Heiligenhaus. 400 Traubeneichen bilden den Anfang für den Heiligenhauser Bürgerwald. Der soll nun nach und nach wachsen. Und jeder kann dabei helfen.
Um zehn Uhr steht die Klasse M4 der St. Suitbertus-Schule auf einem leeren Feld, eine Dreiviertelstunde später finden sich die Schülerinnen und Schüler in einem kleinen Wald wieder. In einem, den sie selbst gepflanzt haben: 400 Traubeneichen bilden seit Mittwoch den Grundstock für den Heiligenhauser Bürgerwald, der von nun an stetig wachsen soll.
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Es ist wohl ein historischer Moment, als Förster Hannes Johannsen die Schüler, Bürgermeister Michael Beck, den Ersten Beigeordneten Björn Kerkmann und Heinz-Peter Schreven als Vorsitzenden des Vereins Umweltbildung in Heiligenhaus e.V. am Mühlenweg begrüßt: „Das ist vielleicht der wichtigste Tag in meinem Försterleben, denn wann kann man schon einmal einen Wald pflanzen?“ Das sieht auch Bürgermeister Beck ähnlich: „Heute ist ein ganz besonderer Tag für Heiligenhaus, wir legen einen neuen Wald an, weil wir wissen, wie wichtig Bäume für den Klimaschutz sind.“
Kinder können hier später mit ihren Enkeln spazieren gehen
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Und an die Kinder gewandt fügt Beck hinzu, „dass es ohne Eure Hilfe und die der anderen Heiligenhauser nicht geht. Wir hoffen auf viele Nachahmer, und in vielen Jahren könnt Ihr mit euren Kindern oder Enkeln unter den Bäumen spazieren gehen, die Ihr heute gepflanzt habt.“
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Die Sonne scheint, als die ersten Bäumchen in den Boden gesetzt werden, unter fachkundiger Anleitung natürlich. „Nur die Wurzeln in die Erde stecken, wenn das Loch zu tief ist, muss noch etwas Erde hinein“, erklärt Hannes Johannsen und auch das Festdrücken der Erde um den Baum herum ist wichtig: Damit die Wurzeln nicht in der Luft hängen nämlich und guten Halt finden. Bis November sollen mindestens 5.500 Bäume gepflanzt werden, insgesamt soll der Bürgerwald aus 30.000 Bäumen bestehen, „für jeden Heiligenhauser einen“,so Johannsen.
Ein Baum für jeden Bürger der Stadt
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Der Förster erinnert sich noch gut an den Tag, an dem die Idee zu dem Wald aufkam, „das war im Frühjahr 2019. Heinz-Peter Schreven, Björn Kerkmann und ich waren auch mit einer Schulklasse unterwegs und haben Douglasien gepflanzt. Die Idee kam auf, ein Wort ergab das andere und wir haben uns entschieden, groß zu denken und gleich einen großen Wald zu planen.“
Der Rat Der Stadt stimmte zu – und nun geht es los. „Die Bäume, die als nächstes gepflanzt werden, sind schon bezahlt, trotzdem sind wir weiterhin auf Spenden angewiesen“, macht Schreven deutlich – und denkt auch an die verstorbene Heiligenhauser Mäzenin Alice Thormählen, die mit einer großzügigen Spende zu Lebzeiten die Idee des Bürgerwalds unterstützt hat, „die Aktion hier hätte ihr sehr gefallen.“
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Zwischendurch mahnen die Kinder an, dass keine Pflanzlöcher mehr übrig seien und schnell wird für Abhilfe gesorgt – selbstverständlich wird darauf geachtet, dass zwischen den einzelnen Baumreihen genug Platz bleibt. Denn hier muss gemäht werden, sonst wachsen die Brombeeren im Frühjahr höher als die Traubeneichen. Und damit auch die Rehe den Wuchs der kleinen Bäume nicht stören, werden die Nadelbäume mit einem Verbissschutzmittel eingepinselt, das Rehe nicht mögen, um einige andere Bäume kommt ein Drahtzaun. „Ich wünsche mir, dass der Wald immer sauber bleibt“, blickt Alina aus der M4 in die Zukunft und Stadtförster Hannes Johannsen hat ebenfalls einen Wunsch: „Dass möglichst viele Menschen sagen „Das ist unser Wald“ - das wäre großartig.“
So kann man mitmachen
Wer mit seiner Familie mitpflanzen möchte - Schulklassen werden ohnehin in den kommenden Tagen mithelfen - kann sich per Mail unter info@ubz-heiligenhaus.de melden. Dann wird unter Berücksichtigung der Corona-Regeln nach einem Termin gesucht.
Es ist nicht gestattet, eigene Bäume mitzubringen, außerdem führen sachkundige Fachkräfte in das korrekte Einpflanzen der Bäume ein.
Die kleinen Eichen, die zuerst gepflanzt wurden, sind bereits drei Jahre alt: Sie kommen aus dem Sauerland und sind aufgrund der dortigen Höhe auch bereits Frost gewohnt. Hier lesen Sie weitere Nachrichten aus Heiligenhaus.