Heiligenhaus. Mit 66 weiteren Schulen in NRW darf sich die Gesamtschule nun „Digitale Schule“ nennen. Dau musste sie eine ganze Reihe von Kriterien erfüllen.
Die Heiligenhauser Gesamtschule darf sich nun „Digitale Schule“ nennen. Das entsprechende Siegel wurde in dieser Woche bei einer Online-Veranstaltung verliehen.„Wir sind eine von 66 Schulen in NRW, die das Bewerbungsverfahren erfolgreich durchlaufen haben“, freut sich Schulleiterin Carmen Tiemann.
In diversen Fächern
„Um sich digitale Schule nennen zu dürfen, müssen fünf Kriterien erfüllt werden.“ Pädagogik und Lernkultur, die Qualifizierung der Lehrkräfte, die regionale Vernetzung, Konzepte und Verstetigung sowie Technik und Ausstattung werden durchleuchtet. Zunächst wird in der sich bewerbenden Schule nach Pädagogik und Lernkultur geschaut: „Digitales Arbeiten haben wir schon länger in diversen Fächern implementiert“, so Tiemann. Und Susanne Weidemann, Mathe- und Technik-Lehrerin und federführende Kraft im Bewerbungsverfahren, gibt ein Beispiel: „Im Fach Mathe-Werkzeuge lernen die Schüler, wie man mithilfe von EDV-Programmen mathematische Probleme löst, zum Beispiel mit einem Geometriewerkzeug. Zirkel und Geodreieck können dann auch mal liegen bleiben.“
Schon für die Kleinsten
Schon die Kleinsten bekommen eine grundsätzliche Einführung in die Arbeit am Computer, dann locken bis in die Oberstufe diverse Informatikkurse und Projekte an PC und Tablet, die in fast allen Fächern stattfinden können. „Alle unsere Schülerinnen und Schüler haben eine eigene Email-Adresse und sind sehr fit geworden an digitalen Endgeräten. Die Pandemie war da natürlich ein Beschleuniger, aber auch vorher war unsere digitale Infrastruktur gut“, sind sich Tiemann und Weidemann einig. Während des Distanzlernens hätten viele Endgeräte verliehen werden können, derzeit gebe es für fünf Schüler im Schnitt ein digitales Endgerät.
Weiterer Ausbau geplant
Gerade ist das neue LAB eingerichtet worden, in dem 3D-Drucker stehen, 30 Ipads und ebenso viele Laptops griffbereit liegen. „Außerdem ist hier unsere iPad-Station, mit der andere Klassen versorgt werden können“, erläutert Tiemann und weist darauf hin, dass der Raum „sukzessive weiter ausgebaut“ werde.
Gefahren werden nicht außer Acht gelassen
Im Auge behalten werden bei aller Begeisterung für das digitale Lernen aber auch die Gefahren, die im Internet lauern. „Unsere Medienscouts geben ihr Wissen an andere Schüler weiter, Aufklärung und Prävention sind wichtig“, so Carmen Tiemann. Die Qualifikation der Lehrkräfte sieht sie ebenfalls positiv: „Fortbildungen in diesem Bereich gibt es schon lange, jetzt natürlich vermehrt. Und jeder Lehrer kann mit Moodle und einigen anderen Programmen umgehen, auch wenn nicht jeder überall Profi ist.“
Konzept muss weiter laufen
Dass alle involviert sind in die digitale Schul-Welt, das ist wichtig: „Egal wer hier arbeitet, das Konzept muss immer weiterlaufen“, macht Susanne Weidemann deutlich, „das digitale Konzept ist kein Hobby von nur einigen Lehrkräften.“ Sie selbst nutzt beispielsweise gerne Erklärvideos, lässt die Schülerinnen und Schüler im Technikunterricht zunächst ein Video übers Sägen und Löten schauen, bevor es praktisch weitergeht. „Die Schülerinnen und Schüler genießen diese Ergänzung und empfinden sie als Mehrwert“, so Weidemann.
Interaktive Tafeln fehlen noch
Worauf die Gesamtschule noch wartet, das sind die ActivPanels, also interaktive Tafeln, die „hoffentlich noch in diesem Jahr“, so Tiemann, in jedem Raum der Schule stehen sollen und im Rahmen des Digitalpakts geordert wurden. Das Wichtigste, so betonen die Lehrerinnen, sei aber bei allem Sinn fürs Digitale nach wie vor eine soziale und persönlichkeitsfördernde Pädagogik.
Neue Pläne
Auch zukünftig geht es weiter im Bereich Digitales: Die Heiligenhauser Gesamtschule möchte die Lernplattform Moodle nachhaltig in den Unterricht implementieren.In der Oberstufe wird derzeit auch erstmals mit digitalen Lehrwerken gearbeitet.