Heiligenhaus. Die Stadt Heiligenhaus plant ein Wassermuseum, angrenzend an das Waldmuseum. Der alte Wasserspeicher wird dazu umgebaut.

Das Logo ist schon fertig: „Wald- und Wasser-Museum“ steht darauf zu lesen, ergänzt um eine prägnante Zeichnung, die zeigt, auf was sich die Heiligenhauser Bevölkerung freuen kann. Denn direkt neben dem Waldmuseum, das sich im denkmalgeschützten Gebäude des früheren Heiligenhauser Wasserwerks im Paradies befindet, soll ein Wassermuseum entstehen.

Ressource Wasser ist endlich

Der Ort dafür könnte passender kaum sein, auserkoren wurde der ehemalige Trinkwasserspeicher, der direkt ans Waldmuseum angrenzt. „Die Ressource Wasser ist endlich, das Thema Wasser eines der wichtigsten überhaupt“, hebt Heinz-Peter Schreven, Vorsitzender des Vereins „Umweltbildung in Heiligenhaus“, die Bedeutung des geplanten Museums hervor, „hier soll die Bevölkerung informiert werden, wie sinnvoll mit Wasser und Abwasser umgegangen werden kann.“

Dafür haben sich die Umweltschützer mit der Stadt und den Stadtwerken zusammengetan, schließlich liegt der Umweltschutz allen am Herzen. „Hier wächst zusammen, was zusammengehört“, freut sich auch Bürgermeister Michael Beck über die Pläne für das Wassermuseum und dessen Anbindung an das Waldmuseum, „es war in Heiligenhaus immer von großer Bedeutung, dass eigene Grundwasser der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen.“ Ein solch nachhaltiges Projekt brauche aber natürlich noch weitere Unterstützer: „Wir haben Förderanträge beim Land gestellt und sehr positive Signale bekommen“.

Ehemaliger Wasserspeicher wird umgestaltet

Der ehemalige Wasserspeicher, in dem rund 750 Kubikmeter Wasser Platz hatten, soll für das Museum umgestaltet werden: Zwei Türen müssten eingeschnitten werden, die gefliesten Wände und der Deckenbereich mit einer Lichtkuppel blieben aber erhalten. Im Inneren könnten sowohl originale Exponate wie Pumpen, Filter und Pläne als auch digitale Schautafeln zum Wasserkreislauf und zur Niederschlagsproblematik ihren Platz finden.

Geschichte der Trinkwasserversorgung

Auch Lösungsmodelle sollen gezeigt werden.„So kann zum einen die Geschichte der Trinkwasserversorgung und Wassernutzung, zum anderen die aktuelle Bereitstellung für die Heiligenhauser Bevölkerung erlebbar werden. Dazu kommt die Möglichkeit, auf Umweltschutz und Klimawandel hinzuweisen“, hoffen die Initiatoren.

Wissen in Infoveranstaltungen weitergeben

„1912 wurde hier tatsächlich der erste Brunnen in Betrieb genommen“, weist Stadtwerke-Chef Michael Scheidtmann noch einmal auf das historische Umfeld hin und der Technische Beigeordnete Andreas Sauerwein hofft auf eine breitgefächerte Zielgruppe. „Die starken Schwankungen beim Niederschlag versuchen wir kleinräumig durch technische Maßnahmen auszugleichen. Das Wissen darüber könnte hier bei Infoveranstaltungen an Grundstückseigentümer vermittelt werden.“ Aber auch Schulklassen, Firmen und Einzelpersonen sollen natürlich angesprochen werden.

Der Entwickler des Emblems für das Wald- und Wassermuseum Niklas Müller, mitte, steht am Mittwoch den 20.5.2020 mit den Iniatoren vor dem Waldmuseum in Heiligenhaus. Geplant ist es in dem alten Wasserspeicher ein Wassermuseum einzurichten. Foto: Uwe Möller / FUNKE Foto Services
Der Entwickler des Emblems für das Wald- und Wassermuseum Niklas Müller, mitte, steht am Mittwoch den 20.5.2020 mit den Iniatoren vor dem Waldmuseum in Heiligenhaus. Geplant ist es in dem alten Wasserspeicher ein Wassermuseum einzurichten. Foto: Uwe Möller / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Praktikant hat Logo entworfen

Das Logo, wie gesagt, ist schon fertig. Gestaltet von Niklas Müller, der ein Praktikum im Umweltbildungszentrum absolviert hat, soll es zum einen für die Vermarktung, zum anderen für die Beschilderung der Museumslandschaft verwendet werden, die mit dem Wassermuseum „ganz breit aufgestellt“ wäre, so Heinz-Peter Schreven. Allein 11.000 Besucher nutzen pro Jahr die Angebote des Umweltbildungszentrums, „das ist eine ordentliche Hausnummer. Die Bereitschaft gerade der Schulen, die gebotenen Informationen mitzunehmen, ist groß.“

Einen zeitlichen Rahmen für das Museumsprojekt wollen die Verantwortlichen noch nicht nennen, aber selbst wenn bis dahin noch viel Wasser den Rhein hinunterfließen sollte: Die Vorfreude kann schon einmal wachsen.