Heiligenhaus. Parken in der Heiligenhauser Unterilp ist schon viele Jahre ein Thema für sich: Nun beschäftigen sich die Kommunalpolitiker mit der Situation.

Es ist sicherlich kein Thema, das neu aufgekommen ist – und dennoch wieder viel Diskussionsstoff bietet. Soviel, dass es erneut erstmal kein konkretes Ergebnis gibt, da die Kommunalpolitiker noch Beratungsbedarf sehen: Es um die Parkplatzproblematik der beiden Ilpen.

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Die zwei westlichsten Stadtteile, sie sind unterschiedlich und doch so gleich: Beide entstanden Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre, sollten möglichst vielen Menschen in der jungen und wachsenden Industriestadt Wohnraum verschaffen. In beiden Stadtteilen gibt es viele Straßenzüge mit Mehrfamilienhäusern, aber auch Einfamilienhausbereiche.

Viel mehr Autos als geplant

Die wenigen Grünflächen sollen in der Unterilp nicht weiterem Parkraum zum Opfer fallen, finden die Ausschussmitglieder.
Die wenigen Grünflächen sollen in der Unterilp nicht weiterem Parkraum zum Opfer fallen, finden die Ausschussmitglieder. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Dass einmal so viele Menschen ein Auto haben werden, dass konnten sich die damaligen Stadtplaner sicherlich nicht vorstellen – war es damals noch ein Luxusgut. Mittlerweile verfügt jedoch fast jeder Haushalt über mindestens ein Auto, oftmals auch mehr – wie auch die Verwaltung in ihrer Vorlage deutlich macht. Doch nicht alle Bauten verfügen über ausreichenden privaten Parkraum; zwar gibt es einige vorbildliche Wohnbereiche, in denen dafür gesorgt wurde, aber eben auch andere, in denen es fast keinen privaten Stellplatz gibt. Die einzige Lösung: Parken im öffentlichen Raum.

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Doch der verfügbare Platz werde immer enger – und nach 2017, als die Situation in der Unterilp schon einmal Thema war in den städtischen Ausschüssen, lieferte die Verwaltung nun dem Mobilitätsausschuss, der am Dienstagabend tagte, eine Übersicht, was sie als wirklich absolute Maxime der Situation sieht: Die Kübel, die zur Verkehrsberuhigung dienen, könnten weichen, hier und da Bereiche umgeplant werden, doch in Summe käme man dabei nicht auf vielleicht zwei Dutzend neuer Parkplätze in beiden Stadtteilen.

Feuerwehrzufahrten kosten einige Stellflächen

Viele Menschen leben in der Ober- und der Unterilp. Die Oberilp ist im Vordergrund zu sehen, da die Wohnblöcke rund um die Rhönstraße, Harz- und Hunsrückstraße. Rechts davon, ab der Eifelstraße, beginnen die Einfamilienhäuser.
Viele Menschen leben in der Ober- und der Unterilp. Die Oberilp ist im Vordergrund zu sehen, da die Wohnblöcke rund um die Rhönstraße, Harz- und Hunsrückstraße. Rechts davon, ab der Eifelstraße, beginnen die Einfamilienhäuser. © Hans Blossey

Denn einige Stellflächen werden wahrscheinlich zudem entfallen, da sie als Feuerwehrzufahrt benötigt werden oder die Straßen – schon lange – zu eng für Feuerwehr und Müllabfuhr sind und das Parken nun hier nicht mehr so einfach möglich sein wird. Keine neue Situation also – vor allem auch nicht das Wissen darüber, dass mit dem Rückumzug der Grundschule Regenbogen von der Ober- in die Unterilp der morgendliche Verkehr manchmal einem Abenteuerparcours ähnelt.

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Doch das sahen die Mitglieder des Ausschusses anders: Bei ihrer Besichtigung vor Ort verschafften sie sich zwar einen Eindruck, hatten auch Zeit, sich mit den Ausschussunterlagen zu beschäftigen, fanden auch die neue Containerlösung in der Unterilp gut – doch mehr wollten sie an dem Tag nicht entscheiden. „Mich hat es gefreut, dass die Ausschussmitglieder die Grünflächen erhalten wollen“, betont Bürgervereinsvorsitzender Alfred Salmon.

Dauerhaft für Verbesserung sorgen

„Es gibt noch einige Gespräche zu führen, deswegen konnten wir jetzt nichts entscheiden“, macht CDU-Fraktionschef Ralf Herre deutlich. Es sei nicht so, dass man die Problematik verschiebe, „aber es gibt Anwohner, die auf Privatgrundstücken für Alternativen sorgen wollen. Das sollte man jetzt erstmal abwarten, dann endgültig ein vernünftiges Konzept beschließen, „das dann wirklich für Jahre gilt und eine Perspektive bietet, um die Situation dauerhaft in den Ilpen zu verbessern.“

Die Verwaltung zog dementsprechend den Antrag zurück; die Situation wird auf einer weiteren Sitzung erneut thematisiert.