Heiligenhaus. Einige Berufsgruppen dürfen sich durch den Coronavirus einfach nicht in die Knie zwingen lassen. Dazu zählt auch die Feuerwehr.

Schon lange bevor überhaupt das Coronavirus in Deutschland Thema war, hatte die Feuerwehr Heiligenhaus erste Präventionsmaßnahmen beschlossen und umgesetzt. So wurde bereits Anfang März entschieden, dass jegliche Übungsdienste, jegliche Lehrgänge, die sonst sehr regelmäßig stattfinden, bis auf Weiteres ausfallen, um das Zusammentreffen aller Feuerwehrleute zu minimieren.

Löschgruppen stets getrennt voneinander

Nils Vollmar (li), stellvertretender Wachleiter, und Hauptbrandmeister Jörg Bruns nehmen die Coronagefahr sehr ernst und sorgen mit aller Akribie dafür, dass die Feuerwehr auch weiterhin in vollem Umfang zum Schutz der Bevölkerung vorhanden bleibt.
Nils Vollmar (li), stellvertretender Wachleiter, und Hauptbrandmeister Jörg Bruns nehmen die Coronagefahr sehr ernst und sorgen mit aller Akribie dafür, dass die Feuerwehr auch weiterhin in vollem Umfang zum Schutz der Bevölkerung vorhanden bleibt. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

„Wir haben hier vier Löschgruppen mit je etwa 20 Personen, die immer im Wechsel Dienst haben“, erklärt Feuerwehrpressesprecher Marco Bayer, „das bedeutet, dass wenn tatsächlich eine Gruppe von dem Coronavirus betroffen sein sollte, immer noch drei Gruppen für die Versorgung zur Verfügung stehen. Im übrigen achten wir darauf, dass wir auch keinen privaten Kontakt zu Mitgliedern anderer Löschgruppen haben“. Auch sonst gelten strenge Auflagen: Nicht der Feuerwehr zugehörige Menschen dürfen sich nicht mehr in den Gebäuden aufhalten, Wartungstermine, die nicht unbedingt sein müssen, werden verschoben, die Hygienestandards wurden noch weiter angehoben. Bei Einsätzen wird vorab geschaut, dass genug Einsatzkräfte vor Ort sind, aber nicht mehr als unbedingt nötig. „Ganz wichtig ist es mir an dieser Stelle zu betonen, dass niemand, wirklich niemand, Sorge davor haben muss, er würde nicht im ausreichendem Maße von der Feuerwehr versorgt“, erläutert Nils Vollmar, stellvertretender Wachleiter, „ganz klar ist, dass wir bei Brandeinsätzen oder anderen schwerwiegenden Ereignissen in erster Linie nur danach gehen, den Einsatz schnellstmöglich und sicher unter Kontrolle zu bekommen, unabhängig davon, ob dabei Feuerwehrmänner aus zwei verschiedenen Löschgruppen aufeinandertreffen. Jeder Mensch wird von uns, ganz unabhängig von Corona, stets bestmöglich versorgt. Wenn wir aber zu einem umgefallenen Baum gerufen werden, schauen wir schon, dass wir nicht zehn Leute rausschicken, wenn wir das Problem definitiv mit vier Personen gestemmt kriegen.“

Kreisweit geregelte Maßnahmen

Alle Entscheidungen und Maßnahmen wurden übrigens kreisweit geregelt. „Wir hatten jetzt wieder ein Leitertreffen und sprechen alles miteinander ab. Wir fühlen uns alle recht gut gerüstet für die schwere Zeit, die vor uns liegt“, resümiert es Nils Vollmar, „aber dazu sind wir auch die Feuerwehr: Das wir eben auch in Zeiten wie der jetzigen die Ruhe bewahren und uns auch im Katastrophenfall gut gewappnet fühlen“.

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