Heiligenhaus. Für mehr Sicherheit von Fußgängern und Radlern in der dunklen Jahreszeit wollen die Ehrenamtler des Aktionsbündnisses Seniorensicherheit werben.
Draußen wird es immer früher dunkel, dazu kommt häufig Regen oder Nebel. Umso wichtiger ist es für Fußgänger und Fahrradfahrer, von Autofahrern rechtzeitig wahrgenommen zu werden. Wie das gut funktioniert und was man braucht, um auf „Sicherheit durch Sichtbarkeit“ bauen zu können, erklärten Polizeihauptkommissarin Saskia Pletsch und die Ehrenamtler des Aktionsbündnisses Seniorensicherheit (ASSE) an einem Infostand im Forum Hitzbleck.
„Mit dunkler Kleidung wird circa 25 Meter weit gesehen, mit heller Kleidung 40 Meter. Trägt man aber reflektierende Kleidung, liegt die Erkennbarkeit bei 140 Metern“ erklärt Roswitha Habig, die als Mitglied bei den „ASSEN“ Aufklärungsarbeit leistet. „Und wir haben auch direkt etwas mitgebracht“, zeigt ihre Kollegin Dagmar Haarhaus, was den Spaziergang im Winter sicherer macht: Einkaufstaschen in Neonfarben und Reflektorbänder, die um die Arme oder Beine „geklackt“ werden können, machen die Trägerin und den Träger gut erkennbar.
Heiligenhauser sind sehr interessiert an dem Infostand
Um den Stand, an dem diese Sicherheits-Accessoires an Interessierte verteilt werden, bildet sich schnell eine ganze Traube Menschen – auch Heike Mansfeld hat sich gerne eine neonorange Tasche in die Hand drücken lassen. „Ich bin gebürtige Heiligenhauserin, wohne aber jetzt in einem kleinen Dorf in Rheinland-Pfalz. Dort gibt es nicht überall Fußwege, die Autos fahren schnell – ich werde die Tasche also auf jeden Fall gerne benutzen.“
So wie Heike Mansfeld sehen es auch viele andere Anwesende, die Aktion kommt gut an. „Es ist tatsächlich so, dass es immer mehr Leute gibt, die im Alltag Reflektorbänder tragen, das fällt mir positiv auf“, berichtet Polizeihauptkommissarin Saskia Pletsch, die selbst zur Ansicht eine neongelbe Polizeijacke trägt. Es würden aber auch bereits Kindergarten- und Grundschulkinder für das Thema „Sicherheit im Straßenverkehr“ sensibilisiert, so dass es durch fast alle Generationen hinweg präsent sei.
Durch Aufklärungsarbeit für Gefahren sensibilisieren
Froh über die Informationen sind am Stand der ASSe aber nicht nur die Passanten, sondern auch die Senioren selber: „Wir bekommen viele positive Rückmeldungen zu unseren Infoständen, viele erzählen dann auch von ihren eigenen Erfahrungen. Eine Dame berichtete, dass sie die Nachricht von einem angeblichen Lotto-Gewinn bekommen habe, vor dessen Auszahlung sie aber zunächst selbst Geld überweisen sollte. Dank eines früheren Infostandes von uns wusste sie, was zu tun war und ist nicht hereingefallen“, erzählt Dagmar Haarhaus.
Und Roswitha Habig hat vor einigen Wochen auf dem Akzenta-Parkplatz eine Dame angesprochen, die mit der Klemmbrett-Masche um Spenden werben und dann möglicherweise Geldbörsen klauen wollte. Ich habe zu ihr gesagt, sie soll aufhören die Leute zu belästigen, daraufhin ist sie ganz schnell verschwunden“, erzählt Habig, die eins von insgesamt sieben Heiligenhauser ASSEN ist. Fast zwei Jahre sind seit dem letzten Infostand vergangen, auch hier musste aufgrund der Corona-Pandemie pausiert werden. Nun geht es weiter – um möglichst viele Bürger vor Gefahrensituationen, sei es im Straßenverkehr oder durch Kriminalität, zu warnen.
Weitere Informationen zu den ASSEN
Die Grundidee des Aktionsbündnisses basiert darauf, dass ausgebildete „ASSE“ innerhalb ihres Bekannten- und Verwandtenkreises sowie in der Nachbarschaft Seniorinnen und Senioren aufsuchen, um sie zu sensibilisieren für Schutz vor Trickdiebstahl und Trickbetrug, Schutz vor Einbruchdiebstahl, sichere Teilnahme am Straßenverkehr als Fußgänger, Radfahrer, Kraftfahrer und Benutzer von ÖPNV.
Weitere Informationen zum Aktionsbündnis für Seniorensicherheit im Kreis Mettmann findet man unter www.seniorensicherheit-kreis-mettmann.de.