Heiligenhaus. Gleich dreimal hat es in der Nacht auf Donnerstag in Heiligenhaus gebrannt. Alle drei Einsatzorte liegen sehr dicht beieinander

Innerhalb von knapp eineinhalb Stunden ist es in Heiligenhaus-Mitte zu drei Bränden an Müll- und Papiertonnen gekommen. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.

Was genau ist geschehen? Innerhalb kürzester Zeit wird die Feuerwehr Heiligenhaus zu drei Einsätzen gerufen. Als die Einsatzkräfte am ersten Einsatzort an der Hubertusstraße eintreffen, brennt dort bereits ein Papiercontainer in voller Ausdehnung, die Flammen drohen auf angrenzende Garagen und ein Wohnhaus überzugreifen. Ein Unterstand für den Container ist bereits durch die Flammen vollständig zerstört. Nur durch das schnelle Handeln der Feuerwehr kann Schlimmeres verhindert werden. „Wir haben mit Wärmebildkameras hinterher genauestens geschaut, ob auch keine Glutnester irgendwo übrig geblieben sind“, erklärt Feuerwehrpressesprecher Marco Beyer, der selbst bei dem Einsatz anwesend war.

Gesamtschaden liegt bei mehreren tausend Euro

Die Feuerwehr hatte in der Nacht auf Donnerstag viel zu tun
Die Feuerwehr hatte in der Nacht auf Donnerstag viel zu tun © Unbekannt | Feuerwehr Heiligenhaus


Noch während die Polizei vor Ort dabei ist, die Brandursache zu ermitteln, wird bereits der nächste Einsatz gemeldet: Wieder ein Containerbrand, wieder in Heiligenhaus-Mitte, diesmal an der Rhönstraße. Es ist 0.40 Uhr, als ein Zeuge die Feuerwehr verständigt. Die Feuerwehr löscht auch diesen Brand, rund 30 Minuten brennt es erneut – diesmal an der Grubenstraße, ein zweites Einsatzfahrzeug rückt aus und bekämpft die brennende Tonne. Insgesamt wird die Schadenshöhe derzeit auf rund 7000 bis 8000 Euro geschätzt.

Ein klarer Fall von Brandstiftung

„Natürlich gehen wir von Brandstiftung aus“, erklärt Daniel Uebber von der Pressestelle der Kreispolizei Mettmann, „so ein Container entzündet sich schließlich selten von selbst. Selbst wenn man unbedacht eine Zigarettenkippe hineinschmeißt, ist das schon Brandstiftung, wenn auch fahrlässige. In diesem Fall, bei dieser Anhäufung, geht es klar um vorsätzliche Brandstiftung.“ Dazu kommt: Die drei Einsatzorte liegen nicht weit auseinander, die zeitliche Abfolge der Brände passt zu den Entfernungen. Und: Es hat bereits im Vorfeld in den vergangenen Monaten eine Vielzahl von Containerbränden gegeben.

keine Kavaliersdelikte

„Das sind keine Kavaliersdelikte“, betont Marco Beyer, „auch wenn es vielleicht Container sind, die frei stehen.“ Die Gefahr die davon ausgehe dürfe man nicht unterschätzen. „Die extreme Wärmestrahlung etwa kann dazu führen, dass angrenzende Büsche schneller Feuer fangen als man glaubt, und vor allem die Rauchentwicklung kann sich ausbreiten und zu Rauchgasvergiftungen führen. Ganz zu schweigen von den Gefahren, die mit brennenden Containern an Gebäuden einhergehen.“

Containerbrandserie gab es bereits 2019

Bereits Frühjahr vergangenen Jahres hatte es vermehrt Containerbrände gegeben, zuletzt waren Strohballen angezündet worden. Im April war mit einem Helikopter nach den mutmaßlichen Brandstiftern gefahndet worden, drei Jugendliche aus Heiligenhaus (zu dem Zeitpunkt 19, 15 und 14 Jahre alt) konnten daraufhin gefasst werden. „Die drei Tatverdächtigen wurden damals auf Anordnung der Staatsanwaltschaft keinem Haftrichter vorgeführt und auch nicht verurteilt“, erklärt Polizeipressesprecher Daniel Uebber auf Anfrage, „es gibt keinerlei Hinweise, dass das Trio für die drei neuerlichen Brände von dieser Nacht verantwortlich ist“.

Bislang gibt es keine Hinweise auf die Brandstifter, die Polizei bittet nun die Bevölkerung um Mithilfe. Wer etwas Besonderes beobachtet habe, was in Zusammenhang mit den Taten stehen könnte, solle sich jederzeit bei der Heiligenhauser Polizei unter 02056 9312-6150 melden.

Verhalten ärgert die Feuerwehr

„Wir machen unsere Arbeit wirklich gerne“, sagt Marco Beyer, „und wir stehen auch jederzeit nachts gerne für Einsätze auf und verzichten auf Schlaf, auch wenn wir am kommenden Tag unseren normalen Berufen nachgehen müssen. Aber über ein solches Verhalten ärgern wir uns schon. Nicht zuletzt sollte man nicht vergessen: Die Feuerwehr ist in einem völlig unnötigen Einsatz und wird vielleicht gerade irgendwo zeitgleich für einen Großbrand gebraucht. Wenn dadurch eine Zeitverzögerung von nur wenigen Minuten entsteht, kann das schon fatale Folgen haben.“