Heiligenhaus. Gewarnt wird vor unbekannten Tätern, die in Heiligenhaus vermehrt völlig wertlose Ringe an ahnungslose Passanten verkaufen
In der Weihnachtszeit gibt man doch gerne einmal etwas mehr aus, spendet an wohltätige Organisationen und ist auch im Alltag etwas mitfühlender. Was im Normalfall gut und löblich ist, wird jedoch oftmals von Trickbetrügern ausgenutzt. So auch in der Vorweihnachtszeit in Heiligenhaus: Eine 76-jährige Seniorin berichtet, wie sie vor ein paar Wochen mit einem Goldring betrogen wurde – die Polizei sowie Goldschmiedin Steffi Morgenstern warnen vor dieser Masche, die nicht neu ist, aber wieder vermehrt vorkommt.
Die Szene, berichtet die Seniorin, die Opfer des Trickbetrugs geworden ist, habe sich vor einigen Wochen auf der Rieskuhlstraße (Stichstraße zur Rheinlandstraße) um 9 Uhr morgens abgespielt. Die Rentnerin sei auf dem Weg zu einer Arztpraxis gewesen, als hinter ihr „strammen Schrittes jemand gegangen kam und mich überholte“, erinnert sie sich im Gespräch mit der WAZ.
Heiligenhauserin war überrumpelt von der Situation
Ein kleiner Mann mit südländischen und ärmlichen Aussehen sei ein paar Schritte vor ihr stehen geblieben und habe sich gebückt. Daraufhin habe er sich mit einem goldenen Ehering in der Hand umgedreht, als haber er ihn gerade gefunden und suche den Besitzer. Die Seniorin erzählt weiter: „Er hielt mir den Ring hin und ich nahm ihn. Ich hätte sagen müssen: Gehen Sie damit zum Fundbüro. Stattdessen habe ich ihn auf den Juwelier an der Ecke aufmerksam gemacht“, berichtet sie. Doch in dem Moment scheint sie überrumpelt gewesen zu sein.
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Doch auf ihre Anregung hätte der Mann geantwortet, keine Zeit dafür zu haben – und schlug vor, dass die Rentnerin den Ring für ihn wegbringen und das Geld dafür behalten soll. Vom Mitleid bewegt gab die 76-Jährige ihm im Gegenzug 30 Euro für ein Frühstück – und in dem Glauben, ein gutes Geschäft zu machen, gibt sie ehrlich zu.
Heiligenhauser Goldschmiedin kennt den Trickbetrug bereits
Mit dem erworbenen Ring ging die Heiligenhauserin im Anschluss zur Goldschmiedin Steffi Morgenstern auf der Hauptstraße. Diese habe den Ring sofort erkannt und erzählte, dass diese Masche schon vor fünf Jahren praktiziert wurde und dass es sich immer um die gleichen Messingringe handele. Diese seien trotz ihres eindrucksvollen Erscheinungsbild wertlos.
Bei dem Ring handelt es sich um einen dicken, goldenen Ehering mit 585-Stempel, allerdings ohne Namensgravur, was für Eheringe üblich ist. Außerdem sei er ungetragen und blitzblank gewesen, was auch ein Anzeichen für eine Masche ist. Auch im Fundbüro seien in der letzten Zeit zwei solcher Ringe abgegeben worden, jedoch wurden sie ohne Hintergrundinformationen zu einem Betrug dort abgeliefert.
Polizei warnt vor bekannten Maschen
Die Polizei Mettmann äußert sich besorgt zu solchen Vorfällen: „Wir warnen natürlich immer wieder vor Trickbetrügern“, sagt Diane Dulischewski von der Polizeipressestelle. Dieses Problem gebe es leider zu jeder Jahreszeit und die Kreispolizei versuche immer, die neuesten Maschen publik zu machen, um potenzielle Opfer zu warnen, erzählt sie.
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Die beliebtesten Maschen bei Betrügern seien besonders unrealistisch, wie zum Beispiel falsche Polizeibeamte, die gegen Geld Wertgegenstände von einem familieninternen Tatort verwahren würden oder Ärzte, die bei Coronafällen in der Familie vorbeikämen und eine akute Spritze verabreichen würden. Deshalb appelliert die Polizei an den logischen Menschenverstand und daran, niemanden leichtfertig in die Wohnung zu lassen, sich am Telefon im Zweifelsfall nicht weiterverbinden zu lassen und vermeintlichen Handwerkern nicht zu helfen oder aus den Augen zulassen.
>>> Was tun im Fall des Betrugs
- Im Presseportal der Polizei Mettmann werden aktuelle Nachrichten zu weiteren Betrügen veröffentlicht.
- Die Polizei rät: „Geben Sie gefundene Gegenstände von augenscheinlich hohem Wert im Fundbüro der Stadt Heiligenhaus ab.“
- Und weiter: „Verständigen Sie im Zweifelsfall die Polizei oder ziehen Sie weitere Personen oder Familienangehörige hinzu, um die Situation objektiv zu betrachten.“