Heiligenhaus. Ein Rechenzentrum entsteht im Heiligenhauser Innovationspark. Arbeitsplätze bringt es zwar nicht, dafür viele Möglichkeiten. Ein Kommentar.

Der Innovationspark, er nimmt endlich Formen an: Was machen wir mit diesem letzten Filetstück, in welche Richtung wird sich unsere Stadt weiterentwickelten, fragen sich seit vielen Jahren Politik und Verwaltung. Schließlich hat Heiligenhaus hier eine Chance, die nicht viele Städte in der Region noch haben: ein zukunftsfähiges Gewerbegebiet von Grund auf aufzubauen.

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Wohin die Reise geht, schien lange nicht klar. Wollen wir es schnell vermarkten oder sinnvoll, war den Diskussionen in Rat und Ausschüssen zu entnehmen. Dass die Reise nun ein Ziel hat, ließ die Aufarbeitung der Innovationsparks-Homepage durch die SBEG in den letzten Wochen erahnen; lange Zeit gab es für mögliche Interessenten kaum Fakten rund um das Vorhaben – außer einem Werbeschild auf grüner Fläche, auf dem ein sich umarmendes Paar saß.

Heiligenhauser Innovationspark bietet noch viel Potenzial

Die Vorfreude ist bei allen Beteiligten groß.
Die Vorfreude ist bei allen Beteiligten groß. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Mit dem Rechenzentrum und dem namhaften Konzern Hochtief zieht nun ein Weltmarktplayer nach Heiligenhaus und startet im kleinen Heljens eine große Zukunftsvision – doch bei allen tollen, spannenden und nachhaltigen Aspekten rund um das Rechenzentrum, viele Arbeitsplätze und ein munteres Campusleben wird es leider nicht bringen. Das weiß auch Hochtief, deshalb wolle man sich an anderer Stelle einbringen, wie eben durch das Warmwasser für möglicherweise das Heljensbad. Und dass man schon in Zukunft plane eine gewisse Gewerbesteuer in Heiligenhaus zu lassen, auch das bestätigen die Konzernvertreter beim Termin vor Ort.

Nun ist die spannende Frage: Wie geht es weiter? Die SBEG zeigt sich positiv, dass solche Leuchtturmprojekte auch andere, namhafte Investoren mit sich bringen können. Einige Grundstücke sind schon reserviert, andere noch zu haben. Leben wird schon bald zumindest hier einziehen, wenn R+M de Wit, die unterhalb des Rechenzentrums liegen, in einem Monat seine neue Heimat bezieht. Doch noch einmal gründlich überlegen sollte sich die Stadt, ob die Technischen Betriebe hier in dem Innovationspark wirklich gut aufgehoben sind – oder ob man nicht doch noch ein paar Jahre mit dem Neubau warten sollte und den Weg frei macht für mögliches Gewerbe.