutliche Steigerung bei Abwassergebühren in Heiligenhaus

Weniger gute Nachrichten gibt es bei den Abwassergebühren. Insbesondere in den Bereichen der Verbandsumlagen und Personalkosten komme es zu Kostensteigerungen, heißt es hierzu von der Stadtverwaltung. Hinzu komme eine deutliche Steigerung der kalkulatorischen Abschreibungen, die auf Basis des Wiederbeschaffungszeitwertes erfolgen würden. So wird dem Rat der Stadt eine Erhöhung der Schmutzwasser-Gebühr von derzeit 3,05 auf dann 3,39 Euro pro Kubikmeter vorgeschlagen. Durchschnittlich produziert jeder Deutsche rund 130 Liter Abwasser pro Tag – ein Drei-Personen-Haushalt also 390 Liter am Tag oder rund 142.000 Liter im Jahr, was wiederum 142 Kubikmetern entspricht.

Demnach steigt die Abwassergebühr für diesen Durchschnittshaushalt von 433 auf 481 Euro im Jahr – also um knapp 50 Euro pro Jahr.

Zudem soll die Niederschlagswassergebühr pro Quadratmeter bebauter oder befestigter Fläche von 1,25 auf 1,37 Euro steigen. Bei 90 Quadratmetern bebauter Fläche werden somit 123,30 Euro statt 112,50 Euro fällig.

>>> Stadtrat tagt am Mittwoch

Der Stadtrat tagt am Mittwoch, 13. Dezember, ab 17 Uhr öffentlich im Rathaus.

Neben den Gebühren geht es dort unter anderem auch um Haushalt und Stellenplan sowie die Gründung einer städtischen Immobiliengesellschaft.