Heiligenhaus. Die Firma Niederhof & Dellenbusch GmbH & Co. KG gehört zu den ältesten Unternehmen in Heiligenhaus. Ein kleiner Rückblick auf die Geschichte.
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Eine Heiligenhauser Firma feiert ein großes Jubiläum: DENI - Niederhof & Dellenbusch GmbH & Co. KG gibt es nun seit 100 Jahren. Zeit für einen Rückblick auf die Geschichte und einen Blick auf Gegenwart und Zukunft des Unternehmens am Nordring.
Die Geschäftsführende Gesellschafter Volker Kirchberg und Andreas Schmitt wagen einen Blick tief in die Unternehmenshistorie: Am 17.12.1921 gründen Robert Niederhoff und die Brüder Fritz und Ewald Dellenbusch die Firma Niederhoff & Dellenbusch. Zunächst produzieren sie Schnitt- und Biegewerkzeuge in angemieteten Produktionsräumen an der Hauptstraße. Bald schon erweitert man das Angebot um die Herstellung von Beschlägen und Verschlüssen, die zunächst ausschließlich exportiert werden.
Heiligenhauser Unternehmen hatte bis zu 100 Mitarbeiter
Nach einem Aufschwung erlebt das Unternehmen nach Ende des Zweiten Weltkrieges einen herben Dämpfer: „Wir haben zum Großteil in Schlesien, Ostpreußen und Pommern exportiert – diese Absatzmärkte sind schlagartig weggebrochen“, erklärt Kirchberg. Die damalige Firmenleitung erschließt neue Märkte und erlebt ein großes Wachstum. In den zahlenmäßigen Höchstzeiten hat die Firma knapp 100 Mitarbeiter.
Doch auch das erfolgreichste Unternehmen muss mit der Zeit gehen und seine Abläufe und Produkte modernisieren. Hier erkennt Kirchberg rückblickend einige Schwierigkeiten: „Der Generationswechsel gestaltete sich aus unternehmerischer Sicht schwierig. Es wurde lange von den alten Fähigkeiten und Aushängeschildern gelebt und zeitgleich die so wichtige Modernisierung etwas verschleppt.“ Die Deutsche Einheit stoppte die langsam angeschobene Modernisierung erneut, da auf einmal wieder viel mehr Bedarf an alten, einfachen Beschlägen herrschte.
Kleine Stückzahlen und Nähe zum Kunden
Volker Kirchberg ist seit 2002 Geschäftsführer von DENI und hat seitdem die Anpassung an die Anforderungen des Marktumfeldes angeschoben und umgesetzt. „Wir haben uns auf unsere alten Stärken besonnen: die Nähe zum Kunden und eine hohe Flexibilität und Qualität“, erläutert Kirchberg. DENI fokussiert sich auf Sonder- beziehungsweise Spezialverschlusslösungen, die größere Unternehmen aufgrund der speziellen Anforderungen und vergleichsweise kleinen Stückzahlen nicht produzieren können.
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Beispiel: Ein Kunde von DENI produziert Dampfgarer für Großküchen – die Beschläge müssen mit großer Hitze auskommen, optisch gut aussehen und langlebig sein. Die Optik spielt auch bei Kunden aus der Medizintechnik und dem Schiffsbau eine Rolle. DENI versteht sich als Spezialist für dekorative Oberflächen und robuste Produkte. Darüber hinaus gibt es noch die klassischen Tür- und Fensterbeschläge, die den Grundstein des Unternehmens gelegt haben, im Portfolio.
Pandemie belastet natürlich auch das Unternehmen
Die Corona-Pandemie hat selbstverständlich auch DENI getroffen – am Anfang der Krise zeigte man sich abwartend, hoffte auf die Erholung einzelner Wirtschaftszweige. Die Industrie der Baubeschläge erholte sich schnell wieder, bei dem beispielhaft genannten Dampfgarer-Hersteller sah es anders aus: „Hier sind die Umsätze eingebrochen und immer noch nicht auf Normalwert zurück die gebeutelten Restaurants überlegen sich momentan ganz genau, ob sie so teure Anschaffungen tätigen“, erläutert Kirchberg. Ein weiteres Problem sei die Materialbeschaffung. Werkstoffe sein deutlich teurer als vor der Pandemie, die vollständige Erholung der Preise wird laut Kirchberg auch noch Minimum ein Jahr dauern.
>>> Feierlichkeiten müssen verschoben werden
- Auch die Festlichkeiten stehen aufgrund der Pandemie und der momentan steigenden Zahlen unter einem schlechten Stern. Für das kommende Jahr ist eine große Nachholfeier mit ehemaligen und aktuellen Mitarbeitern geplant.
- Kirchberg zeigt sich trotz der widrigen Umstände des Jubiläums extrem stolz über die erreichte Marke:„100 Jahre sind eine sehr lange Zeit, ich Empfinde die Erhaltung eines Geschäfts über mehrere Generationen hinweg als sehr respektabel und nicht selbstverständlich“ so der Geschäftsführer, der sich den Posten seit 2016 mit Andreas Schmitt teilt.