Heiligenhaus. Bundesweit fordert die kfd in der katholischen Kirche mehr Frauen in der Verantwortung – auch in Heiligenhaus gab es nun einen stillen Protest.
Ein Zeichen gesetzt in Form eines stillen Protests haben am Montagabend 20 Frauen der kfd (Katholische Frauengemeinschaft Deutschland): Zum ersten Mal fand eine solche Aktion nun in Heiligenhaus vor der St. Suitbertus-Kirche statt. Und soll nun monatlich wiederholt werden.
Wie sehr sie das Kirchenleben mag, davon berichtet Elke Bohsmann: Das Gemeinschaftliche, das sei auch einst für sie Grund gewesen, vom evangelischen zum katholischen Glauben überzutreten. „Nach meiner Hochzeit mit meinem katholischen Mann habe ich viele tolle Menschen kennengelernt und wollte mich aktiv einbringen“, berichtet sie. Mittlerweile leitet sie mit Angelika Köpe zusammen die Heiligenhauser kfd, „wir sind nur sehr traurig, dass durch die Pandemie nichts mehr stattfinden kann.“
Heiligenhauserinnen wollen mehr Aufklärung und Moderne in der katholischen Kirche
Aus voller Überzeugung praktiziere sie Glauben und Gemeindeleben, doch nun seien viele Frauen und auch Männer in der katholischen Kirche genauso davon überzeugt, dass sich die Kirche moderner aufstellen muss für die Zukunft: Bundesweit hat sich dabei die kfd-Aktion Maria 2.0 einen Namen gemacht. „Hier setzen wir uns für eine geschlechtergerechte Kirche ein, denn wir müssten eigentlich schon viel weiter sein als wir es sind“, erklärt Bohsmann.
An einigen Aktionen wie in Langenberg hätten einige Heiligenhauser Frauen schon teilgenommen, doch nun habe man zum ersten Mal eine eigene Aktion auf die Beine stellen können, berichtet Bohsmann: „20 Frauen und fünf Männer waren dabei“, freut sie sich. Denn es werde Zeit für eine offene Diskussion: Warum müssen Priester zölibatär leben? Wieso können Frauen nicht Priesterinnen werden? Wie können wir uns moderner aufstellen, um auch jüngere Menschen wieder zur Kirche zu kriegen? All das seien fragen, die sich viele Katholikinnen und Katholiken stellen würden.
Jeden vierten Montag im Monat wird es stillen Protest geben
„Wir wünschen uns auch wieder mehr Ökumene, das hat unser Pfarrer Demand ja sehr gelebt, das leidet derzeit in der Pandemie, wie das ganze gesellschaftliche Leben in der Kirche“, bedauert Bohsmann. Ausschlaggebend für diese Aktion sei nun die Entwicklung der letzten Woche gewesen, „da erfuhr man, das Ratzinger doch bescheid wusste von den Missbräuchen und falsch ausgesagt hat, da war uns klar, es muss mal was passieren. Darauf wollten wir aufmerksam machen.“ Und das wollen sie nun jeden vierten Montag im Monat um 19 Uhr.