Heiligenhaus. Die Polizei rät Heiligenhausern Eltern und Schulkindern, die sichere Teilnahme im oft gefährlichen Verkehr so früh wie möglich zu üben.

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Gerade noch im Liegestuhl, auf dem Balkon oder im langersehnten Urlaub, schon klingeln die Schulglocken wieder. Die wohlverdienten sechs Wochen gehen, wie jedes Jahr, viel zu schnell vorbei. Und so unverhofft wie der Alltag, lauern auch unterschätzte Gefahren auf dem Weg zur Schule. In der nächsten Woche ist es wieder so weit: Nicht nur den I-Dötzchen steht oft ein langer, gefahrenreicher Schulweg bevor, der gut vorbereitet werden soll, appelliert die Kreispolizei Mettmann.

Damit die Kinder den Schulweg möglichst schnell alleine oder in Gruppen laufen können, sollte die Strecke vor Schulbeginn intensiv und oft geübt werden, am besten ohne Eile und Druck, um einen guten Lerneffekt zu erreichen. Silke Maaß, Polizeihauptkommissarin in Mettmann sagt über die Sicherheit auf dem Schulweg: „Die Zahl der verletzten Kinder im Straßenverkehr auf null zu reduzieren, ist seit Jahren die erklärte Vision der Mettmanner Polizei. Kein Mensch soll im Straßenverkehr des Kreises Mettmann zu Schaden kommen.“

Nicht die kürzeste, sondern die ruhigste Strecke

Bezirkspolizist Andreas Piorek hat immer ein Auge für die Verkehrserziehung – nicht nur für Kinder, sondern auch für die Eltern.
Bezirkspolizist Andreas Piorek hat immer ein Auge für die Verkehrserziehung – nicht nur für Kinder, sondern auch für die Eltern. © Funke Fotoservices | Uwe Möller

Bei der Wahl des sichersten Schulwegs komme es nicht auf die kürzeste, sondern auf die am ruhigsten gelegene Strecke an. So seien viel befahrene Straßen zu vermeiden und Überquerungshilfen, wie Ampeln, Zebrastreifen und Verkehrsinseln sollten genutzt werden. Hilfreiche Tipps zum sicheren Laufen lauten unter anderem: Bürgersteige nutzen und an der Häuserseite gehen, immer vor Überqueren einer Straße stehen bleiben, links-rechts-links schauen und diese zügig überqueren.

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Leider passieren auch in Heiligenhaus immer wieder Unfälle auf dem Schulweg. Das liege, so Maaß, zum Teil daran, dass Kinder Situationen falsch einschätzten, bei Unübersichtlichkeit überfordert sind oder sich ablenken ließen. Im letzten Jahr wurden zwei Kinder, die auf dem Schulweg zu Fuß unterwegs waren, leicht verletzt. Beide Male sei das Kind der Unfallverursacher gewesen. Das durch die Pandemie verbreitete Homeschooling wirkte sich dagegen positiv auf die Unfallquote aus: Bis Juni der letzten zwei Jahre verunglückte in Velbert und Heiligenhaus kein einziges Kind.

Verkehrserziehung ist Elternsache: Gutes Vorbild sein

Präventive Maßnahmen, die die Polizeistelle vorschlägt, damit Kinder auf dem Schulweg nicht verunglücken, sind: lernen, den Straßenverkehr selbst einzuschätzen, das Stehenbleiben am „Stoppstein“ üben, kleine Wege früh allein zurücklegen und die Grenzen von Spiel- zu Verkehrsbereich kennen. Die Polizei Mettmann betont, dass trotz Ratschlägen und Präventivprogrammen, Verkehrserziehung Elternsache sei. Daher sollten sich Eltern auch über kindergerechte Verwendung von Fortbewegungsmitteln, wie Rollern, Fahrrädern und natürlich Kindersitzen im Pkw informieren.

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Erfreulicherweise sei im Vergleich zu 2019 (157) die Anzahl der verunglückten Kinder im Kreis um 14 gesunken. Von den 143 verunglückten Kindern waren 36 Kinder als Mitfahrer unterwegs. Auch die Anzahl der verletzten Kinder auf dem Schulweg sank im Vergleich zum Vorjahr von 23 auf 21. Dies entspreche einer erfreulichen Abnahme um 8,7 Prozent, erfasste die Kreispolizeibehörde für Verkehr.

Polizeihauptkommissar und Leiter der Dienststelle Verkehrsunfallprävention und Opferschutz, Karsten Ingenhoven, appelliert deshalb vor Beginn des neuen Schuljahres: „Wir Eltern, auch Großeltern, sind stets und ständig Vorbild. Kinder kopieren uns fast immer! Daher gilt für die Eltern und Großeltern, dass sie sich selbst so verhalten, wie sie es sich von ihren Kindern beziehungsweise Enkelkindern wünschen. Bitte keine Ausnahmen machen, auch wenn es manchmal Zeit und Nerven kostet. Ansonsten gilt: üben, üben, üben.“