Heiligenhaus. 123 digitale Tafeln sind mithilfe des Digitalpakts in Heiligenhaus angeschafft worden. Das ist der Baustein: 1,4 Millionen Euro flossen in Geräte.
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Kreide holen, Tafeldienst haben – all das kann in Heiligenhaus bald zur Geschichte gehören. In neun Tagen sollen alle Schulen mit digitalen Tafeln der Firma Prowise ausgestattet sein – den Anfang machte am Montag unter anderem die Tersteegen-Schule in Hetterscheidt.
Als um neun Uhr der Laster der Firma Prowise auf den Schulhof fährt und die erste der fünf neuen Tafeln ausgeladen wird, da ist Schulleiterin Katrin Jensen froh: „Drei haben wir schon, mit diesen fünf ist dann in jedem Klassenraum eine digitale Tafel verfügbar.“ Bei der Installation dabei ist auch Hay Hutjens, Senior Education Advisor des niederländischen Unternehmens. „Vier Teams sind heute in Heiligenhaus unterwegs“, erzählt Hutjens, dessen Firma vor zwölf Jahren mit drei Leuten angefangen hat, digitale Lehrmittel zu vertreiben.„Heute arbeiten 300 Menschen für Prowise und wir exportieren in 30 Länder.“
1,4 Millionen Euro wurden in Heiligenhaus abgerufen aus dem Digitalpakt
123 Geräte mit einem Gesamtwert von mehr als einer halben Million Euro werden in Heiligenhaus installiert: „Sie sind der letzte Baustein der Anschaffungen aus den Geldern des Digitalpakts“, erklärt Kämmerer Björn Kerkmann. 1,4 Millionen Euro standen insgesamt zur Verfügung, abgeschlossen sei das Thema Digitalpakt aber mit der Auslieferung der Tafeln aber noch nicht: „Ich stelle mir die Frage, wie es weitergeht. Wer finanziert Nachfolge- und Ersatzkosten, sind da die Kommunen zuständig oder gibt es Zuschüsse von Bund und Land?“
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Froh ist Kerkmann aber auf jeden Fall, dass der Vertrag mit Prowise zustande kam: „Funktionalität und das Preis- / Leistungsverhältnis stimmen auf jeden Fall.“ Damit die Tafeln auch genutzt werden, haben zudem alle Lehrer eine entsprechende Schulung bekommen. „Das war sehr informativ, aber auch unterhaltsam“, lobt Katrin Jensen die Zuständigen, „die Handhabung ist nicht schwierig, aber eben doch eine komplette Umstellung. Bei uns trauen sich alle, die neuen Möglichkeiten zu nutzen, darüber bin ich froh.“
Bis Ende des Monats sollen alle Heiligenhauser Schulen ausgestattet sein
Die Kinder hätten ohnehin überhaupt keine Scheu vor den digitalen Tafeln, da Tablet, Handy und Co zu ihrem Alltag gehören würden. Alle paar Monate wird automatisch ein Update auf die Tafeln gespielt: „Es gibt immer Neuerungen“, berichtet Hutjens, „ganz zu Beginn konnte nur der Lehrer oder die Lehrerin auf der Tafel schreiben, jetzt können das theoretisch 32 Kinder gleichzeitig.“ Die digitale Entwicklung in Deutschland sieht der Experte kritisch - „da hat sich einiges verzögert, viele andere Länder waren schneller“.
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Nun aber kann es auch in Heiligenhaus losgehen, bis zum 27. Januar soll in jedem Klassenraum eine digitale Tafel installiert sein. Je nach Größe der Schule dauert das unterschiedlich lang, in der Gesamtschule werden sich die Teams beispielsweise drei Tage lang aufhalten. Eine zweite Schulung der Nutzer soll übrigens nach einiger Zeit folgen, „denn erst im Laufe der Zeit kommen Fragen auf nach Einzelheiten“, so Hutjens.
Anschaffungen durch den Digitalpakt
Während andere Kommunen eher zögerlich waren beim Thema Abrufen der Summe aus dem Digitalpakt, hat die Stadt Heiligenhaus alle Mittel nun abgerufen, berichtet Kämmerer Björn Kerkmann.
Die Anschaffung der Digitaltafeln seien dann der letzte geplante Baustein, mit den Restmitteln, die noch zur Verfügung stehen würden, könnte man nun noch mal überlegen, ob man weitere iPads, Bildschirme, Laptops oder andere Geräte anschaffen wolle.
„Wir hatten Glück und konnten in Hardware investieren, da wir bei der Digitalisierung infrastrukturell gut ausgestattet waren, wie Verkabelungen oder Wlan“, so Kerkmann.
„Datenschutz steht bei uns an allererster Stelle“, macht Hay Hutjens deutlich, was seiner Meinung nach Prowise von Mitkonkurrenten unterscheidet. Mehr Infos zum Unternehmen und den Produkten gibt es auf www.prowise.com.