Heiligenhaus. Guter Zusammenhalt, tolle Entwicklungen, aber auch Probleme bei der Azubi-Suche: Schlüsselregion berichtet über die Situation in Heiligenhaus.

Die 220 Mitgliedsfirmen der Schlüsselregion halten auch in schwierigen Corona-Zeiten zusammen – das wurde im Wirtschaftsförderungsausschuss am Donnerstagabend in der Aula deutlich. Für die Opfer der Flutkatastrophe sind über 100.000 Euro an Spenden aus Kreisen der Schlüsselregion-Mitglieder geflossen.

Auch interessant

Über die Aktivitäten des Vereins berichtete, wie jährlich üblich, den Mitgliedern des städtischen Ausschusses der Geschäftsführer des Schlüsselregion, Thorsten Enge. Zunächst gab es ein Jubiläum zu feiern – die Schlüsselregion wird 2021 15 Jahre alt. Sie kann mittlerweile auf 220 Mitgliedsfirmen bauen und steht insgesamt für 143.00 Beschäftigte in der Region – das entspricht über einem Drittel der Arbeitsplätze, eine Zahl die die Tragweite und Relevanz der Schlüsselregion schwarz auf weiß zeigt.

Heiligenhauser Jugendliche können neues Bewerberportal nutzen

Dr. Thorsten Enge ist Geschäftsführer der Schlüsselregion.
Dr. Thorsten Enge ist Geschäftsführer der Schlüsselregion. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Enge berichtet jedoch auch von zwei schwierigen Jahren: „2019 haben wir noch 96 Veranstaltungen mit insgesamt über 3000 Teilnehmern unternommen – dann kam Corona, und wir mussten erstmal alles auf Eis legen.“ Nach und nach hätten dann zumindest kleinere Events wie Seminare wieder stattfinden können, unter Einhaltung der jeweils gültigen Corona-Regeln. Jedoch sei laut Enge vor allem der Ausfall von beliebten Events wie Job-Orientierungs-Börsen von schwerwiegenden Folgen begleitet worden. „In der Pandemie bleiben viele Ausbildungsplätze leer, deutlich mehr als zuvor. Das Problem: Unternehmen und Azubis finden nicht zueinander“, benennt Enge die Problemstellung klar und deutlich.

Eine Lösung lieferte er gleich mit: „Wir haben eine Express-Bewerbung entwickelt, bei der die Jugendlichen lediglich grobe Interessensrichtungen und persönliche Informationen wie Schulabschluss angeben. Daraufhin melden sich die Unternehmen bei den potentiellen Azubis“, erklärt Enge. Mit Hilfe dieses Verfahrens seien zahlreiche Azubis vermittelt worden, seit März haben über 2000 Jugendliche ihre Bewerbung auf diesem Weg abgegeben.

Heiligenhaus ist ganz weit oben bei den Patentanmeldungen

Enge betont zudem den Fortschritt der Schlüsselregion: 2020 sei Heiligenhaus in NRW die Stadt mit den drittmeisten relativen Patentanmeldungen gewesen, auch Velbert habe weit oben auf der Liste gestanden. Für Enge ein besonders positives Zeichen: „Das zeigt, wie viel sich in der Region bewegt. Auch wenn die Firmengebäude häufig seit Jahrzehnten außerhalb gleich aussehen – innerhalb tut sich viel.“ Gerade im Bereich der Digitalisierung geschehe sehr viel – als Beispiel nannte Enge 3D-Druck oder automatisierte Abläufe.

Bein Talentwerkstatt der  Schlüsselregion vor zwei Jahren der Schlüsselregion wurden Projekte begutachtet.
Bein Talentwerkstatt der Schlüsselregion vor zwei Jahren der Schlüsselregion wurden Projekte begutachtet. © Schlüsselregion | Alexandra Roth

Der Klimaschutz stelle eine besonders zukunftsrelevante Herausforderung dar, leitete Enge den letzten Abschnitt seiner Präsentation ein. Mit einem Drei-Punkte-Plan wolle sein Verein unternehmen helfen, sich in diesem Punkt zu entwickeln: Mit der Erstellung einer CO2-Bilanz, einem zielgerichteten Austausch zur CO2-Vermeidung sowie einer CO2-Kompensation, da herstellende Unternehmen nie komplett klimaneutral arbeiten könnten. Diese Kompensation solle laut Dr. Thorsten Enge vor allem in lokalen Projekten geschehen.

Bebauungspläne wurden ebenfalls diskutiert

Bei den Bebauungsplänen Velberter Straße/ Am Meisenkothen und nördlich Panoramaradweg/westlich Talburgstraße waren sich alle Ausschussmitglieder einig: Beide Anträge wurden einstimmig beschlossen und an den Ausschuss für Stadtentwicklung weitergereicht, es gab lediglich Detailfragen zu diskutieren.

Beide Bebauungspläne verfolgen das Ziel, die betroffenen Gebiete aufzuwerten und durch Gewerbe- sowie Wohngebiete einen erheblichen Mehrwert zur aktuellen Situation zu schaffen.