Heiligenhaus. Das erste Mal richtig Weihnachtsmarkt nach der pandemiebedingten Pause haben die Heiligenhauser gut angenommen. Was ihnen gefiel – und was nicht.
Der Heiligenhauser Weihnachtsmarkt zog am dritten Adventswochenende die Besucher in Scharen an: Bei klirrendkaltem Winterwetter war gerade am Freitag- und am Samstagabend der Platz vor dem Rathaus gut gefüllt, kleine und große Grüppchen scharten sich um die 15 Buden und sorgten dafür, dass der Glühwein zwischenzeitlich knapp wurde.
Rund zwei Drittel seiner selbstgearbeiteten Holztiere und -figuren hatte Pius Mühl am Sonntagmorgen am Stand des Umweltbildungszentrums bereits verkauft, das Team vom Neuen Pastorat freute sich, dass insbesondere „der Honig-Glühwein mit Eierlikör-Espuma wegging wie geschnitten Brot. Das war unser erster Weihnachtsmarkt und wir mussten uns erstmal zurechtfinden, aber es hat alles sehr gut geklappt.“
Heiligenhauser Weihnachtswald wurde in den Weihnachtsmarkt integriert
Nachdem im vergangenen Jahr aufgrund von Corona ein Weihnachtswald mit sechs Buden aufgebaut worden war, in denen Handgemachtes, aber keine Speisen und Getränke verkauft wurden, zog es viele Heiligenhauser nun wieder zum gemütlichen Beisammensein auf den Rathausplatz, dick eingemummelt in Mützen und Schals. „Wir haben viel Lob erhalten, dass die Buden gut gestellt wurden und drumherum genug Platz zum Plauschen ist“, sagte Kulturamtsleiterin Kathrin Neuhaus. Der Weihnachtswald wurde diesmal in das Gesamtbild integriert, viele neugierige Kinder warfen einen Blick in den Holzstall und gesellten sich auch gleich zu Josef und Maria. Aber es gab auch kritische Stimmen zu dieser Zusammenlegung.
„Der Andrang der Besucher war groß“, vermeldeten auch die Standbetreiber am Club-Stand. Nicht nur der Glühwein wurde am Freitag knapp, auch Tassen mussten kurzfristig noch nachgekauft werden. Die Schüler der Gesamtschule verkauften Spekulatius-Biskuit, bei der Lebenshilfe gab es Grünkohl und am Stand des Kulturbüros neben Veranstaltungstickets auch Weihnachtskarten, für die Teile des alten Programmhefts verwendet wurden.
Besucherinnen und Besuchern fehlt die Bühne
Was vielen Besuchern jedoch fehlte, war die Bühne, auf der vor Corona Schulen, Vereine und Kitas am Wochenende ein buntes Programm gestaltet hatten. „Das Budget reicht entweder für das Weihnachtsvideo, das wir auch in diesem Jahr wieder produziert haben, oder für eine Bühne mit Programm“, erklärte dazu Kathrin Neuhaus. „Was wir im nächsten Jahr machen, müssen wir überlegen.“
Weihnachtsmarkt in Heiligenhaus
Von der Größe her soll der Weihnachtsmarkt aber fortan ähnlich bleiben wie in diesem Jahr, „vielleicht kommen noch zwei oder drei Buden dazu“. Der Fokus solle darauf liegen, gemeinnützigen Standbetreibern die Chance zu geben, sich zu präsentieren. Eine eigene Bude hatte Gastronom Tom Karrenberg für zwei Tage vor der Kniffte aufgebaut, er und Betreiber Ralf Steinmeier zeigten sich zufrieden mit der Resonanz: „Ich kann mir vorstellen, das auch im kommenden Jahr fortzuführen.“
Basare in der Umgebung finden ebenfalls Anklang
Parallel zum Weihnachtsmarkt fanden auch im Kaffee Klatsch und an der Alten Kirche besondere Aktionen statt: Ute Gans, Inhaberin des Kaffee Klatsch, hatte vor ihrem Laden einen Basar aufgebaut: „Vier große Kisten Weihnachtsdeko aus dem Lagerverkauf haben wir hier, der gesamte Erlös geht an die Tafel Niederberg. Es läuft ganz gut, die Käufer sind großzügig und geben für den guten Zweck auch gerne mal mehr.“ Hochwertige Kugeln, Lichterketten, Tisch- und Leuchtdeko standen zum Verkauf und wurden gerne mitgenommen.
Die Alte Kirche wurde zur „Offenen Kirche“, jeweils zwei Stunden am Vor- und Nachmittag gab es dort Raum zum Beten, Ruhigwerden und sich sammeln. Auf dem Vorplatz verteilten am Vormittag Pfarrerin Kirsten Düsterhöft und Vikarin Juliane Engert Herzwaffeln an Passanten und luden zum Besuch der Kirche ein. „Wir haben auch einen Herrn angesprochen, der erzählte, dass er, obwohl er Heiligenhauser ist und immerhin auch schon 77 Jahre alt, noch nie in der Alten Kirche war. Er kam dann ganz zufrieden wieder nach draußen“, freute sich Düsterhöft.