Heiligenhaus. So viele Heiligenhauser wie noch nie sind so viele Kilometer wie noch nie gefahren beim Stadtradeln. Und eine Firma holte sich den Gesamtsieg.

Fahr doch mal wieder mehr Rad, denn das ist gut fürs Klima und die Gesundheit. Das ist die Kernbotschaft der Aktion Stadtradeln, an der seit vielen Jahren auch die Stadt Heiligenhaus teilnimmt – und immer mehr Heiligenhauser. Mehr Teilnehmer, mehr Gruppen und mehr gefahrene Kilometer: Koordinator Michael Krahl, gleichzeitig Fachbereichsleiter Straßenbau bei der Stadt, ist richtig glücklich über das diesjährige Rekordergebnis. Denn das Fahrrad gehöre mehr und mehr zum Stadtbild.

Der Auftakt der Aktion fand dieses Mal bei Kiekert statt.
Der Auftakt der Aktion fand dieses Mal bei Kiekert statt. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth


„Es ist das mit Abstand erfolgreichste Jahr, so erfolgreich hab ich mir es nicht vorgestellt“, sagt Krahl. Denn ob die Aktion des Klima-Bündnisses überhaupt stattfinden konnte, war lange Zeit nicht klar. „Wir wollten natürlich im Frühling damit starten. Geplant war auch eine Sternfahrt aus allen Kreisstädten nach Heiligenhaus zum Auftakt des Frühlingsfestes. Denn die Aktion soll ja eigentlich nur ein Auftakt sein, Menschen dazu zu bewegen, das Auto stehen zu lassen und sich im Alltag mehr mit dem Fahrrad fortzubewegen“, erklärt Krahl.

Das Rad in den Blickpunkt stellen

Die Hoffnung: Wer beim Stadtradeln, der immerhin ja auch ein kleiner Wettbewerb sei, mitmache, und seinen Erfolg sehe, der bleibt vielleicht auch nach dem Aktionszeitraum aktiv auf zwei Rädern. „Wir wollen das Fahrrad in den Blickpunkt bringen: Nicht nur für die Menschen als Alternative, sondern auch für die anderen Verkehrsteilnehmer.“ Denn je mehr das Fahrrad wahrgenommen werde, desto bewusster werde es eben auch wahrgenommen. „Wir wollen auch hier die Mobilitätswende vorantreiben“, so Krahl, der selber oft aus seiner Heimatstadt Duisburg nach Heiligenhaus mit dem Rad zur Arbeit fährt.

Das haben im Aktionszeitraum dann auch etliche Heiligenhauser selbst getan: „Wir hatten in diesem Jahr 354 Teilnehmer in 29 Teams, die zusammen 90.280 Kilometer gefahren sind“, schaut sich Krahl stolz die Bilanz an und den steten Zuwachs. Im ersten Stadtradel-Jahr 2015 nahmen 85 aktive Radler teil in 13 Teams und erradelten 21.155, 2018 waren es bereits 103 Teilnehmer in zehn Teams, die 28.548 Kilometer erreichten. „Im letzten Jahr sind die Zahlen dann schon enorm angestiegen, da hatten wir dann 255 Teilnehmer aus 15 Teams mit gefahrenen 69.093 Kilometern“, so Krahl. Und nun die erneute Steigung: „Phänomenal“, so Krahl. Was sich übrigens nicht verändert hat, ist die Anzahl der Ratsmitglieder: es sind meistens zehn.

Jean Pütz als Motivator gewonnen

Der Erfolg sei einigen Zugpferden mit Sicherheit geschuldet. So konnte Jean Pütz als Motivator für die örtlichen Plakate gewonnen werden, aber auch viele Firmen und Schulen. „Mein Wunsch ist endlich erhört worden: Wir können nun in den Gruppen Unterteams bilden. So kann dann eine Schule zum Beispiel als ein Team antreten, aber innerhalb des Teams dann auch die einzelnen Klassen untereinander. Sowas spornt natürlich zusätzlich an, doch noch mal ein paar Kilometer zu fahren“, so Krahl. Den Teamcaptains spricht er seinen Dank aus: „Die haben immer toll ihre Mannschaft motiviert, das ist super.“ Doch auch das Wetter habe natürlich im September dem Wettbewerb absolut in die Karten gespielt.

Auch WAZ-Mitarbeiterin Verena Sarnoch nimmt immer fleißig mit ihren Kindern Flora und Nike teil.
Auch WAZ-Mitarbeiterin Verena Sarnoch nimmt immer fleißig mit ihren Kindern Flora und Nike teil. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Das beste Team kam von Woelm

Am meisten gefahren ist übrigens ein Radler aus dem Team des NFCS mit 1619 Kilometern, doch als bestes Team schnitt die Firma Woelm ab. Sie liegen mit 15.126 gefahrenen Kilometern deutlich vor der Suitbertus-Schule mit stolzen 8790 und der Firma WSS mit 8477 Kilometern. Das Rathaus bildete ein eigenes Team, ebenso der Club, auch weitere Firmen, Schulen und Kitas – und auch die WAZ Heiligenhaus. Doch einen Preis gibt es nicht für den besten Radler, „wir wollen nicht den Aktivsten küren, sondern jeden dazu motivieren, teilzunehmen“, erläutert Krahl. Die Tombola werde bald stattfinden, doch das Dankeschön für jeden einzelnen Radler steht schon fest: „Dieses Jahr gibt es einen aktions- und stadtbezogenen Schlauchschal für jeden Aktiven, der über die Teamcaptains verteilt wird.“