Heiligenhaus. Das Heiligenhauser Heljensbad hat seit einer Woche wieder geöffnet. Trotz Einschränkungen sind die Gäste glücklich und genießen das kühle Nass.

Auf den ersten Blick könnte ein zufälliger Besucher an diesem Freitag meinen, im Freibad des Heljensbades würde gebaut: Viel rot-weißes Flatterband am Rande des Familienbeckens, und auch auf der Liegewiese, obwohl hier und da Handtücher und Wasserspielzeug herumliegen. Doch das Band hat einen anderen Zweck, wie Badleiter Holger Brembeck erklärt: „Wir müssen darauf achten, dass nicht zu viele Leute gleichzeitig in den Becken sind. Dadurch, dass der Einstieg nur an manchen Stellen gestattet ist, können die Badmitarbeiter besser mitzählen.“

An diesem Freitagmittag ist das noch kein Problem, ein paar Familien tummeln sich im Wasser, Oma und Opa halten den Schalke-Schwimmring, während die Enkel das Becken durchqueren. „Für den Vormittag sind knapp 160 Karten gebucht worden, für den Nachmittag circa 300“, weiß Brembeck, hinter dem viel Organisatorisches liegt.

Reservierungen sind Pflicht


Denn vor der Öffnung des Bades musste ein sicheres Konzept stehen: Kontrollen an Ein- und Ausgang, zwei Zeitfenster von jeweils vier Stunden für die Gäste, Reservierung der Karten nur online und verpflichtend. „Wir hatten in der ersten Woche jeden Tag mindestens 100 bis 150 Besucher, zu 99 Prozent kamen auch ausschließlich positive Rückmeldungen von den Badegästen“, freut sich der Badleiter.

In diese Riege der zufriedenen Besucher können sich auch Leni und Stephan Brinkmann einreihen, die im Familienbecken gerade viel Platz für sich haben: Der Vater fängt gerne ein ums andere Mal den Ball, den seine Tochter ihm zuwirft. „Ich war schon ganz lange nicht mehr im Freibad und wollte unbedingt heute herkommen“, erzählt Leni, „ich liebe das Schwimmen“.

Team gibt sich große Mühe

Also haben sich die Wülfrather aufgemacht ins Heljensbad, wo es sie im Sommer öfter mal hinzieht. „Ich hatte mehr Ansturm erwartet“, sagt Stephan Brinkmann, es sei aber auch ganz angenehm, viel Platz zum Chillen und Baden zu haben. Überhaupt: „Es ist toll, wieviel Mühe sich das Team hier gibt.“


Zum Team gehört auch Oliver Fischer, der gerade als Beckenaufsicht im Dienst ist. „25 Leute dürfen in jedes der Becken, diese Zahl wird aber noch nicht erreicht, die Lage ist gut überschaubar“. Dem stimmt auch Holger Brembeck zu, der sich allerdings auch über die Kosten der Schwimmbadöffnung im Klaren ist. „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass das Freibad unter diesen Voraussetzungen geöffnet wurde, das ist der Stadt und den Stadtwerken hoch anzurechnen. Der Kostenaufwand ist hoch, aber für die Bevölkerung ist das Angebot toll.“

Tägliches Schwimmen macht glücklich

Rentnerin Ellen Heppner zieht nun wieder täglich ihre Bahnen im Heljensbad und ist „einfach nur glücklich“.
Rentnerin Ellen Heppner zieht nun wieder täglich ihre Bahnen im Heljensbad und ist „einfach nur glücklich“. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth



Rundum glücklich über die Öffnung des Bades ist Ellen Heppner. „Ich war am Öffnungstag hier und seitdem bin ich es jeden Tag“, berichtet die Rentnerin strahlend. „Mein Schwimmbad hat auf, ich bin im Wasser - ich bin glücklich!“ Ellen Heppner zieht ihre Bahnen im Schwimmerbecken, auch hier dürfen 25 Schwimmer gleichzeitig ins kühle Nass. Viermal zwei Bahnen sind mit Seilen voneinander getrennt, so dass es den Schwimmern leicht fällt, genügend Abstand zu halten, denn der gilt auch im Wasser. „Die Reservierungen für die Karten besorg ich mir im Kundencenter der Stadtwerke am Rathausplatz für drei Tage, das klappt super“, erzählt Heppner noch, bevor sie davonzieht.

Die Brinkmanns ruhen sich nun auf ihrem Handtuch aus, wenn ihr Zeitfenster sich dem Ende nähert, werden sie gehen. Und mit Sicherheit wiederkommen.