Heiligenhaus. Viel Spaß hatten die Kinder beim Oster-Entdeckercamp rund ums Umweltbildungszentrum. Bei so viel Programm wollte niemand in die warme Stube.
Die ersten beiden Tage war das diesjährige Oster-Entdeckercamp rund um Umweltbildungszentrum und Waldmuseum mehr ein Schneecamp, die Teilnehmer im Grundschulalter kamen gut ausgerüstet mit heißem Tee, Schneehosen und Handschuhen in die Abtsküche. Die gute Laune war aber bei allen, auch den Betreuern, wetterunabhängig vorprogrammiert - Wald, Programm und fröhlichem Miteinander sei Dank. „Am Mittwoch haben wir mal gelernt, wie man am Nordpol Bäume pflanzt“, scherzte Förster Hannes Johannsen, der mit täglich einer Gruppe neue Bäumchen in den Bürgerwald pflanzte. Im Zweifel eben auch im wilden Schneetreiben, das der April bescherte.
Dachse bauten Insektenhotels
Auf insgesamt vier Gruppen - die Uhus, die Dachse, die Bären und die Füchse - waren die Kinder verteilt, dazu kamen jeweils ein Juniorbetreuer und ein erwachsener Betreuer. „Die Kinder sind toll“, stellte der Heiligenhauser Förster heraus, „die genießen das Zusammensein in den Gruppen und freuen sich an der Natur. Wir hatten Notfallräume für schlechtes Wetter, aber es will gar keiner rein“. Außer dem Pflanzen der Bäume standen nämlich auch noch der Bau von Insektenhotels, das Bemalen und Bepflanzen von Mini-Gärten und Spiele im Waldmuseum auf dem Programm. „Das Team des Trägervereins Umweltbildung in Heiligenhaus freut sich, dass es gelungen ist, die Maßnahme durchzuführen“, stellte Heinz-Peter Schreven als Vorsitzender des UBH heraus. „Und dass die Kinder Natur erleben und draußen sein können.“
Kräuter für das Kinderzimmer
Durch die Mini-Gärten werden sie auch in den kommenden Wochen ans Camp erinnert: Voller Begeisterung malten die Jungen und Mädchen Gemüsekisten an, füllten Erde hinein und pflanzten dann Samen. „Bei mir wachsen dann Bohnen, Kresse, Petersilie und Schnittlauch“, zählte Lynn auf, wofür sie sich entschieden hatte. „Der Garten kommt entweder in die Küche oder in mein Zimmer, da ist es sonnig genug.“ „Bei der Aktion geht es auch ein bisschen um Upcycling“, erklärt Betreuerin Tanja Witeczek, „wir benutzen die gebrauchten Kisten, um etwas ganz anderes daraus zu machen. Die Gärten sind nicht für die Ewigkeit, aber so starten wir in den Frühling und alle können beim Wachsen zusehen“.
Betreuer nahmen viel Mühe auf sich
Selbstverständlich konnte auch beim Camp das Thema Corona nicht außen vor bleiben. „Die Betreuer wurden alle zwei Tage getestet, die Kinder durften sich nicht vermischen und mussten in ihren Gruppen bleiben“, erklärt Johannsen. Das habe aber sehr gut geklappt und der deutliche Mehraufwand - für die Tests mussten die Betreuer beispielsweise deutlich früher vor Ort sein - sei es wert gewesen. Auch musste im Vorfeld einiges angeschafft werden: So hat nun jede Gruppe ihre eigene Feuerschale, da es sich natürlich auch am Lagerfeuer nicht knubbeln durfte. Das Feuer war dann auch ganz angenehm, wenn ein Schuh im Schlamm steckenblieb und der Besitzer etwas aufgewärmt werden musste. Immerhin hatte er eine gute Geschichte zu erzählen - und das Schlammloch in den nächsten Tagen weitere abenteuerwütige Besucher.
Club gab Basteltüten aus
Camps für Sommer und Herbst sind ausgebucht
Zum Umweltcamp in den Ferien gehörten vier zehnköpfige Gruppen, dazu Junior-Betreuer: Das sind ehemalige Teilnehmer zwischen 11 und 14 Jahren, die in die Betreuer-Rolle hineinwachsen. Und dazu das engagierte und eingespielte Betreuer-Team.Insgesamt 65 Personen verbrachten von Dienstag bis Freitag die Vormittage in der Abtsküche. Weitere Camps folgen im Sommer und im Herbst, hier sind alle Plätze schon ausgebucht.
Der Club musste sein gesamtes Programm für die Osterferien aufgrund der Einschränkungen durch Corona absagen, die darüber hinaus angebotenen Aktionen erfreuten sich aber großer Beliebtheit: „Wir haben schon einige Zusendungen von Familien bekommen, die die Osterrallye mitgemacht haben“, freute sich Club-Chefin Edelgard Eichberg bereits Mitte der zweiten Ferienwoche. Die Basteltüten - zu Ostern gab es eine spezielle Mottotüte - haben ebenfalls viele Fans, ein „extremer Zulauf“ sei zu verzeichnen, so Eichberg. Für Jugendliche ab zwölf Jahren hat sie noch einen besonderen Tipp: Wer es mal mit einem „Fototransfer“ auf Holz oder ein anderes Material versuchen möchte, kann sich auch dafür eine Tüte mit den benötigten Materialien abholen.