Silke Thus ist für die Natur im Heiligenhauser Norden zuständig. Tiere werden durch die Trampelpfade in der Brut- und Setzzeit gestört.
Wenn es regnet, freut sich Silke Thus. Denn dann bekommt die Natur eine Chance durchzuatmen, die Böden sind zumindest in den oberen Schichten nicht mehr staubtrocken und die Waldbrandgefahr sinkt. Thus ist regelmäßig im Vogelsangbachtal unterwegs, nicht nur zum Spazieren, sondern auch in ihrer Funktion als Naturschutzwächterin.
Naturschutzwacht hat 22 Mitglieder
„Der Kreis Mettmann als untere Naturschutzbehörde hat die Naturschutzwacht mit 22 Mitgliedern eingerichtet. Wir achten darauf, dass niemand Müll ablädt, nicht illegal gebaut wird oder unberechtigt abgeholzt wird“, erklärt Thus. Und noch eine Aufgabe haben die Naturschutzwächter: „Wenn wir sehen, dass sich Menschen nicht an die Regeln halten, die auch insbesondere in Naturschutzgebieten gelten, dann weisen wir sie freundlich darauf hin.“
„Diese Schönheit muss erhalten werden“
Im Vogelsangbachtal, zwischen Rossdelle, Kalkofen und bis zum Herberger Weg, wird gerne gewandert, „viele kommen auch von weit her, um hier zu laufen“, weiß Silke Thus. Wer leise ist, kann Rehe beobachten, Waldkauz und Buntspecht, Fuchs und auch Wiesel. „Es ist so schön hier, diese Schönheit muss erhalten werden“, ist sich die Naturfreundin sicher.
Aufgrund der Corona-Pandemie seien viel mehr Leute im Grünen unterwegs, was einerseits schön sei, andererseits aber ein paar Schwierigkeiten mitbringe. „Am Vogelsangbach sind an mehreren Stellen richtig breite Trampfelpfade getreten worden, wo eigentlich niemand gehen soll“, erklärt Silke Thus. „Gerade in der Brut- und Setzzeit werden Tiere empfindlich gestört und einmal vorhandene Wege sind schwierig wieder zurückzuführen.“
Spaziergänger sollen auf den Wegen bleiben
Sie appelliert deswegen an Spaziergänger, auf den Wegen zu bleiben - und auch Hunde müssen an der Leine geführt werden - Schilder weisen an mehreren Stellen darauf hin, was erlaubt und was verboten ist. Nicht immer seien die Angesprochenen einsichtig, bedauert Thus, die das Ehrenamt schon seit 15 Jahren ausübt, egal ob angeführt werde, „dass Kinder auch mal Kinder sein müssten“ oder Radfahrer trotz Verbots einfach weiterführen.
Einige kennen die Vorschriften nicht
„Schön ist aber, dass nicht viel Müll herumliegt, nur um die Mülleimer herum sammelt sich mal was“, freut sich Thus, die für Heiligenhaus-Nord zuständig ist, für Heiligenhaus-Süd hat ihr Kollege Johannes Camp die Augen offen .„Und einige Spaziergänger sagen natürlich auch, das ihnen ganz einfach nicht bewusst gewesen sei, welche Vorschriften es in Naturschutzgebieten gibt. Eisvogel und Wasseramsel freuen sich über die Rücksichtnahme.“ Schäden von Natur und Landschaft abzuwenden, das ist ihr Ziel - und dabei hofft Silke Thus auf viele Mitstreiter.