Heiligenhaus. Im Abtskücher Stauteich sind derzeit viele Algen. Diese könnten gefährlich für Hunde sein. Was der Wasserverband und der Kreis Mettmann sagen.
Mit Sorge haben einige Spaziergänger in den vergangenen Tagen am Abtskücher Teich eine vermehrte Algenbildung bemerkt. In Heiligenhauser Facebook-Gruppen machte schnell das Gerücht von gefährlichen Blaualgen die Runde.
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Doch Christoph Nietfeld, Fachbereichsleiter für Gewässer des Bergisch-Rheinischen Wasserverbandes (BRW), liegt keine ungewöhnliche Meldung für den Heiligenhauser Stauteich vor. Er erklärt: „Wenn es wärmer ist, ist eine vermehrte Algenbildung generell nichts ungewöhnliches.“
Algenbildung in Heiligenhaus wohl durch Wärme und Trockenheit
Ob und wie viele Algen sich bilden, hänge stets mit der Nährstoffzufuhr zusammen. Und er hat gute Nachrichten für die Heiligenhauser: „Wenn es jetzt regnet, dann wird die Algenbildung auch wieder zurückgehen“. Ob es sich bei der Algenbildung am beliebten Ausflugsziel allerdings um Blaualgen handelt, kann der Fachbereichsleiter nicht sagen. „So etwas prüfen wir nicht, weil es sich bei dem Gewässer um keinen Badesee handelt.“
Feuerwehr Heiligenhaus verweist auf den Eigentümer
Wenn zu wenig Sauerstoff im Teich ist oder ein Fischsterben im Stauteich zu beobachten ist, „muss als allererstes der Bergisch-Rheinische Wasserverband als Eigentümer informiert werden“, erläutert Marco Bayer, Pressesprecher der Heiligenhauser Feuerwehr. Sollte der Wasserverband das Problem bestätigen, müsse er sich dann an die städtische Ordnungsbehörde wenden und die wiederum auf die Feuerwehr zukommen. „Es gibt für uns also kein Einsatzszenario, dass wir automatisch aktiv werden“, erklärt der Pressesprecher.
Gesundheitsamt vom Kreis Mettmann kümmert sich um Badeseen
Das Gesundheitsamt des Kreises Mettmanns ist beim Thema Abtskücher Teich „raus“, so Pressesprecherin Katharina Krause. Und auch sie sagt: „Da es sich hier um kein Badegewässer handelt, wird auch nicht geprüft.“ Dennoch warnt das Veterinäramt des Kreises davor, dass auch bei Tieren gesundheitliche Probleme auftreten können, wenn sie mit Blaualgen in Kontakt geraten. Hunde sollten daher in solchen Gewässern nicht schwimmen. „Sollte der Verdacht bestehen, dass der Hund mit Blaualgen in Kontakt geraten ist, sollte auf jeden Fall ein Tierarzt gerufen werden“, rät die Sprecherin des Kreises. Die Untere Wasserbehörde werde sich des Themas annehmen, kündigt Krause an.
Hohe Konzentration an Blaualgen giftig
Experten wissen: Blaualgen sind in geringer Konzentration in jedem Gewässer vorhanden. Wenn sie sich stark vermehren, produzieren sie allerdings giftige Stoffe, die besonders für badende Menschen und Hunde gefährlich werden können.
Bei Menschen kann das Schlucken des Wassers zu Erbrechen, Atmennot, Durchfall oder im schlimmsten Falle sogar zur einer Lähmung der Atemmuskulatur führen. Bei Hunden kann der Kontakt mit Blaualgen im schlimmsten Fall sogar tödlich enden. Symptome sind vermehrter Speichelfluss, Hecheln, Krämpfe, Zittern, Durchfall und Erbrechen. Ausgewiesene Badeseen werden regelmäßig auf die Konzentration von Blaualgen geprüft.
>>> Heiligenhauser Stauteich an der Abtsküche
Der Abtskücher Teich ist mit seiner Vielzahl an Tieren und dem ebenen Weg rund um den Teich ein ideales Ausflugsziel für Familien. Das Hofcafé am Rand des Teiches lädt zum Verweilen ein.
1932 begann der Ruhrverband Essen mit den Bauarbeiten des jetzigen Stauteichs.
Der Stauteich dient noch heute als Regenrückhaltebecken. Seit 2007 ist das Biotop, einst künstlich angelegt, ein Landschaftsplan-Bestandteil des Kreises Mettmann.