Heiligenhaus. Die Angst vor dem Coronavirus steigt auch in Heiligenhaus. Schutzmasken in Apotheken sind fast ausverkauft, aber es gibt durchaus Alternativen.
Nicht nur die Ärzte, auch die Apotheken in Heiligenhaus haben derzeit Hochkonjunktur: Es ist Grippezeit und nun rückt auch noch der Coronavirus SARS-CoV-2 gefährlich nahe. Die allermeisten Patienten und Kunden fragen nach Schutzmasken, doch die sind so gut wie überall bereits jetzt ausverkauft. Es gibt allerdings eine wirksame Alternative.
„Ich schicke die Kunden, die danach fragen, einfach in den Baumarkt“, erzählt eine Heiligenhauser Apothekerin lächelnd, „da gibt es doch diese Staubschutzmasken für Handwerker, die haben die selbe Wirkung.“ Allerdings, so klärt die Fachfrau direkt danach auf, sei es erwiesen, dass die normalen Schutzmasken nur dann schützen, wenn ein infizierter Mensch sie trägt. „Umgekehrt funktioniert das leider nicht, sie bieten keinen ausreichenden Schutz vor einer Infektion. Es gibt zwar auch welche mit eingebautem Filter, dadurch lässt sich aber kaum atmen. Und bei Brillenträger beschlägt permanent die Brille, das macht überhaupt keinen Sinn.“
Engpässe auch bei Desinfektionsmitteln
Verstärkte Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und die Reinigung viel genutzter Oberflächen gehören – auch nach Aussagen der Apotheker – zu den den wirksamsten Prophylaxemaßnahmen. „Allerdings ist es auch bei den Desinfektionsmitteln so, dass es bei denen, die aktiv gegen Viren sind, mittlerweile auch schon Engpässe gibt“, informiert eine Kollegin einer Apotheke auf der Hauptstraße. Das Coronavirus, so der derzeitige Wissensstand, zeigt viele Parallelen zum Grippevirus, sowohl was die Verbreitungswege, als auch den Krankheitsverlauf betrifft: Die Viren werden vor allem über Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, Fieber, Husten und Atembeschwerden gehören zu den vorrangigen Beschwerden. Weil beide – SARS-CoV-2 und Influenza – Viren und keine Bakterien sind, hilft auch kein Antibiotika gegen die Erkrankungen. „Besonders gefährdet sind ältere Menschen ab 65 Jahren, Schwangere, Menschen mit Vorerkrankungen, wie etwa Diabetis und generell alle Menschen mit geschwächtem Immunsystem“, weiß die Expertin, „das sind die Gruppen, denen wir auch Jahr für Jahr zur Grippeschutzimpfung raten.“ Da es in diesem Bereich keine Impfstoffengpässe gibt, rät die Apothekerin, dass sich in diesem Jahr jeder Mensch gegen Influenza impfen lassen sollte. „Ich halte das für absolut sinnvoll. Eine zeitgleiche Erkrankung von Influenza und Corona würde zu zusätzlichen Arztbesuchen und Krankenhauseinweisungen führen und damit das Gesundheitssystem unnötig belasten.“
Bei Verdacht nicht einfach ins Wartezimmers setzen
Wer den konkreten Verdacht hat, sich mit einem Virus infiziert zu haben, etwa mit dem Coronavirus nach einer China- oder Norditalienreise, sollte sich unbedingt vorher beim Arzt telefonisch anmelden und seine Sorge benennen. „Das ist unsagbar wichtig, damit der Arzt diesen Patienten gar nicht erst in das normale Wartezimmer setzt“, appelliert die Pharmazeutin eindringlich. Die Heiligenhauser Expertinnen sind sich übrigens einig:
Zink stärkt das Immunsystem
Das A und O im Kampf gegen Viren ist ein starkes Immunsystem. Unterstützung kann man diesem vor allem durch die Gabe von Zink liefern. „Allgemein gilt ja Vitamin C als das Mittel zur Immunstärkung, dabei gibt es darüber keine wissenschaftlich fundierten Ergebnisse. Bei Zink dagegen ist die Immunstimulanzwirkung tatsächlich nachgewiesen“, erklärt eine der beiden Apothekerinnen, „allerdings sollte man die maximale Gabe von 10 Milligramm nicht überschreiten, da es dann zur Überdosierung kommen kann – im Gegensatz übrigens zu Vitamin C, das bei Überschuss einfach ausgeschieden wird.“