Heiligenhaus. An zwei Heiligenhauser Grundschulen wird nun für die Mensa angebaut: Neben der Schule Schulstraße erhält auch die Montessori-Schule einen Anbau.
Die erste Sommerpause steht nun für die im September gewählten Ratsmitglieder an – hinter ihnen liegt vor allem für die Neuen eine sonderbare erste Sitzungszeit. Doch bevor es ans Durchschnaufen geht, standen noch einige Tagesordnungspunkte auf der Agenda der letzten Ratssitzung in der Kant-Aula.
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Wie wird sich die Stadt entwickeln, und welche möglicherweise wegweisenden Weichen kann die Politik stellen? Darum ging es in den meisten zu besprechenden Themen – von zukünftigen Ausrichtungen der Grundschuleingangsklassen über den eigentlichen Wohnbedarf bis hin zu künftigen digitalen Möglichkeiten, die dem Bürger die Wege ins Rathaus ersparen sollen.
Digitaler Service soll ausgebaut werden
Das verspricht der Beitritt der Stadt zur Beteiligungsgenossenschaft Regio iT, der vom Rat beschlossen wurde. Mit der Thematik hatte sich auch die Stadt Velbert kürzlich intensiv auseinandergesetzt, nun wollen auch die Heiligenhauser aufsteigen. „Ziel soll sein, dass wir in sechs bis neun Monaten erste Services in digitaler Form anbieten können“, erklärt dazu der Erste Beigeordnete Björn Kerkmann. So könnten dann zum Beispiel Meldebescheinigungen, Personenstandsurkunden oder Hundean- oder abmeldungen im ersten Schritt digitaler abgewickelt werden.
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Doch diese Schritte seien nicht einfach, da unterschiedliche IT-Dienstleistungen und gesetzliche Anforderungen benötigt werden. Mit dem Erwerb einiger Anteile an Regio iT habe man dies künftig alles unter einem Dach; die hauseigne IT sei damit schlichtweg überfordert. Synergieeffekte und Einsparpotenziale stünden hier im Vordergrund; das Serviceportal nutzen bereits andere Städte wie Ratingen oder der Kreis Heinsberg. Mit diesem Schritt komme man auch dem Wunsch der Kommunalpolitik nach, die Digitalisierung der Stadtverwaltung voranzutreiben.
Wohnbaugebiete sollen projektweise angegangen werden
Vorangetrieben werden sollen auch die Entwicklungen möglicher Wohngebietsflächen. Dass im Grunde mehr Wohnraum benötigt wird, darin sind sich alle Fraktionen einig, nicht jedoch in der Art und Weise. Mehr sozialen und qualitativen Wohnraum, fordern WAHL, Grüne und Linke, keine Ostweiterung und Bebauung von Randbereichen wie im Innovationspark, findet die WAHL – schließlich gäbe es genug Brachflächen, die genutzt werden könnten, so auch die Grünen.
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Dass Brachflächen entwickelt werden müssten, findet auch die CDU richtig, „aber es tut sich einfach zu wenig“, findet Ralf Herre – und oftmals über Jahre, da bei vielen Abbrucharbeiten Schadstoffe gefunden werden würden, die dann den Baufortschritt lähmten. Der Befürchtung von Grünen und WAHL, alle in der Wohnraumbedarfsanalyse genannten Flächen wirklich zu entwickeln, entgegnete der Technische Beigeordnete Andreas Sauerwein: „In der Analyse wurde nur alles, was möglich ist, dargestellt, es ist eher eine grundsätzliche Übersicht. Realisierbar in der Umsetzung sind etwa 50 Prozent, deswegen sollten wir von Projekt zu Projekt schauen.“ Im Ganzen wurde die Empfehlung vom Rat mehrheitlich abgesegnet, wobei WAHL und Grüne in einigen Punkten dagegen stimmten.
Neue Mensa, neue Beauftragte für die Stadt
Diskussionsbedarf gab es auch zum Thema Mensaanbau der St. Suitbertus-Grundschule am Sportfeld. Der Bedarf sei vorhanden, betont Schuldezernent Kerkmann, das sehen auch die Fraktionen – „wir sind jedoch irritiert über den recht teuren Ansatz“, merkte SPD-Ratsherr Thomas Rickal an, was auch weitere Fraktionen anmerkten. Kerkmann wolle die Aufschlüsselung im nächsten Immobilienausschuss präsentieren – und so wurde auch der Neubau beschlossen.
Zwei Wahlen standen ebenfalls auf der Agenda: Einstimmig gewählt wurde Christa Haumann-Kuhs, langjähriges Ratsmitglied und Awo-Chefin, zur Seniorenbeauftragten der Stadt Heiligenhaus: „Ich hatte mein Leben lang mit Senioren zu tun“, berichtet die 77-Jährige den Ratsmitgliedern und freut sich auf eine Zusammenarbeit – sowohl mit ihnen als auch allen Senioren der Stadt, den sie ein offenes Ohr für ihre Anliegen schenken will. „Ich hoffe, dass ich jedem einzelnen helfen kann, der Hilfe braucht“, findet auch Manfred Steinhaus, der ebenfalls einstimmig gewählt wurde zum Behindertenbeauftragten der Stadt. Der 72-Jährige ist in Heiligenhaus und Velbert seit vielen Jahren aktiv, unter anderem als Bürgerbusfahrer oder für die Selbsthilfegruppe Schlafapnoe.