Heiligenhaus. Lange haben sich die Mitarbeiter des Bauunternehmens in der Pandemie nicht gesehen. Nun wurde das Betriebsjubiläum nachgeholt – mit hohem Besuch.

In der Corona-Pandemie hatten viele Wirtschaftszweige mit großen Problemen wie Umsatzeinbrüchen und Insolvenzen zu kämpfen. Das Handwerk etablierte sich als krisensichere Branche, in der auch in den letzten anderthalb Jahren allerlei Aufgaben erledigt werden mussten und konnten. Am vergangenen Samstag war deutschlandweit der Tag des Handwerks, zu diesem Anlass hatte sich die Handwerkskammer Düsseldorf etwas Besonderes überlegt: Statt der bekannten, zentralen Großveranstaltung zur Feier des Handwerks wurden die Feierlichkeiten dezentralisiert. Fünf Lkw mit extra für diesen Tag entwickelten Motiven fuhren insgesamt 20 Handwerksbetrieb im Einzugsgebiet der Handwerkskammer Düsseldorf an. Eines davon: Die Heiligenhauser Tiefbaufirma Küchler, die sich neben dem Lkw auch über einen Besuch des Präsidenten der Handwerkskammer, Andreas Ehlert, freuen durfte.

Der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf Andreas Ehlert besuchte zum Tag des Handwerks das Heiligenhauser Unternehmen Küchler.
Der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf Andreas Ehlert besuchte zum Tag des Handwerks das Heiligenhauser Unternehmen Küchler. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Hier wartete die ganze Belegschaft der Firma Küchler auf ihn – einheitlich gekleidet in Firmen-Shirts. Dies bemerkte auch Ehlert sofort: „Mir gefällt diese optische Einheitlichkeit, das ist ja fast wie bei einer Fußballmannschaft“, stellte er gleich zu Beginn fest. In einer kurzen Dankesrede bezeichnete er die Handwerker als die Bevölkerungsgruppe, die Deutschland über die Pandemie hinweg unter anderem maßgeblich am Leben gehalten hat. Er bedankte sich bei allen Arbeitern, die trotz ungewohnter Umstände Tag für Tag Deutschlands Straßen, Häuser und vieles Weitere gebaut oder in Schuss gehalten haben.

Werbung für das klassische Handwerk

Die drei Küchlers führen gemeinsam den Betrieb.
Die drei Küchlers führen gemeinsam den Betrieb. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Ehlert zieht aus den schwierigen anderthalb Jahren sehr positive Schlüsse: „Man sieht an den vergangenen Monaten, dass das Handwerk eine sichere, zukunftsfähige Branche ist. Die Corona-Zeit ist für mich ein klares Argument, um an Jugendliche heranzutreten und sie zu einer Ausbildung im handwerklichen Bereich zu bewegen“, so der Präsident der Handwerkskammer.

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Die angesprochenen Lkw sind auf einer Seite mit einem großen „Danke!“ bedruckt, um eben die Dankbarkeit gegenüber den Arbeitern auszudrücken. Auf der anderen Seite wird es dann künstlerisch: Die Handwerkskammer hat den bekannten Karnevalskünstler Jacques Tilly für das Design gewinnen können. Tilly hat ein modernes, spielerisches Motiv rund um zahlreiche Handwerksberufe entwickelt, was vor allem junge Menschen ansprechen soll.

Einiges werde beibehalten

Edgar Küchler, Chef der Firma, freut sich über den Besuch: „Das ist ein tolles Zeichen der Wertschätzung, dass sich die Handwerkskammer in so einer Form bedankt. Wir haben ein wirklich schwieriges Jahr hinter uns, in dem wir einige Prozesse umstellen musste – rückwirkend war das aber sogar gut!“ So habe er seine Belegschaft in Zweierteams eingeteilt, die dann zeitversetzt an der Firma erschienen und zur jeweiligen Tagesaufgabe rausgefahren sind.

Auf dem Gelände an der Ratinger Straße hat das Unternehmen seinen Sitz,
Auf dem Gelände an der Ratinger Straße hat das Unternehmen seinen Sitz, © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

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Schon nach kurzer Zeit habe sich herausgestellt, dass diese Vorgehensweise dem alten System deutlich überlegen sei, da kein Stau auf dem Firmengelände herrsche. Deswegen habe man sich entschieden, dieses System auch nach Corona beizubehalten. Eine weitere Neuerung sei die Firmen-Whatsapp-Gruppe, die zur Kommunikation und Abstimmung beiträgt und ebenfalls sehr gut angekommen sei.

Jubiläum des Betriebs wurde nachgeholt

Ein großer Nachteil der Pandemie und der damit einhergehenden Umstellung der Prozesse sei allerdings gewesen, dass die Belegschaft sich seit sehr langer Zeit nicht in voller Mannschaftsstärke gesehen hat. Edgar Küchler dazu: „Wir haben uns entschieden, den Tag heute als Anlass für eine Betriebsfeier zu nehmen. Alle freuen sich sehr, endlich wieder beisammen zu sein, eine Wurst und ein kühles Bierchen zu trinken. Das hat uns allen gefehlt – umso schöner, dass es heute klappt!“

Die Firma Küchler ist eine Tiefbaufirma mit Sitz an der Ratinger Straße. Vor allem in den Bereichen Erdarbeiten, Straßenbau und Kanalbau sieht die Firma ihre Einsatzgebiete. Küchler existiert seit 1975 - die Betriebsfeier am Samstag war also eine nachgeholte Jubiläumsfeier des 45-jährigen. Geschäftsführer ist Edgar Küchler, der die Firma von - Sie lesen richtig - Edgar Küchler übernahm, seinem Vater und Seniorchef.