Heiligenhaus. Strom wird immer teurer: Mit ein Grund, warum die Stadt Heiligenhaus eigene Immobilien mit Photovoltaikanlagen ausstatten will.

Der Photovoltaik-Ausbau auf städtischen Dachflächen soll vorangetrieben werden – im Immobilienausschuss am Dienstagabend im Rathaus lag den Mitgliedern unter anderem eine Liste von infrage kommenden Dachflächen zur Kenntnisnahme vor.

Bei der Auswahl wurden vom Immobilienservice der Stadt Ausrichtung und Lage, Statik, Strombedarf der Immobilie, der bauliche Zustand und das Potenzial laut Solarkataster berücksichtigt. Zehn Objekte wurden für den weiteren Ausbau in Betracht gezogen, darunter unter anderem der Neubau des Clubs, die VHS, die Sporthalle der Realschule und die Kitas Löwenzahn und Steppkeshaus.

Heiligenhaus erhält eine Förderung von fast 400.000 Euro

Die stärkste Photovoltaikanlage in Heiligenhaus befindet sich derzeit auf dem Dach der Firma Kunststoffe Hoffmann.
Die stärkste Photovoltaikanlage in Heiligenhaus befindet sich derzeit auf dem Dach der Firma Kunststoffe Hoffmann. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Werden diese Gebäude mit Photovoltaikanlagen ausgestattet und rechnet man die bereits vorhandenen Anlagen auf fünf Gebäuden dazu, könnten insgesamt pro Jahr rund 257 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden, derzeit sind es knapp 97 Tonnen CO2. Der Eigenbedarf wäre zu 40 Prozent gedeckt. Gefördert werden soll der Ausbau mithilfe des Förderprogramms „progres.nrw-Klimaschutztechnik“, die maximale Förderhöhe für die beiden Förderbausteine „Beratungsleistungen zum Photovoltaikausbau“ und „Photovoltaik-Dachanlagen auf kommunalen Gebäuden zusammen mit einem Batteriespeicher“ liegt bei insgesamt 390.000 Euro. Die Planungen sowie Kostenberechnungen für die zehn potenziellen PV-Anlagen laufen voraussichtlich bis Ende Februar 2022.

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Einstimmig gaben die Ausschussmitglieder dann ihr Okay für die Maßnahmenliste 2022/2023 des Bereichs Immobilien, aufgelistet sind darin die begonnenen und noch nicht abgeschlossenen Baumaßnahmen sowie die neu zu beschließenden Maßnahmen für 2022/2023. Arbeiten stehen in vielen Schulen an, aber auch am Rathaus, am Club, an den Sportstätten und am Mahnmal.

Stadt Heiligenhaus erwartet Strom-Mehrkosten in sechsstelliger Höhe

Eine große Photovoltaikanlage befindet sich auch auf den Firmendächern im Bereich Nordring. Eine externe Firma hat dafür die Dächer angemietet.
Eine große Photovoltaikanlage befindet sich auch auf den Firmendächern im Bereich Nordring. Eine externe Firma hat dafür die Dächer angemietet. © FFS | Hans Blossey

Pascal Molitor von den Grünen fragte über die Liste hinausgehend, wie es um den Boden der Karl-Heinz-Klein-Halle stünde, dessen Rutschigkeit die Nutzung der Halle einige Wochen unmöglich gemacht hatte.„Die in den Ferien erfolgte Grundreinigung hat nur eine Weile geholfen und reicht auf Dauer nicht aus“, informierte der Erste Beigeordnete Björn Kerkmann. Eine neue Beschichtung des Bodens sei deshalb unbedingt notwendig, ein dementsprechendes Gutachten in Arbeit.

Deutlich höhere Kosten als bisher erwartet die Stadt aufgrund der insgesamt gestiegenen Strompreise: „Der Lieferant, den wir bisher hatten, ist insolvent“, so Björn Kerkmann, „es ist mit erheblich im sechsstelligen Bereich liegenden Mehrkosten für Strom zu rechnen.“ Gute Nachrichten gab es aber auch: Im Februar soll nach derzeitigem Plan am Sportfeld der Bereich für den Niedrigseilgarten vorbereitet werden, zudem wurden alle ersten bis sechsten Klassen mit CO2-Ampeln ausgestattet.

>>> Weiterer Ausschuss in dieser Woche: Tierfriedhof und Hundefläche

  • Weitere Informationen zu den Projekten gibt es im Ratsinformationssystem der Stadt unter www.heiligenhaus.de (Reiter Stadt & Rathaus, dann Politik).
  • Dort findet man auch die Sitzungsunterlagen für den Ausschuss für Bürgerservice und Sicherheit am Donnerstag, 27. Januar (18 Uhr, Ratssaal). Hier stehen unter anderem die Planungen für das Frühlings- und Stadtfest an, außerdem wird über die Themen Tierfriedhof und Hundeauslauffläche gesprochen.
  • Der Rat wird am Mittwoch, 2. Februar, um 17 Uhr in der Aula wieder zusammenkommen. Hier geht es um den neu eingebrachten Doppelhaushalt 2022/2023. Die Sitzungen sind immer öffentlich.