Heiligenhaus. . Peter Koenen hat die unterirdischen Lebensadern der Stadt in seinem Kopf. Warum er die Stadtwerke als seine „zweite Ehe“ bezeichnet.

Mit einem breiten Lächeln betrachtet Peter Koenen das riesige Poster im Besprechungssaal der Stadtwerke. „Wo habt ihr das denn ausgekramt?“, staunt er nicht schlecht. Das vergrößerte Foto zeigt den Netzmeister für Gas und Wasser mit Lockenpracht. Wie die Zeit vergeht. Entstanden ist der Schnappschuss nämlich in Koenens Anfangszeit vor rund 40 Jahren. Am 1. Juni lässt er nun das unterirdische Wassernetz von Heiligenhaus hinter sich. Für den Ruhestand hat sich die Sportskanone aber schon einiges vorgenommen.

Angefangen hat Peter Koenen noch ganz traditionell im Rohrgraben. Dort verlegte er ab dem 1. Juni 1977 Stahlrohre und schweißte eines nach dem anderen zu einer ganzen Leitung zusammen. Angefangen hat seine Karriere direkt mit einem Großprojekt. Dank Koenen und seiner Kollegen gibt es nämlich für die Bewohner der Heide frisches Wasser aus dem Hahn. Das Wohngebiet wurde zu der Zeit über mehrere Abschnitte erschlossen.

Bei Wind und Wetter draußen

„Ich war bei Wind und Wetter draußen. Das habe ich gerne gemacht, aber irgendwann wollte ich auf der anderen Seite stehen“, erinnert sich Koenen. Der Wechsel kam 1994 mit dem Job des Rohrnetzmeisters. Fortan stand er nicht mehr im Rohrgraben, sondern saß am Reißbrett.

Dort verlegte er die Rohre vor allem auf dem Papier. „Er ist das Gas- und Wassernetz in Person“, so Michael Scheidtmann, Geschäftsführer der Stadtwerke. Peter Koenen plante nämlich all das, was unter den Füßen der Heiligenhauser schlummert. Nach den Neubaugebieten Grün Selbeck und Panoramagarten ist sein letztes Projekt, der Umbau der Hauptstraße, nun auch fast abgeschlossen. „Aber es war eine wirkliche Herausforderung“, findet Koenen rückblickend, „außerdem haben wir dabei die alteste Leitung der Stadt ausgetauscht. Sie war von 1890.“

Schon Pläne für den Ruhestand

Damit dem 63-Jährigen im Ruhestand nicht langweilig wird, hat er schon einige Pläne geschmiedet. Zwei mal in der Woche fährt er bereits eine rund 100 Kilometer lange Fahrradtour. „Außerdem möchte ich noch über die Alpen wandern bis nach Meran runter“, erklärt der Wahlheiligenhauser, „allerdings denke ich, dass die Leere noch kommen wird. Immerhin waren die Stadtwerke meine zweite Ehe.“

>>> DER RUHESTAND RUFT DERZEIT VIELE

  • Gleich drei Schulleiterinnen werden in diesem Sommer ihr aktives Arbeitsleben beenden – und einige weitere Lehrer. Aber auch andere Heiligenhauser werden in den wohl verdienten Ruhestand gehen.
  • Einige von ihnen wollen wir vorstellen, denn sicher gibt es vieles zu berichten aus dem Berufsleben. Wenn auch Sie jemanden kennen, wenden Sie sich an redaktion.heiligenhaus@waz.de oder rufen sie an: 02056/985312.