Heiligenhaus. . Vorschläge der Stadt würden keine Erleichterung bringen. Eigentümer wollen ihre Grundstücke nicht öffentlich zur Verfügung stellen.

Eine Traube von Menschen steht an der Moselstraße. Es sind Vertreter des Bürgervereins Unterilp, Eigentümer, der Stadtverwaltung und der CDU sowie der SPD. Sie beratschlagen über die Parkplatzsituation vor Ort, denn der Parkraum in der Unterilp ist begrenzt.

Ein Problem, dass Anwohner, wie auch Durchfahrer seit vielen Jahren betrifft. Der Bürgerverein Unterilp verhandelt seit zwei Jahren mit der Stadt, um mehr Parkraum zu schaffen. Treffen mit Stadtvertretern und Anwohnern gab es bereits. Nun sind die Pläne ausgewertet und konkrete Vorschläge können gemacht werden.

Grundstückseinfahrten nicht einsehbar

„Ich hoffe, dass es endlich zu einer Entscheidung kommt“, sagt Alfred Salmon, erster Vorsitzender des Bürgervereins. Er würde regelmäßig von vielen Anwohnern angesprochen, die entweder keinen Parkplatz in der Siedlung fänden, oder die beklagen, dass die Straßen so zugeparkt sind, dass Grundstückseinfahrten nicht mehr einsehbar seien.

Besonders schlimm sei es, seitdem die Feuerwehr einige Einfahrten in der Siedlung markiert habe, die, verständlicherweise, als Zufahrtswege frei zu halten seien. Und genau da fängt das Kuriosum an. An der Ecke Moselstraße/Lahnstraße ist ebenso eine Feuerwehreinfahrt markiert worden. Bei der Ortsbegehung fällt allen Beteiligten allerdings ein Wohnwagen auf, der regelmäßig gegenüber dieser Einfahrt parkt. „Ein Feuerwehrauto bekommt da die Kurve nicht“, sind sich die Beteiligten einig. Wenn allerdings auch gegenüber der Einfahrt ein Halteverbot gemacht wird, fallen Parkplätze weg.

Neue Parkplätze oder Einbahnstraße

Ein neues Konzept müsse her. Der Bürgerverein plädiert für eingezeichnete Parkbuchten, die quer auf einer Straßenseite zu finden wären. „Wenn dort erst einmal Striche gezeichnet wären, würden die Leute nicht auf zwei Plätzen stehen“, meint Salmon. Die Stadt hat dieses Konzept geprüft. Allerdings: „Mit Schrägparkplätzen würden wir insgesamt 48 Stück auf dem Teilstück obere Moselstraße schaffen. Derzeit gibt es dort 53 Plätze, da auf beiden Seiten geparkt wird“, erklärt Michael Krahl von der Stadt. Das Konzept würde nicht aufgehen.

Eine weitere Idee war, gegenüber der Regenbogenschule die Begrünungstöpfe zur Verkehrsberuhigung zu entfernen, da in der Siedlung eh Tempo 30 herrscht. Auch diesen Vorschlag hat die Stadt geprüft. In dem Bereich gebe es Hydranten, die dann zugeparkt würden. Um sie frei zu halten, würden wieder Parkplätze wegfallen. Damit wäre nichts gewonnen. Auch die Moselstraße zur Einbahnstraße werden zu lassen, wurde bereits diskutiert. Durch die Einbahnstraße müssten alle Fahrzeuge einmal durch die komplette Siedlung fahren. Dadurch würden die Abgas-Emissionen um das Doppelte ansteigen. Also auch keine Alternative.

Verständnis der Anwohner gefragt

Nun setzt die Stadt auf das Interesse der Anwohner. Eigentümer könnten Teile ihrer Anlagen zu Parkplätzen umwandeln lassen. Genehmigungen würde die Stadt wegen öffentlichen Interesses zulassen. Doch die Vertreter der Eigentümergemeinschaften wissen, dass viele Eigentümer diesen Plan nicht unterstützen würden: „Wer einen Stellplatz hat, wird sich nicht für dafür aussprechen.“.

Ein anderes Problem sieht Alfons Salmon: „Viele Anwohner sind verständnislos und uneinsichtig. Sie wollen direkt vor dem Haus parken, egal ob andere Verkehrsteilnehmer dadurch behindert werden.“ Weil keine Lösung gefunden werden kann, steige der Bürgerverein nun aus dieser Diskussion aus.

Aber einen Hoffnungsschimmer gibt es. Ein Privatmann hat einen Teil des Bauerngrundstücks an der westlichen Moselstraße gekauft und wird dort Garagen und Stellplätze schaffen, die gegebenenfalls angemietet werden können.