Heiligenhaus. In den Heiligenhauser Kitas läuft der Notbetrieb. Auch Tagesmütter sind weiter im Einsatz. Wie viele Eltern nehmen das Angebot an?

Der Lockdown verlängert bis zum Monatsende, Kontakt- und Reisebeschränkungen verschärft - und so schnell geht es auch an Schulen und Kindertagesstätten nicht wieder normal weiter. In Heiligenhaus sind die Kitas aber auch derzeit nicht geschlossen: Alle bieten einen Notbetrieb an. Wie der funktioniert.

Ruhiger, dass ist es derzeit schon in den sonst eher weniger stillen Einrichtungen. So auch in der evangelischen Kita Unter'm Himmelszelt in der Oberilp. "Wir haben derzeit 25 Kinder in der Betreuung", berichtet die stellvertretende Leiterin, Birgit Grünert. "Wir haben zuvor die Eltern gebeten, dass die Kinder, wenn es geht, zuhause bleiben sollten und Rücksicht auf die genommen werden sollte, die eine Notbetreuung benötigen", erklärt Grünert. Die U- und Ü-Gruppen-Kinder versuche man nun, wenn es denn geht, in zwei Gruppen zu betreuen. "Unsere Kinder sind wirklich sehr pflegeleicht, und sie haben auch kein Problem damit, nicht in ihren üblichen Gruppen zu sein. Sie kennen uns ja alle."

Normaler Kita-Alltag im Notbetrieb

Ob es einen Unterschied gebe zwischen der Notbetreuung und dem normalen Kita-Alltag? "Für die Kinder nicht", ist sich Grünert sicher. "Sie spielen genauso wie sonst auch, nur für uns ist das alles natürlich eine Umgewöhnung." So müsse man immer schauen, wie die Betreuung auf zwei Ebenen im neuen Gemeindezentrum in der Oberilp geregelt werden kann, "wir haben natürlich auch Mitarbeiter, die der Risikogruppe angehören, die aber freiwillig da sind." Die Arbeit mit den Kindern mache auch jetzt sehr viel Spaß, viel Angst habe man nicht, "aber wir wären schon froh, wenn wir mehr Masken hätten, die sind immer schnell verbraucht", so Grünert.

Rund ein Viertel der Eltern nutzt also hier das Notbetreuungsangebot - und so in etwa verteilt sich das auch in den städtischen Kindertagesstädten, berichtet Thomas Kaminski, Fachbereichsleiter Jugend. "Unsere drei städtischen Kitas laufen alle schon die ganze Zeit im Notbetrieb", so Kaminski. Probleme gebe es bislang keine, "wir haben aber natürlich auch die Eltern gebeten, die Kinder zuhause zu betreuen, zumindest soweit sie es können."

Personell gibt es keine Probleme

In Betreuung sind derzeit im Steppkeshaus 20 Kinder, in der Kita Löwenzahn in der Unterilp 18 und in Isenbügel zehn Kinder. "Da, wo es machbar ist, betreuen wir die Kinder in zwei Gruppen. Personell sind wir derzeit auch ganz gut aufgestellt", so Kaminski. Das sei nicht immer selbstverständlich gewesen, "manchmal mussten einzelne Personen in Quarantäne, aber auch ganze Gruppen". Und wie sieht es bei den Tagesmüttern aus? "Hier ist die Betreuungsquote derzeit bei etwa 50 Prozent", berichtet Kaminski.

Kaminski findet: "Wir haben durch die Lockdown-Maßnahmen den Eltern schon viel zugemutet. Aber wann es in einen normalen Betrieb wieder übergeht, ist derzeit ja kaum abzusehen." Ob die viele Zeit zuhause manchen Kindern auch geschadet haben könne, dass kann Kaminski noch nicht absehen. "Wir mussten bislang keine gravierenden Maßnahmen wie das Herausholen eines Kindes aus einer Familie veranlassen, aber natürlich können auch wir nicht hinter Mauern schauen." Eingerichtet hatte das Jugendamt auch eine Telefonhotline für Familien in der Krisenzeit, "aber das ist sehr selten genutzt worden. Was häusliche Gewalt angeht, sind wir bislang gut durch die Krise gekommen und ich hoffe, dass das auch so bleiben wird."

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