Heiligenhaus. 1,44 Millionen Euro fließen aus NRW nach Heiligenhaus für ein neues Gebäude am Sportplatz. Wo dort auch eine Kletterwand entstehen soll.
Die Sportlerinnen und Sportler am Sportfeld können sich freuen: Ende des Jahres können sie sich wieder in vier Umkleiden im Warmen und Trockenen umziehen. Möglich macht dies das Land NRW: Mit 1,44 Millionen Euro aus dem Investitionspakt Förderung von Sportstätten kann nun endlich der Abriss und Neubau des Traktes starten. Zum Spatenstich kam die zuständige Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, Ina Scharrenbach (CDU) am Mittwochmorgen nach Heiligenhaus.
Wie groß der Dank der Stadt für diese Förderung sei, betonte Bürgermeister Michael Beck: „Der städtischen Haushalt lässt nur einen geringen Spielraum.“ Doch eine moderne Sportstätte sei für eine Kommune wichtig, „hier können wir nun die Lebensqualität verbessern. Der Sportplatz übernimmt eine wichtige Funktion für alle Altersklassen, aber auch für Menschen mit Migrationshintergrund.“ Generell sei durch Unterstützung der Landesregierung einige Spatenstiche in den letzten Jahren ermöglicht worden, wofür er sich stellvertretend bei der Ministerin bedankte, jedoch auch bei seinem „engagierten Rathausteam“ – denn nur wer Förderanträge stelle, könne auch Mittel erhalten.
Stadt Heiligenhaus muss keinen Eigenanteil leisten
Das betonte dann auch die Ministerin, die sich ebenfalls bei den anwesenden Kommunalpolitikern bedankte, die diese Anträge auch im Rat beraten und sich für die Umsetzung stark gemacht hätten: „Sport verbindet, und hier haben wir ein ganz besonderes Projekt, dass auch zwei Stadtteile verbindet.“ Kleinere Gemeinden hätten oftmals das Problem, dass viele Baustellen auf ein mal kommen, „nun profitiert die Stadt doppelt, da wir als Land die komplette Finanzierung ohne Eigenanteil übernehmen“, berichtet Scharrenbach – worüber sich nicht nur Kämmerer Björn Kerkmann sichtlich freute.
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Auch stellte Scharrenbach die erfolgreiche Förderung des Sportwaldprojektes am Sportplatz in Aussicht; weitere 600.000 Euro könnten dann für den Niedrigseilgarten unterhalb des neuen Gebäudes nach Heiligenhaus aus Düsseldorf fließen. „Dann konnte Heiligenhaus am Ende einmal mehr mit einem Projekt überzeugen“, honoriert Scharrenbach die Bemühungen der Stadt.
SSVg 09/12 Heiligenhaus freut sich über den baldigen Neubau
Die Freude ist zwar in Verwaltung und Politik groß, doch vor allem von Bedeutung für die SSVg 09/12 Heiligenhaus, berichtet Vorsitzender Wolfgang Müller: „Wir haben ja schon seit über einem Jahr das Problem, dass wir den unteren Teil wegen Wassereinbruchs gesperrt haben.“ Somit stünden nur zwei Umkleiden im alten Trakt zur Verfügung, „und wir haben oftmals vier Mannschaften parallel hier abends.“ Am Wochenende zwar gebe es die Vereinbarung mit der Stadt, die Umkleiden der Sporthalle der Suitbertus-Schule zu nutzen, jedoch eben nicht unter der Woche.
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Dass der Bedarf an Umkleiden da ist, macht Müller deutlich: „Während viele Vereine über Mitgliederschwund, gerade durch Corona, klagen, ist bei uns der Gegenteil der Fall: Wir haben sogar einen Zuwachs und haben über 1350 Mitglieder mittlerweile.“ Mehr Interesse gebe es in allen Bereichen, unter anderem im Floorball, bei der Fitnessabteilung, aber auch gerade beim Fußball: Viele Eltern hätten ihre Kinder in der letzten Zeit angemeldet, „anscheinend haben sie in der Pandemie gemerkt, das Bewegung doch sehr wichtig ist.“
Abgerissen wird nun das hintere Gebäude, der Betonsockel wird als Kletterwand erhalten bleiben. Entstehen wird ein moderner und einladender Neubau mit Verbindungsgang und mit Flachdach. Fertig werden soll, beziehungsweise muss, der neue Trakt bereits Ende des Jahres; bis dahin nutzt die SSVg den Sportlertreff als Ausweichmöglichkeit für Umkleide und Schiedsrichterraum. Das ist auch möglich, weil die Gastronomie derzeit nicht verpachtet ist.
>>> Der Investitionspakt
- Der Bundes-Koalitionsausschuss hat am 3. Juni 2020 mit dem Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten ein Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket beschlossen.
- Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sollen Wohlstand und Beschäftigung gesichert und mit Investitionen in Sportstätten die Zukunftsfähigkeit der kommunalen Infrastruktur gestärkt werden. Die Kosten teilen sich Bund und Land.