Heiligenhaus. Das Wohnungsunternehmen Vonovia hat einen Teil seines Heiligenhaus Bestands in den letzten Monaten modernisiert. Weitere Maßnahmen sollen folgen.

Damals, Mitte der 1950er Jahre, war der mehrgeschossige Siedlungsbau im Rahmen des herrschenden Neubau-Booms deutschlandweit gefragt, nicht zuletzt, weil die Bauweise einfach und somit sparsam war. Viele dieser klassischen Nachkriegsbauten stehen auch im Nonnenbruch , einige von ihnen wurden in den vergangenen Monaten vom Eigentümer, dem Bochumer Wohnungsriesen Vonovia, aufwendig modernisiert. Dazu zählen 12 Gebäude mit insgesamt 81 Wohnungen an der Bergischen Straße, der Danziger Straße, der Berliner Straße und der Nonnenbrucher Straße.

Mieter zufrieden mit Maßnahmen

Die Arbeiten sind so gut wie überall nahezu abgeschlossen, so wie hier an der Danziger Straße.
Die Arbeiten sind so gut wie überall nahezu abgeschlossen, so wie hier an der Danziger Straße. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Rosemarie Filips wohnt seit 2011 in einem der Häuser an der Danziger Straße. „Ich freue mich sehr über den schönen großen Balkon, den ich jetzt habe“, erzählt die Vonovia-Mieterin, „auch sonst sind die Bauarbeiten gut abgelaufen, der Lärm war erträglich, alles ist schön geworden.“ Ihr Sohn nickt, räumt allerdings ein, dass er das Gefühl habe, die Wohnung sei im ganzen ein wenig dunkler geworden. „Das kommt wohl durch den Austausch der Fenster und durch den Balkon, durch dessen Überdachung nun weniger Licht in die Räume gelangt.“ Dies aber, so betont er, seien nur Nebensächlichkeiten.

Ein Haus weiter öffnet ein anderer Mieter gerade sein Küchenfenster. Er ist erst im August eingezogen und fühlt sich in seiner Erdgeschosswohnung nach eigenen Angaben „sauwohl“. „Die Wohnung ist von innen top renoviert, die Modernisierungen sind gut gelungen, der Balkon ist klasse, Miete völlig angemessen, alles top.“

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Modernisierungen im Nonnenbruch seit 2018

Rund 2,5 Millionen Euro hat die Vonovia bereits seit Beginn der Modernisierungen 2018 in den Nonnenbruch investiert, die Häuserfassaden haben neue Wärmedämmungen erhalten , Fenster, Hauseingänge und Wohnungseingangstüren wurden ausgetauscht, geräumige Balkone angebracht. Weil fast alle Maßnahmen außerhalb der Wohnungen durchgeführt wurden, konnten die Mieter ohne Unterbrechungen in ihren Wohnungen bleiben.

Über Vonovia

Dem Wohnungsunternehmen Vonovia mit Hauptsitz in Bochum gehören über 400.000 Wohnungen in Deutschland, Schweden und Österreich. Der Name entstand 2015 , nachdem die Deutsche Annington die Immobiliengruppe Gagfah übernommen hatte. Mit dem neuen Namen sollte der Außenauftritt des Unternehmens modernisiert werden.

Zeitweise war der Konzern unter anderem wegen Abrechnungen von Nebenkosten in die Kritik geraten . Während der Coronapandemie zeigte sich das Unternehmen seinem Kundenstand gegenüber zugewandt. Marktbedingte Mieterhöhungen und Räumungen wurden ausgesetzt, zudem begrüßte Vonovia die Initiative der Bundesregierung, Kündigungsschutz zu gewähren.

„Ich kann auch nur sagen, dass wir positive Rückmeldungen von den Mietern und auch aus der Nachbarschaft erhalten“; berichtet Michael Dröge, Regionalleiter von Vonovia . Mittlerweile sind die Arbeiten so gut wie abgeschlossen, einzig einige Wohnumfeldarbeiten müssen noch ausgeführt und beendet werden.

Sozialverträgliche Mietanpassung

Die Hauptzentrale des Immobilienkonzerns Vonovia an der Universitätsstraße in Bochum.
Die Hauptzentrale des Immobilienkonzerns Vonovia an der Universitätsstraße in Bochum. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Die gesetzlich vorgeschriebene Modernisierungsumlage von acht Prozent auf die Miete habe man bewusst deutlich unterschritten , betont eine Sprecherin auf Nachfrage, schließlich sei es Ziel gewesen die Modernisierung für die gesamte Mieterschaft so sozialverträglich wie möglich zu gestalten. Und: Es habe auch mehrere – insgesamt sechs - Härtefallregelungen gegeben, in denen aber jeweils sehr individuelle Lösungen gefunden worden seien. „Wir wollten, dass alle Mieter auch nach der Mieterhöhung Mieter bleiben konnten und hatten da vor allem den Schutz unsere Senioren vor Augen“, teilt die Sprecherin mit, „In mehreren Fällen wurde aufgrund der finanziellen Situation der Mieter die Modernisierungsumlage mit einem Nachlass versehen, in einem Fall wurde auf die Umlage komplett verzichtet. Ein Mieter wollte auf eigenen Wunsch in eine günstigere Wohnung ziehen.“

Derzeit wird geprüft, in welchem Umfang und zu welchem Zeitraum die Modernisierungsmaßnahmen an anderen Gebäuden des Vonovia-Bestands fortgeführt werden. Das Wohnungsunternehmen besitzt in Heiligenhaus insgesamt 466 Wohnungen, 416 davon im Stadtteil Nonnenbruch. Weitere Berichte aus Heiligenhaus lesen Sie hier.