Heiligenhaus. Glenn Klar und Jan Heinisch stehen nun an der Spitze der Feuerwehr Heiligenhaus – und wollen „einige Dinge ändern“.
„Als ich heute früh ins Rathaus kam, wusste ich noch nicht, dass ich hier heute den Bürgermeister vertrete – gute Besserung an Michael Beck“, begrüßte Andreas Sauerwein die Feuerwehrfamilie zur Jahresabschlussfeier.
Da auch der Erste Beigeordnete Björn Kerkmann plötzlich erkrankte, musste der Technische Beigeordnete als die Nummer drei im Verwaltungsvorstand einspringen, um die neuen Leiter der Freiwilligen Feuerwehr in ihr Amt einzuführen.
Heiligenhauser Feuerwehr hat „Blick nach vorn gerichtet“
„Mein Papa war bei der Berufsfeuerwehr Wuppertal tätig. Ich war als Kind oft da, ich durfte die berühmte Stange runter rutschen. Ich bin immer wieder gerne bei der Feuerwehr“, so Andreas Sauerwein, der den Eindruck gewonnen hat, dass die Feuerwehr Heiligenhaus den Blick nach vorne gerichtet hat und dass es ab Januar neue Ideen gibt.
Bevor er Dr. Jan Heinisch und Glenn Klar als neues Führungsduo ernannte, musste er die beiden zuvor von ihren Aufgaben als Löschzugführer entbinden, um sie sogleich als Wehrleiter und Stellvertreter zu vereidigen.
Führungsduo will „Großes bewegen“
„Wir kennen uns lange und werden gut zusammenarbeiten“, kündigt Glenn Klar mit dem Hinweis auf den ersten Übungsdienst im neuen Jahr am 13. Januar an. „Wir wollen einige Dinge ändern, der Dienst in der Feuerwehr soll mehr Spaß machen und die Feuerwache soll ein Ort sein, wo man sich gerne trifft“, formuliert Jan Heinisch seinen Wunsch an organisatorische Änderungen und dankt, dass bei der Jahresabschlussfeier alle gemeinsam angepackt haben, angefangen bei der Kinderfeuerwehr, die den Schmuck für den Weihnachtsbaum und die Tische gebastelt hatte. „Wir werden mit der Feuerwehr Heiligenhaus Großes bewegen“, kündigt der Landtagsabgeordnete in seinen neuen Ehrenamt an.
Weil in den vergangenen Monaten nicht alles optimal lief, gab es diesmal keinen Rückblick auf das Einsatzgeschehen. Nur soviel: Der mutmaßliche Verursacher vieler Brandeinsätze wurde von der Polizei festgenommen.
50 Jahre Jugendfeuerwehr Heiligenhaus
Da die Jugendfeuerwehr in diesem Jahr das 50-jährige Bestehen feierte, gab es einen rasanten Fotorückblick. Die stellvertretende Jugendfeuerwehrwartin Jasmin Ruhrmann erinnerte an mehrere Veranstaltungen – von einer Wanderung, über eine Freizeit im Sauerland bis zur Kreisalarmübung auf einem Bauernhof in Monheim am Rhein.
An den Feuerwehrnachwuchs wurden zahlreiche Auszeichnungen für bestandene Prüfungen verteilt. „Top-Jugendarbeit“, raunte der applaudierende Leiter des Kreisfeuerwehrverbandes, Guido Vogt, der neben ihm sitzenden Kerstin Ringel zu, der Leiterin des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung in der Stadtverwaltung.
Ehrung für Fluthelfer aus Heiligenhaus
Die neuen Feuerchefs Jan Heinisch und Glenn Klar wechselten bei den zahlreichen Beförderungen und Ernennungen die Schulterstücke von den Kameraden und Kameradinnen. Besonderen Dank mit stehendem Applaus gab es für Torsten Groenevold und Christian Peipe, die in schwierigen Zeiten immer ansprechbar waren.
Zwischendurch trat Andreas Sauerwein erneut in Aktion, um im Auftrag des Innenministers die Helfer zu ehren, die nach der Flutkatastrophe 2021 mehrere Tage in einem besonders betroffenen Gebiet länger im Einsatz waren.
Jan Heinisch, der bereits als Heiligenhauser Bürgermeister bei vielen Gelegenheiten nicht nur die richtigen Worte fand, sondern auch passende Zitate aus der Literatur, las eine kleine Weihnachtsgeschichte aus Erich Kästners „Fliegendes Klassenzimmer“ vor.
„Es geht um fünf Freunde, die sehr unterschiedlich sind und doch zusammenhalten – so wie bei der Feuerwehr.“
Früh angefangen
Seit seiner Kindheit engagiert sich Jan Heinisch in der Heiligenhauser Feuerwehr: Mit zwölf Jahren trat er der Jugendfeuerwehr bei, mit 16 wurde er Gruppenführer der Jugendfeuerwehr, die er mit 21 Jahren leitete.
„Ich habe hier schon früh angefangen, Aufgaben mit Verantwortung zu übernehmen. Das schult natürlich für das ganze Leben“, so Heinisch in einem Gespräch mit der Heiligenhauser Zeitung vor fünf Jahren.